(iz). Seit Anfang Februar stehen im syrischen Homs die Viertel Inschaat und Baba Amr unter Dauerbeschuss. Einwohner und Opposition sprechen von unzähligen Verlusten unter den Muslimen. „Es war schrecklich. Es ist ein Dauerregen von Raketen sowie Mörser- und Panzergranaten“, berichtet Danny Abdul Dayem aus Homs. Parallel dazu stürmte das Militär die Widerstandshochburg Hama mit Panzereinheiten.
Die Assad-Regierung begann Anfang Februar eine landesweite Offensive gegen unbewaffnete Demonstranten sowie gegen bewaffnete Militante. Dabei sollen nach Medien- und Augenzeugenberichten hunderte Menschen ums Leben gekommen und verletzt worden sein. Ein am 23.2. veröffentlichter UN-Report bestätigt die Gräueltaten auf Anordnung der politischen und militärischen Führung.
Die Lage ist in den letzten Monaten noch verschärft worden, da Bewaffnete und Ausrüstung über die Grenzen nach Syrien einsickern. Selbst die, dem Assad-Regime feindlich gesinnte US-Regierung glaubt, dass es nun Al Qaida-Mitglieder in Syrien gibt. Diese sollen für Bombenattentate gegen Regierungseinrichtungen sowie Morde an christlichen und alawitischen Syrern verantwortlich sein, die mehrheitlich hinter dem Regime stehen. Wie Debkafile berichtete, versorgen britische und katarische Berater im türkischen Hatay sie mit Know-how und Waffen. Auch Damaskus erhält auswärtige Hilfe. Am 10.2. meldete eine chinesische Zeitung, dass 15.000 iranische Al Quds-Eliteeinheiten auf dem Weg nach Syrien seien.
Die respektierten Journalisten Robert Fisk und Nir Rosen gehen davon aus, dass Al-Assad trotz der Kämpfe sicher im Sattel sitzt. Entgegen des westlichen Wunschdenkens verfüge Damaskus mit dem Iran, dem Irak, der Hisbollah und Russland über stabile Partner und sei alles andere als isoliert. Selbst die USA/NATO seien anders als bei Libyen nicht gewillt, direkt in Syrien einzugreifen. Sie befürchten aber, dass es in den umkämpften Gebieten zu einem Bürgerkrieg aller gegen alle kommen werde.