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Hadsch – unser Leben ist eine Reise zu Allah

hadsch

Die Pilgerfahrt (Hadsch) steht für neue Anfänge. Wer sie erfolgreich abschließt, kehrt in spiritueller Hinsicht frei von allen vorherigen falschen Handlungen heim.

(Zaytuna Institute). Während der gesegneten ersten zehn Tage das Monats Dhu’l-Hidscha wird die große Pilgerfahrt nach Mekka, die Hadsch, begangen. Millionen Muslime werden dann nach Mekka und seine ­Umgebung gekommen sein, um die alten Rituale zu wiederholen, die im Zusammenhang mit dem Propheten Ibrahim, Friede sei mit ihm, stehen.

Schaban Monate

Foto: Mongkolchon Akesin, Shutterstock

Hadsch als Bestandteil des islamischen Kalenders

Die Berechnung der Pilgerfahrt basiert auf dem Mondkalender. Sie ist ein kulminierender Augenblick, aber auch das Signal für einen Neuanfang. Sie ist der besiegelnde Moment im jährlichen Ablauf der Rituale, die das ­Leben eines Muslims bestimmen.

Beginnend mit dem Fasten am ‘Aschura-Tag (am zehnten Tag des ersten Monats, Muharram) setzt sich der „spirituelle Kalender“ im Rabi’ Al-Awwal fort. Hier ereignete sich die Geburt des Propheten Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben. Der Reflexion dieses Tages folgt das freiwillige Fasten im Radschab. Das ist auch die Phase, in welcher wir der Nachtreise und der Himmelfahrt des Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, gedenken.

Auf diesen folgt der ebenfalls gesegnete Scha’ban. Auch hier ist eine freiwillige Enthaltsamkeit angeraten. Seine 15. Nacht ist eine der Augenblicke des Jahres, die sich besonders für intensive Anbetung und die Anrufung Allahs eignet.

Auf ihn folgt der gesegnete Ramadan, die Zeit des einmonatigen Fastens und der nächtlichen Anbetung. Ramadan macht Platz für den Schawwal, in dem die Vorbereitungen für die Hadsch beginnen. In ihm wird ein sechstägiges Fasten, am besten in Folge, nahegelegt.

Während des kommenden Dhu’l-Qada setzen sich die Vorbereitungen für die große Pilgerfahrt fort. Die ersten zehn Tage des Hadschmonats wurden auch als die tugendhaftesten Tage des Jahres beschrieben.

Foto: Kursat Bayhan, Shutterstock

Der Tag von ‘Arafat

Dann sind Fasten, Bittgebete, Dhikr und andere Handlungen der Anbetung besonders angeraten. Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: „Es gibt keine Tage, in denen rechtschaffene Taten mehr Tugend besitzen als diese zehn Tage.“

In diese Phase fällt der Tag von ’Arafat, der neunte Tag von Dhu’l-Hidscha. Über ihn unterwies uns der Gesandte ­Allahs: „Es gibt bei Allah keinen einzelnen Tag, der tugendhafter ist als der Tag von ’Arafat.“

Sein Rang manifestiert sich selbst in der Schwere von Gottes Verzeihung währenddessen. Zusätzlich gibt es Vergebung für jene, die dann fasten. „Es gibt keinen Tag, an dem Allah Seine Diener mehr vom Höllenfeuer befreit als am Tag von ’Arafat.“

Diese Momente dienen als Meilensteine für die Diener auf ihrem Weg zu ­Allah. Der Ablauf eines jeden Jahres wird durch die Hadsch markiert. Sie dient als Erinnerung für uns, dass wir uns unserem Schicksal angenähert haben. Allah sagt darüber: „(…) nehmt ausreichend Versorgung. Und die beste Versorgung ist Rechtschaffenheit.“ (Al-Baqara, 197)

Allah erinnert uns daran, dass dieser Lebensweg einzigartigen Proviant benötigt. Und dass die Hadsch ein Symbol ist, die uns an diese größere Reise gemahnt.

Hadsch Mina

Foto: Library of Congress, Public Domain

Die Pilgerfahrt steht für neue Anfänge

Wie erwähnt steht die große Pilgerfahrt für neue Anfänge. Wer sie erfolgreich abschließt, kehrt in spiritueller Hinsicht frei von allen vorherigen falschen Handlungen heim. Das basiert auch auf den prophetischen Worten: „Wer die Pilgerfahrt nach Mekka verrichtet, frei von irgendeiner unzüchtigen oder verkommenen Handlung, lässt seine falschen Handlung zurück und kehrt im Zustand der Reinheit zurück, in der er sich befand, als seine Mutter ihn zur Welt brachte.“

Nach Abschluss wissen wir, dass uns das neue Jahr bevorsteht. Diese Erkenntnis ermutigt uns, innezuhalten und nachzudenken – über unsere Leistungen und Mängel des vergangenen Jahres. Es ist eine gute Gelegenheit, Allah für das Erreichte zu danken und gleichzeitig zu verstehen, was zu unseren Schwächen führte.

Diejenigen, die mit einer erfolgreichen Hadsch gesegnet wurden, erkennen so, dass sie eine der wesentlichen Vorbereitungen für ein neues Leben geleistet haben: das Jenseitige. Daran erinnerte uns der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Eine angenomme Hadsch ist besser als die Welt und was in ihr ist. Die passende Belohnung für eine angenommene Hadsch ist nichts anderes als das Paradies.“

Es ist passend, dass ein solch mächtiges Ereignis ein gleichnamiges Kapitel im Qur’an erhalten hat. Ich würde gerne über zwei Verse dieser Sure reflektieren. Im ersten spricht Allah den Propheten Ibrahim, Friede sei mit ihm, an: „Und rufe unter den Menschen die Pilgerfahrt aus, so werden sie zu dir kommen zu Fuß und auf vielen hageren Reittieren, hager gemacht durch die lange Reise. Aus jedem entfernten Ort kommend.“ (Al-Hajj, 27)

Er wird aufgefordert, der Menschheit zu erklären, dass Allah ein geheiligtes Haus etabliert hat. Sie müssen eine ­Pilgerreise zu ihrem Besuch unternehmen. Diese gewaltige Ankündigung übersteigt Zeit und Raum. Als er den Befehl erhält, sagte Ibrahim: „Wie kann ich das der ganzen Menschheit erklären, wenn meine Stimme sie nicht erreicht.“ Allah entgegnete: „Du wirst den Aufruf machen und Ich werde ihn der Menschheit überbringen.“

Es wurde überliefert, dass Allah ein Absenken der Berge veranlasste. Ibrahims Stimme erreichte alle Ecken der Welt. Und er wurde von jedem gehört, dem die Pilgerfahrt bestimmt war. Dieser Aufruf hat die fernsten Enden der Erde erreicht. Denn wir bezeugen jährlich die große Versammlung der Hadsch. Und die Leute kommen aus allen vier Himmelsrichtungen.

Foto: Afif Ramdhasuma

Das große Treffen

Dieses große Treffen zeigt uns das wahre Potenzial der Menschheit. Frieden und Brüderlichkeit sind möglich, die wir während der Hadsch bezeugen können. Schwarz und Weiß, Reich und Arm – alle kommen in einer Situation zusammen, in der die Unterschiede von Rasse, Ethnie sowie sozialer und ökonomischer Klasse beiseite geschoben werden.

Gleichzeitig tritt der Vorrang der gemeinsamen Sehnsucht nach Allah selbst in den Vordergrund. Dieses schöne Bild der Demut vor Gott ist passend. Denn der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, unterrichtete uns: „Allah betrachtet nicht eure körperliche Form, noch euren Reichtum. Vielmehr wertet Er eure Herzen und eure Taten.“

Auch wenn dieser friedliche Zustand nur wenige Tage dauert und nur zwei bis drei Millionen Menschen betrifft, zeigt er uns, dass wahre Brüderlichkeit möglich ist. Unsere Herausforderung liegt im Finden von Wegen, wie wir dies erweitern können. Eines der größten Mittel dafür besteht in der Erinnerung der Wichtigkeit, Allah in unserem Leben allem anderen voranzustellen.

Der wahre Geist des Din wird Frieden steigern. Um diesen jedoch zu erreichen, müssen wir unser Verlangen unterdrücken, unsere religiösen Lehren zur Rechtfertigung unserer weltlichen Leidenschaft zu benutzen.

Unsere Wünsche nach Reichtum, Macht, Herrschaft und Status sind vielleicht die größten grundlegenden Auslöser für unsere Neigung zum Krieg. Oft wird diese Leidenschaft im Namen von Religion gerechtfertigt. Jedoch führt wahre Religion ihren Besitzer zu einer spirituellen Pilgerfahrt: einer Hadsch zu unserem Herrn.

Um diese Reise erfolgreich zu vollenden, braucht man wahrlich einen umfassenden Vorrat an Gottesfurcht. Eine wirkliche Reise zu Gott, wie die Hadsch, würde die bestehenden Unterschiede zusammen mit dem leidenschaftlichen Wettstreit für Vormacht unterwerfen. Ein tieferes Verständnis der prophetischen Rechtleitung macht Religion zu einer Heilung und nicht zu einer Ursache für Krieg.

Wir stehen an einer Wegscheide

Heute steht die Menschheit definitiv an einer Wegscheide. Um weitergehen zu können, müssen wir entweder die hohen Ideale aufrechterhalten, mit denen Allah die Propheten sandte. Oder wir geben dieses Erbe auf und schreiten auf einem Pfad weiter, der uns von Gott in irgendeiner bedeutenden Weise trennt. Wie alle Indikatoren zeigen, führt dieser Weg in unsere kollektive Zerstörung.

Der aufmerksame Leser wird feststellen, dass meine Worte im offenen Widerspruch dazu stehen, was viele Atheisten vertreten. Sie behaupten, unser Überleben hänge von der Trennung von „irrationaler Fiktion“ wie Religion ab. Ein Scheitern führe demnach zu einer unerträglich blutigen Zukunft. Ich halte dem entgegen, dass nicht Religion, sondern „atheistische“ Kriege und die Säuberungsaktionen des letzten Jahrhunderts für das Abschlachten von Millionen verantwortlich waren.

Lenin, Stalin, Mao und Pol Pot, die insgesamt weit über fünfzig Millionen Menschen töteten – und ihre Bewegungen waren insgesamt atheistisch. Gleichfalls haben die intellektuellen Grundlagen des Faschismus wenig mit traditioneller Religion zu tun. Vielmehr folgen sie sehr oft säkularen oder offen atheistischen Philosophen.

Diese trugen direkt oder indirekt zu Ideen bei, die zum megalomanischen Massaker durch die Regime von Mussolini und Hitler beitrugen. Wir könnten hinzufügen, dass die Reihe von Kriegen, Invasionen und militärischen Interventionen der Vereinigten Staaten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch nicht durch religiöse Betrachtungen angetrieben waren.

Die „aufgeklärte“ und entfremdete Wissenschaftslogik und -methodik, für die viele Atheisten angeblich stehen, dient als Basis des gegenwärtigen moralischen und ethischen Systems. Das ist die eigentliche Logik und Methodik, die zur Schaffung der Wasserstoffbombe, Napalm, weißem Phospor, „Daisy Cuttern“ und anderen Instrumenten der Massenvernichtung führte.

Entwickelt und effektiv eingesetzt durch die progressiven Söhne des menschlichen Verstandes. Im Lichte der jüngsten Geschichte klingen die lauter werdenden Rufe nach einem glaubenslosen Ansatz – als beste Chance für eine Überwindung der wachsenden Hindernisse auf dem Weg des menschlichen Fortschritts – sehr hohl.

Foto: zakat.org

Religiöse Lösungen sind möglich

Die Hadsch zeigt, dass religiöse Lösungen für unsere Probleme möglich sind. Frieden ist machbar durch Allah – und Brüderlichkeit. Diese Möglichkeit muss allen Menschen erklärt werden. Jedoch liegt es an uns Muslimen, ein attraktives und lebendiges Modell zu schaffen. Das, was wir heute erstreben und verkörpern müssen ist das Beste unseres ethischen Systems. Und wir müssen uns auf eine spirituelle Pilgerfahrt begeben, wie wir es mit den Riten der Hadsch tun.

In einem anderen Vers zur Pilgerfahrt heißt es: „Und müht euch für Allah ab, wie der wahre Einsatz für Ihn sein soll. Er hat euch erwählt und euch in der Religion keine Bedrängnis auferlegt, dem Glaubensbekenntnis eures Vaters Ibrahim: Er hat euch Muslime genannt, zuvor und in diesem (Qur’an), damit der Gesandte Zeuge über euch sei und ihr Zeugen über die Menschen seid. So etabliert das Gebet, zahlt die Zakat und haltet an Allah fest. Er ist euer Schutzherr. Wie trefflich ist doch der Schutzherr, und wie trefflich ist der Helfer!“ (Al-Hadsch, 78)

Ich möchte mich auf eine kleine Passage aus diesem viel längeren Vers beziehen: „(…) dem Glaubensbekenntnis eures Vaters Ibrahim.“ Sie erinnert uns daran, dass der Islam kein neuer Din ist. Er beruht auf den Fundamenten, die von Ibrahim gelegt wurden. Daher wurzelt der Glaube und die Praxis der Muslime tief im reichen Boden des prophetischen Erbes.

Über die strikte Einheit sagt Allah im Qur’an: „Und Wir haben zu jeder Gemeinschaft einen Gesandten entsandt: ‘Dient Allah und meidet die falschen Götter.’“ (An-Nahl, 36)

Gleichermaßen reichen die Handlungen der Muslime bis vor den Propheten Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, zurück. Wobei einige Besonderheiten dieser Handlungen auf die eine oder andere Weise verändert wurden. So etablierte Ibrahim die Hadsch. Und wir wissen, dass das rituelle Pflichtgeben und die verpflichtende Wohlstandsabgabe Zakat vom Propheten Jesus praktiziert wurden. Auch war das Fasten bei den früheren Gemeinschaften bekannt.

Daher sollten die Muslime ihren Din nicht als etwas Neuartiges begreifen. Vielmehr ist er eine Kulminierung der prophetischen Lehren, die mit Ibrahim begannen. Sie sollten ihre spirituellen Bemühungen auch als eine Bewahrung derselben verstehen. Wenn diese verloren gehen, verschwindet ein großer und nicht zu ersetzender Teil unseres menschlichen Erbes.

Daran festzuhalten, in einer Zeit des großen Angriffes, benötigt den Mut Ibrahims. In seiner Jugend hatte er den Mut, den Götzendienst seines Volkes herauszufordern. Indem er ihre Idole zerstörte, konnte er die wertlose Natur ihrer Weltanschauung bloßzulegen.

Wenn aus den obigen Gründen das 20. Jahrhundert als das „Jahrhundert des Massenmordes“ bezeichnet werden kann, so kann es auch „das Jahrhundert des Selbst“ genannt werden. Der wütende Egoismus und Narzissmus, der durch die Anbetung des Selbst entfesselt wurde, hat unzählige Menschen von Allah hinweggeführt.

Das größte Mittel zur Zerschlagung dieses Idols ist guter Charakter. Denn er wird immer zu einem Engagement für andere führen. Auch in dieser Hinsicht dient Ibrahim als Vorbild. Er wurde als ein „eigenes Volk“ beschrieben. Eine der Bedeutungen dieser Aussage ist, dass sich in ihm die guten Charaktereigenschaften fanden, die normalerweise unter allen Mitgliedern eines Volkes verteilt sind.

Er verkörperte Mut, Nachsicht, Treue gegenüber den Eltern, Dankbarkeit gegenüber Allah, Annahme Seiner Befehle, Anbetung, Weisheit in der Bezeugung von Wahrheit und Opferbereitschaft für zukünftige Generationen.

All jene Eigenschaften werden gebraucht in unserem Bemühen zur Vertiefung unseres Dienstes an Allah und Seiner Schöpfung. Ein freier Geist, ein umfassender Charakter und Tiefe unseres Glaubens bereiten die Versorgung, die für die Bewahrung unserer Menschenwürde nötig ist. Jeder von uns kann dieses Potenzial von Ibrahim anzapfen. Und er muss den Mut dafür in sich finden, will er einen bedeutsamen und gesunden Beitrag für unsere gemeinsame Zukunft leisten.

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Wie sollen wir die Zakat wiederbeleben?

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Was das Fasten mit der Seele macht

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Debatte: Vom Gendern und Pronomen

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Das Gebet spielt eine zentrale Rolle im Leben der Muslime

(iz). Allah sagt in Seinem Majestä­tischen Buch: „Etabliert das Gebet am Ende des Tages und im ersten Teil der Nacht. Gute Handlungen löschen schlechte Handlungen aus. Dies ist eine Erinnerung […]

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Auch bei existenziellen Krisen: Muslime werden wie Pflanzen vom Wind des Schicksals bewegt. Von Sulaiman Wilms

(iz). Es geschieht gelegentlich in unserem Leben, dass wesentliche Bedeutungen gleichzeitig enthüllt werden. Uns werden ihre Wirklichkeiten viel eindrücklicher als sonst üblich vor Augen geführt.

Gerade spielt sich im Mittelmeer, dem derzeit größten Brennpunkt der internationalen Flüchtlingsströme, eine menschliche Tragödie ohnegleichen ab. In den letzten beiden Wochen sollen mindestens tausend Menschen bei dem Versuch gestorben sein, ihr „nacktes Leben“ nach Europa zu retten.

Inmitten dieser bedrückenden Meldungen sitze ich beim Freitagsgebet. Vor und hinter mir sind auch Muslime aus Afrika, Syrien und Asien, die sich, anders als jene Unglücklichen, einen Weg nach Deutschland bahnen konnten und sich nun hier zurecht finden müssen. Ob mit familiärem Anhang oder ohne sind sie trotz aller existenziellen Herausforderungen doch mehrheitlich von einer Positivität und einem beachtlichen Gottvertrauen gekennzeichnet, das viele Außenstehende, die das Thema der Bootsflüchtlinge nur durch Medien oder Facebook wahrnehmen können, überraschen würde. Und während wir gemeinsam Seite an Seite sitzen, spricht der Imam in seiner Khutba vom Umgang der Gläubigen mit existenziellen Prüfungen und Krisen. Damit führt er nicht nur in ein wichtiges Thema ein, sondern hilft auch, das Schicksal von Flüchtlingen besser zu verstehen.

Der Gelehrte erinnert uns mit Beispielen aus dem Qur’an und der prophetischen Sunna, dass die Prüfung, die Schwierigkeit, Teil unserer Existenz ist. So sagt Allah in der Sura Al-i-‘Imran: „Ihr werdet ganz gewiss in eurem Besitz und in eurer eigenen Person geprüft werden.“ Ähnliches erfahren wir aus der Sura Al-‘Ankabut: „Meinen die Menschen, dass sie in Ruhe gelassen werden, nur weil sie sagen ‘wir haben Iman’, ohne dass sie geprüft werden? Wir haben bereits diejenigen vor ihnen geprüft.“

Dass es sich hierbei nicht um das bloße Überleben handelt, macht der Imam durch prophetische Aussagen wie diese klar: „Wenn Allah einen Seiner Sklaven liebt, testet Er ihn, um die Stimme seiner Anflehung zu hören.“ Und von Luqman, dem Weisen, wurde dies überliefert: „Gold und Silber werden durch Feuer gereinigt, der Mumin durch Prüfungen.“

Aber wie sollen wir nun reagieren? „Wenn der Wind weht, biegen sich die Pflanzen und wenn er still steht, stehen sie aufrecht. Und so der Mumin: Er biegt sich, wenn ein Unglück ihn befällt“, heißt es in einer Überlieferung von Abu Huraira.

Ein Blick auf meine Nachbarn macht klar, dass das kein theoretisches Gerede ist, sondern dass sie diese Lehren in ihrer Person verkörpern.

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Über die lebenswichtige Natur der Hadsch

„Konzentriert euch stattdessen darauf, wo ihr seid, warum ihr dort seid und wen ihr baucht. Es zählt nichts anderes.“
(iz). Allah sagt in Seinem Noblen Buch: „Und rufe unter den Menschen die Pilgerfahrt aus, so werden sie zu dir kommen zu Fuß und auf vielen hageren (Reittieren), die aus jedem tiefen Passweg daherkommen, damit sie (allerlei) Nutzen für sich erfahren und den Namen Allahs an wohlbekannten Tagen über den aussprechen, womit Er sie an den Vierfüßlern unter dem Vieh versorgt hat. Esst (selbst) davon und gebt dem Elenden, dem Armen zu essen.“ (Al-Hadsch, 27-28)
Nach Ansicht einiger Qur’ankommentatoren richteten sich diese Wort an den Propheten Ibrahim und nach Meinung anderer an den letzten Gesandten, Muhammad, möge Allah ihnen beiden Frieden geben. In beiden Fällen gelten sie für uns. Imam Al-Qurtubi schrieb in seinem Tafsir, dass Ibrahim auf den Gipfel des Berges Abu Qais stieg und ausrief: „Menschheit, Allah hat euch die Pilgerfahrt zu diesem Haus befohlen, sodass Er euch mit dem Garten belohnen und vor der Strafe des Feuers beschützen kann. Also macht die Pilgerfahrt dahin.“
Die Hadsch ist fester Bestandteil unserer DNS; sie ist Teil von unserem Lebensmuster als menschliche Wesen. Ein Teil, den wir an einem bestimmten Zeitpunkt unserer Existenz froh bestätigt haben. Die Pilgerfahrt ist – und wird es immer sein – ein stets gegenwärtiger Teil dieser Welt, seit sie in die Existenz kam. Denn das Haus Allahs war die erste Struktur, die jemals errichtet wurde. Allah sagte: „Das erste (Gottes)haus, das für die Menschen gegründet wurde, ist wahrlich dasjenige in Bakka, als ein gesegnetes (Haus) und eine Rechtleitung für die Weltenbewohner.“ (Al-i-‘Imran, 96)
In seinem Tafsir dieser Worte sagte Imam Mudschahid: „Allah erschuf den Ort, an dem dieses Haus liegt, 2.000 Jahre, bevor Er irgendetwas anderes auf der Erde schuf.“ Und dann brachte Er Adam auf die Erde. Und Adam sowie die Propheten nach ihm kamen alle nach Mekka, um Tawaf (arab. für Umkreisung der Kaaba).
Das ist Teil unserer menschlichen Veranlagung wie so vieles anderes, das Teil unserer Fitra und unserer Lebensmuster ist, die von der Mehrheit der Menschheit vergessen oder verleugnet wird. Und nur diese Umma – die den Ruf des Gesandten Allahs erhört hat – erinnert sich.
Nehmen wir die zweite Interpretation an, wonach der in dem Vers Angesprochene unser Prophet ist, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, dann sind diese Worte eine Anweisung an ihn, uns zu sagen, dass die Hadsch eine Verpflichtung ist. Er sagte: „Islam beruht auf fünf Dingen: Die Bezeugung, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, die Einrichtung des Gebets, die Bezahlung der Zakat, das Fasten im Ramadan und die Hadsch zum Heiligen Haus von Allah.“
Die Hadsch ist eine der Säulen von Allahs Din – auf individueller Ebene wie auf gemeinschaftlicher. Es handelt sich hier nicht um ein zusätzliches Extra. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil – wie Gebet, Fasten oder Zakat. Und wie diese auch gilt sie für jeden geistig gesunden, erwachsenen Muslim – Männer und Frauen. Ihnen allen ist befohlen, die Reise zum Hause Allahs während der Zeit der Hadsch zu machen. Und zwar mindestens einmal in ihrem Leben, wenn sie Fähigkeit dazu haben.
Allah sagt in Seinem Edlen Buch: „Und Allah steht es den Menschen gegenüber zu, dass sie die Pilgerfahrt zum Hause unternehmen – (diejenigen,) die dazu die Möglichkeit haben.“ (Al-i-‘Imran, 97) Die Bedingung der Fähigkeit gilt für alle fünf Säulen des Islam. Mann muss die Schahada nur sagen, wenn man die Fähigkeit zu sprechen hat. Man muss die Niederwerfung, das Stehen und die Verbeugung im Gebet machen, wenn man körperlich dazu in der Lage ist, ohne sich körperlichen Schaden zuzufügen. Und man muss die Zakat nur in dem Fall bezahlen, wenn der eigene Besitz ein Niveau eines überzähligen Niveaus übersteigt, sodass der Nisab (die Mindestmenge) während eines Jahres erreicht wurde.
Aber Allah spricht über diese Bedingung in besonderem Zusammenhang mit der Hadsch, denn sie ist mit weit größeren Schwierigkeiten verbunden als die anderen Pfeiler des Islams. Die Reise ist lang und oft beschwerlich, die finanziellen Auslagen beträchtlich. Das gilt insbesondere für die heutige Zeit, in der viele von der Hand in den Mund leben. In der Vergangenheit trennten sich die Leute für rund ein Jahr von ihren Familien und Freunden. Sie reisten übers Land und über das Meer, widerstanden den Elementen und den Gefahren von Räubern. Die Leute stellten sicher, dass ihre Angelegenheiten vollkommen in Ordnung gebracht wurden, weil sie wussten, dass nicht zurückkommen könnten.
Heute ist die physische Seite der Reise viel leichter geworden. Dafür macht ihre finanzielle sie für viele unerreichbar. Die mit der Hadsch verbundenen Kosten sind vielfach unerschwinglich. Auch die begrenzte Verfügbarkeit von Visa für die Reise hat es vielen unmöglich gemacht, nach Mekka zu pilgern. Wer sich in dieser Lage befindet, muss nicht verzweifeln. In dem Fall hat man nicht eine Säule des Islam ausgelassen, da diese nicht die Bedingung erfüllt hat, für die entsprechenden Personen verpflichtend zu werden. Ihr Din ist nicht fehlerhaft.
Der Hadsch wird nur für den Fall zur Pflicht, wenn alle drei Aspekte der Fähigkeit eintreffen:
– Dass man körperlich fähig und stark genug ist, um die Reise zu unternehmen. Ist man hoffnungslos krank oder schwach, muss man nicht gehen, selbst wenn es sich dabei um die letzte Chance handelt.
– Dass man finanziell in der Lage zu Hadsch ist, auf der Reise überleben kann und zurückkehren kann, ohne sich verschuldet zu haben. Hierzu gehört auch, dass die abhängigen Personen wie Ehepartner, Eltern oder Kinder während der Abwesenheit mit ausreichend Mitteln versorgt sein müssen. Reichen die eigenen Finanzen nicht, muss niemand gehen. Eigentlich wäre es in dem Fall sogar verwerflich, die Hadsch zu unternehmen.
Dann braucht man das Visum für die Hadsch. Diese Bedingung ist keine, die sich in den Rechtsbüchern finden lässt. Sie ist aber ein Teil der existenziellen Realität der Welt, in der wir leben. Ohne Visa – ungeachtet der eigenen Finanzmittel oder körperlichen Stärke – wird man die Grenze nicht überschreiten können. Wer ein solches Visum beantragt hat und zurückgewiesen wird, erfüllt eine Bedingung für die Befähigung zur Hadsch nicht und ist deshalb nicht an seiner Pflicht gescheitert.
Frauen müssen wissen, dass die saudischen Behörden sie ohne Mahram – das heißt, ohne engen männlichen Verwandten – nicht ins Land einreisen lassen. Sie sagen, dass sei Teil des Fiqh, aber in Wirklichkeit ist es Puritanismus und Übereifer auf ihrer Seite und unfair für einen großen Teil der muslimischen Gemeinschaft.
Als ein vergleichbares Urteil in Gegenwart von Aischa, möge Allah mit ihr zufrieden sein, abgegeben wurde, wies sie es umgehen mit den Worten zurück: „Nicht alle Frauen haben einen Mahram!“ Mit anderen Worten, niemand sollte an der Erfüllung eine der größten Säulen Dins gehindert werden, nur weil ein bestimmter Typ von Verwandten fehlt. Das schafft einfach nur Hindernisse, wo es früher keine gab. Das war auch die Position von Malik. Allerdings legte er fest, dass sie in einer Gruppe reisen sollten, anstatt alleine zu sein. Er begründete das mit dem Beispiel der großen Prophetengefährten und den Worten des Gesandten Allahs.
Soweit es das Vorbild der Sahaba betraf, erteilte Umar den Prophetengattinnen die Erlaubnis, in Begleitung von ‘Uthman und ‘Abdarrahman auf die Hadsch zu gehen. Keiner dieser Männer war mit ihnen verwandt. Und der Prophet sagt zu Adi ibn Hatim: „Wenn ihr lange genug lebt, werdet ihr Frauen sehen, die in ihren Haudas [überdachte Kabinen für Reisekamele] ohne Ehemänner reisen. Sie kommen den weiten Weg von Al-Hira im Irak, um Tawaf um die Kaaba zu machen und fürchten nichts als Allah.“
Mit anderen Worten, der Grund, warum Frauen mit ihren Ehemännern oder Mahrams reisten, war ein Mangel an Sicherheit. Als aber die Straßen gesichert waren, gab es dafür keinen Bedarf mehr. Das ist das Recht, aber unglücklicherweise ist hier den Saudis Folge zu leisten, weil sie die Haramain kontrollieren. Jede Frau, die gehen möchte, sollte sich dessen bewusst sein und entsprechende Vorkehrungen treffen.
Wer zu jenen gehört, die die Fähigkeit haben und alle der erwähnten Bedingungen erfüllen, sollte auf keinen Fall zögern. Denn die Hadsch ist, wie der größte Gelehrte Medinas sagte, „eine Verpflichtung, die sofort fällig wird, sobald alle Bedingungen erfüllt sind“.
Der Gesandte Allahs sagte, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Beeilt euch, die Hadsch zu machen, denn ihr werdet niemals wissen, was euch geschieht.“ Das heißt, was einen womöglich in der Zukunft daran hindern könnte. Wenn man diese Gelegenheit von Allah zurückweist, öffnet man die Tür für Kufr und den Zorn Allahs. Denn Abu Umama überlieferte die Worte des Propheten: „Wer nicht durch Krankheit, offenkundige Not oder einen tyrannischen Herrscher gehindert wird, und an der Verrichtung der Hadsch scheitert, kann genauso gut als ein Jude oder ein Christ sterben.“
Das ist eine ziemlich heftige Warnung. Also sollten wir die kleinen Sorgen dieser Welt nicht auf unserem Weg zur Hadsch stehen lassen. Wir sollten sie zur Seite schieben und zum Hause Allahs eilen.
Stellt euch vollkommen in Dienst Allahs und ihr werdet Erfolg haben. Folgt in den Spuren des Gesandten Allahs und seiner Gefährten sowie all jener, die sie nachahmten. Geht, wohin sie gingen. Ahmt sie in Handlung und Sprache nach.
Man sollte nur Gutes und nichts Schlechtes sehen; egal, mit was man konfrontiert wird. Das Schlechte führt dazu, dass man nichts von seiner Hadsch hat. Es zehrt alle Zeit und Energie auf und der eigene Zustand wird zu einem der Missbilligung: wegen dem Verhalten der Wachen, dem Vordringen hässlicher Hochhäuser in Richtung Haram, die Geschiebe und Gedränge und der Vormacht von Leuten, die mit ihrem Handy Selfies bei ihrem Tawaf um das Haus Allahs machen. Ignoriert sie und lasst euch davon nicht beeindrucken. Konzentriert euch stattdessen darauf, wo ihr seid, warum ihr dort seid und wen ihr baucht. Es zählt nichts anderes.

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Geschichten und Geschichte. Notizen aus der Welt der Sprache

„Sprache ist nicht nur Mittel zum Zweck der Kommunikation. Sie ist eine Möglichkeit, die Welt zu erlernen. Sie sich zu eigen zu machen; nicht in einem rohen und barbarischen Akt […]

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Wie sollten Muslime auf anhaltende Tragödien antworten?

(OnIslam.net). Es war ein harter Sommer. Während die Leute in aller Welt versuchten – soweit es ihnen, während des langen und heißen Ramadan, möglich war – zu fasten und ihre […]

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Destruktiver Zorn und was sich gegen ihn tun lässt

(iz). Es gibt mehr als 40 Ahadith [Berichte über Aussagen oder Handlungen des Propheten], in denen von Zorn die Rede ist. Er ist eine Eigenschaft, die der Prophet, Allahs Heil und Segen auf ihm, verboten hat, dass wir sie als Eigenschaft haben. In der letzten Khutba hörten wir eine Aussage über den Starken; dass der wirklich Starke der ist, der seinen Zorn beherrscht und nicht einer, der stark im Kampf ist. Der Kämpfer ist physisch stark und bezwingt seinen Gegenüber im Kampf oder im Wettstreit. Wenn man aber sich selbst beherrscht, das heißt, bezwingt, dann ist man innerlich stark, in seinem Batin. Und das ist das wichtigste.

Wann gilt es solche Geduld zu üben? In einer Hadis heißt es: „Geduld gilt es im Augenblick des ‘ersten Schlags’ zu haben.“ Wenn jemanden eine schlechte Nachricht erreicht, gewöhnt er sich nach einer Weile an diesen Umstand, passt sich an und akzeptiert die Lage. Der Mumin aber tut dies bereits im Augenblick, da ihn die Nachricht erreicht, und nicht erst später, denn „Geduld gilt es im Augenblick des ‘ersten Schlags’“ zu haben.

Es gibt eine Eigenschaft, die, wenn man sie sich aneignet, dem Propheten gleicht. Das ist eine Eigenschaft, die unter den Charaktereigenschaften den Rang ihres Oberhauptes, ihres Sayyid hat. Diese Eigenschaft ist Hilm, Milde. Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: „Der Halim, der Milde, ist beinah ein Prophet.“ Und er sagte: „Hilm, die Milde, ist der Sayyid der Eigenschaften.“ Wenn man mild und dem Zorn fern ist, denkt man ruhiger, entscheidet korrekter, bezieht eine ausgeglichene und eine gerechte Position, irrt nicht ab, ist nicht ungerecht, übertreibt nicht, missbraucht nichts und niemanden. Wenn man jemanden straft, dann überlegt. Und wenn man jemandem eine Gegenleistung erbringt, ist es überlegt, und wenn man lobt oder kritisiert, geschieht es auch überlegt.

Wenn man aber die Kontrolle verliert und die Nafs die Überhand nimmt, dann kann alles was man tut, zu einem schlechten Ende führen. Wenn man zornig ist, verwandelt man sich in einen Anderen, und hält sich an keine Denkregel, hat eine lose Zunge und auch eine lockere Hand. So kann der Zorn zu Ergebnissen führen, die einem missfallen.

Es gibt Situationen, in denen man aufgrund falscher Informationen oder überschnellen Schlüssen zornig wird und später die Wahrheit erkennt und bereut. Und das ist eine schlimme Sache. Allah der Erhabene sagt in der Sure Hudschurat: „Oh ihr Muminin, wenn euch ein Fasiq eine Kunde bringt, dann schafft Klarheit darüber, damit ihr Leute nicht in Unwissenheit beschuldigt, und dann später das, was ihr getan habt, bereut.“ Daher sollte man eine negative Nachricht überprüfen und sich versichern, oder Beweise fordern. Wenn Du an deinem Bruder etwas siehst, dass offensichtlich ungewöhnlich ist, dann wahre eine gute Meinung von ihm, bis Du dir sicher bist. Die gute Meinung ist eine der schönsten Eigenschaften, die man als Muslim haben kann.

Möge Allah mit dem barmherzig sein, der sagte: „Es gibt zwei Eigenschaften, die keine andere gepriesene Eigenschaft überragt: Die Gute Meinung über Allah, und die Gute Meinung über seine Sklaven. Verkörpere diese beiden Eigenschaften und sei nicht stur und aufsässig.“

Eine der größten Tore zur Erleichterung sowie der schnellste und nützlichste Weg ist Dhikrullah. Er poliert die Herzen, ist der Schlüssel der Tür der Eingebung, und der Weg, auf dem die Manifestationen zu den Herzen gelangen. Durch Dhikr geschieht Charakterbildung und -festigung. Der Muslim grämt nicht, sorgt sich nicht oder ist nicht betrübt, außer über sein Vergessen in der Erinnerung an Allah. Wenn er sich mit Dhikr beschäftigt, kennt seine Freude kein Ende und er ist immer glücklich, denn dieser ist der Schlüssel zur Freude und zum Glück. Die Ghafla, die Vergesslichkeit, jedoch ist der Schlüssel zur Trauer und Kummer.

Allah der Erhabene sagt sinngemäß: „Jene, die Iman haben und deren Herzen durch Dhikrullah zur Ruhe kommen – und nur durch Dhikrullah kommen die Herzen zur Ruhe.“ Imam Bukhari und Imam Muslim überlieferten, dass der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: „Allah der Erhabene spricht: ‘Ich bin der Erwartung, der Meinung meines Sklaven über Mich. Ich bin bei ihm, wenn er Meiner gedenkt. Wenn er Meiner bei sich im Stillen gedenkt, gedenke Ich seiner bei Mir, und wenn er mich in einer Versammlung erwähnt, dann erwähne Ich ihn in einer besseren Versammlung.’“ At-Tirmidhi überlieferte die folgenden Worte des Propheten: „‘Soll ich euch über eine Tat informieren, die für euch die beste Tat, bei eurem König die reinste Tat und die die höchste eurer Ränge ist, und besser als das Spenden von Gold und Silber, und die Begegnung mit dem Feind auf dem Schlachtfeld und dass ihr einander erschlagt?’ Sie sagten, ‘Sicher!’ Und er sagte: ‘Es ist Dhikrullah.’“ Imam Muslim überliefert, dass der Prophet, Allahs Heil und Segen auf ihm, sagte: „Es gibt keine Versammlung von Menschen, die sich zum Dhikrullah trifft, außer dass die Engel sie umgibt, Rahma sie bedeckt, die Engel auf sie herabkommen und Allah sie bei jenen erwähnt, die bei Ihm sind.“

Es gibt zwei Punkte, die ich erwähnen möchte, um sie zu erklären. Das ist einmal laute Dhikr sowie die Versammlung von Menschen für Dhikrullah.

Was den lauten betrifft, so ist er gemäß der Scharia sowohl laut als auch leise möglich. Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und im Frieden geben, ermutigte zur Erinnerung an Allah auf beide Arten. Und die Gelehrten stimmen darin überein, dass der laute, also hörbare Dhikr besser ist, vorausgesetzt es ist keine Riya, keine Zurschaustellung dabei, oder man stört niemanden der betet, der Quran rezitiert oder der schläft.

Auf diesen Vorzug des lauten Zikr wird in mehreren prophetischen Überlieferungen hingewiesen. So zum Beispiel das Hadith Qudsi, das vorhin erwähnt wurde, in der Allah der Erhabene sagt, dass Er in der Erwartung seines Sklaven über Ihn ist und sagt: „… und wenn er mich in einer Versammlung erwähnt, dann erwähne Ich ihn in einer besseren Versammlung.“

Und der Dhikr in der Versammlung ist laut. Von Zayd ibn Aslam wurde überliefert, dass er sagte: „Ibnu Adra sagte: ‘Ich ging eines Nachts mit dem Propheten, Allahs Frieden und Segen auf ihm, und er bemerkte, dass ein Mann in der Mosche laut sprach. Ich sagte, ‘O Gesandter Allahs, vielleicht ist das jemand, der nur angibt.’ Er antwortete: ‘Nein, er ist vielmehr ein Flehender.’“

Was die Versammlung für die Erinnerung an Allah betrifft, so haben wir eine sehr klare Überlieferung darüber, aber es gibt sehr viele mehr. Ich möchte nur eine erwähnen. Imam Muslim und Hakam überlieferten von Abu Hurayra, der sagte:

„Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: ‘Allah hat Engel, die über das Land ziehen, und nach Versammlungen für den Dhikr suchen, und wenn sie so eine Versammlung finden, dann umgeben sie diese Versammlung mit ihren Flügeln, und türmen sich auf bis zum Himmel. Und Allah der Erhabene fragt sie: ‘Woher kommt ihr?’ Sie sagen: ‘Wir kommen von einer Versammlung deiner Sklaven, die mit Subhanallah, Allahu Akbar, Alhamdulillah und La Ilaha illa’llah deiner gedenken. Sie bitten Dich um eine Sache, und bitten Dich um Schutz vor einer Sache.’ Er fragt sie: ‘Und was ist es, worum sie bitten?’ Sie sagen: ‘Sie bitten Dich um den Garten.’ Er fragt: ‘Haben sie ihn denn gesehen?’ Sie sagen: ‘Nein, O Herr!’ Er sagt: ‘Und wie wäre es, wenn sie ihn gesehen hätten?’ Dann fragt er: ‘Und wovor suchen sie Schutz?’ Sie sagen: ‘Vor dem Feuer.’ Er fragt: ‘Haben sie es denn gesehen?’ Sie sagen: ‘Nein.’ Er sagt: ‘Und wie wäre es, wenn sie ihn gesehen hätten? Bezeugt, dass Ich ihnen vergeben habe und ihnen gebe worum sie bitten und sie vor dem beschütze, wovor sie Schutz suchen.’ Die Engel sagen: ‘Es war unter ihnen einer, der sich unter sie verirrt hatte und nicht wirklich einer von ihnen war.’ Er sagt: ‘Auch ihm habe ich vergeben, denn dies sind Leute, dass wer mit ihnen sitzt nicht unglücklich ist.’“