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Suche nach dem Heroischen: Abdullah Dutton über den Charakter

heroisch abdullah dutton

Das Heroische: Abdullah Dutton will junge Muslime zu ihren höchsten Möglichkeiten führen (iz). Abdullah Dutton ist der Sohn eines englischen Vaters (und bekannten Islamwissenschaftlers) sowie einer pakistanisch-afghanischen Mutter. Er wuchs […]

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„Liebe ist immer Arbeit“

In seinen „Wahlverwandtschaften“ äußert Goethe den bedeutungsschweren Satz: „Die Ehe ist der Anfang und der Gipfel aller Kultur.“ Goethe belässt es nicht dabei. Er fügt hinzu, weshalb die Ehe der […]

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Der neue Vorsitzende des Islamrats, Burhan Kesici, steht vor zahlreichen Aufgaben. Von Malik Özkan

„Unter den Muslimen in Deutschland war Kizilkaya wegen seiner bescheidenen Art und eher stillen Amtsführung beliebt, die durchaus als Gegenmodell zur einer zu offensiven Medienarbeit verstanden wurde.“

Köln (iz). Burhan Kesici (42) ist der neue Vorsitzende des ältesten Spitzendachverbands der Muslime in Deutschland. Er löst damit Ali Kizilkaya (52) ab, der nach 13 Jahren nicht mehr kandidiert hatte. Kesici ist vor allem Berliner Muslimen ein Begriff und auch Vizepräsident der Islamischen Föderation Berlin.

Der aus Berlin stammende Kesici studierte dort Politikwissenschaften. Danach wurde er Mitglied und später Vizepräsident der Islamischen Föderation Berlin. Er gehört auch dem von der nordrhein-westfälischen Landesregierung berufenen Beirat für islamischen Religionsunterricht an und unterrichtet das Fach selbst in Berlin. In verschiedenen Fernsehauftritten hat Kesici schon bewiesen, dass er sachlich und klug argumentieren kann.

Ali Kizilakya hatte über ein Jahrzehnt lang die Geschicke des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland geleitet. Unter den Muslimen in Deutschland war Kizilkaya wegen seiner bescheidenen Art und eher stillen Amtsführung beliebt, die durchaus als Gegenmodell zur einer zu offensiven Medienarbeit verstanden wurde. Seine Position war nicht immer leicht; lange Zeit war der Islamrat und sein Vorsitzender, trotz persönlich einwandfreier Integrität, wegen seiner Nähe zur oft kritisierten Milli Görüs (IGMG) in der Öffentlichkeit eher verfemt. Der Kölner Verband ist das weitaus größte Mitglied des Islamrats.

Erst in den letzten Jahren hat sich das Bild langsam verändert und Kizilkaya wurde als verlässlicher Dialogpartner stärker wahrgenommen. Er musst allerdings immer wieder gegen eine fragwürdige Assoziationslogik ankämpfen, die ihn in die Nähe eines der Milli Görüs immer wieder pauschal unterstellten Antisemitismus oder angeblicher Demokratiefeindlichkeit brachte. In der Logik von so genannten konservativ-organisierten gegen liberal-individuellen Muslime hatte er auch bei vielen Medien nicht immer einen leichten Stand.

Der Islamrat wurde 1986 gegründet und hat ein großes Potential. Ihm gehören etwa 37 Mitgliedsvereine mit schätzungsweise rund 150.000 Mitgliedern an. Viele der Mitgliedsorganisationen agieren im Umfeld des größten Mitgliedsverband, der IGMG. Der Islamrat ist auch Mitglied des im März 2007 gegründeten Koordinierungsrats der Muslime (KRM). In der öffentlichen Wahrnehmung ist der große Islamrat allerdings deutlich weniger präsent als der kleinere Zentralrat der Muslime.

Für den neuen Vorsitzenden Kesici dürften die anstehenden Aufgaben durchaus vielfältig werden. Es geht in erster Linie um ein neues, klares Profil des Verbandes. Er selbst erklärte nach seiner Wahl, für den Verband habe Priorität, den Dialog und die Einheit unter den islamischen Verbänden zu fördern. In den letzten Monaten war der Koordinationsrat allerdings nicht sehr einheitlich aufgetreten. Wie genau die künftig „Einheit der Muslime“ aussehen soll und wie er die Rolle des ZMD und der DITIB im KRM sieht, blieb noch offen.  

Der Islamrat solle sich, jedenfalls nach dem Willen Burhan Kesicis, auch künftig konstruktiv an der Deutschen Islamkonferenz beteiligen und sich der gesellschaftlichen Themen im Zusammenhang mit dem Islam annehmen. Darüber hinaus muss er sicherlich auch die ethnische Vielfalt und Offenheit des Verbandes stärken und auch dem Eindruck entgegenwirken, der Verband sei als Dachverband nicht wirklich eigenständig.

Viele Mitglieder erwarten von dem neuen Vorsitzenden einerseits eine klare Positionierung in Deutschland, ohne andererseits die traditionellen Verbindungen zur Türkei zu verleugnen.

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Reformiertes ­Lehrsystem

(iz). Als der große Imam Malik, Allahs Gnaden auf ihm, mit dem Studium des Islam begann, ermahnte seine Mutter ihn vor allem, das Verhalten seines Lehrers zu erlernen. Schon immer […]

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Der Segen ist mit der Gemeinschaft

(iz). Wenn der Herr der Welten die Menschen in Seinem Qur’an anspricht, dann tut Er dies ­– mit Ausnahme Seines Propheten – immer im Plural. Entweder werden die Menschen, oder ein bestimmtes Volk – wie das Volk von Musa (Moses) – von Allah angeredet, oder beispielsweise die Gläubigen als eine Kategorie adressiert. Dies ist einer (von vielen) der Mosaiksteine, die den gemeinschaftlichen Charakter der islamischen Lebensweise ausmachen.

Sichtbar gemacht wurde dieses Ansprechen des Menschen als soziale Wirklichkeit durch den Propheten und seine Gemeinschaft in Medina. Die von ihm empfangene und überbrachte Botschaft wurde nicht in ein ideologisches Gebäude eingegossen, sondern augenblicklich in eine soziale Realität unter Göttlicher Anleitung verwandelt. So gibt es eine ­ganze Vielzahl von Anlässen zur Offenbarung bestimmter Qur’anverse, die auf reale Be­gebenheiten Bezug nehmen. Gleichermaßen wurde der Qur’an nicht als „Buch“ im herkömmlichen Sinne offen­bart. Seinen Platz fand er nicht zwischen den Seiten eines solchen, sondern in den menschlichen Herzen.

Es gibt im Islam sehr wohl ein fein austariertes Gleichgewicht zwischen dem Individuum und der Gemeinschaft, zwischen intimen und sozialen Momenten. Auch wenn platte Totalitarismustheorien in diesen Tagen gelegentlich Muslimen eine kollektive Neurose andichten wollen, beziehungsweise ihnen das individuelle Urteilsvermögen abzusprechen versuchen, widerlegen die islamischen Grundprinzipien diese Art der platten Religionskritik.

Es ist vielmehr ein Wechselspiel zwischen den beiden Polen Individuum und Gemeinschaft. Wir haben alle unser eigenes Schicksal und müssen uns am Tage des Gerichts für unsere Lebensführung rechtfertigen. Eine jeweilige Gruppenzugehörigkeit bildet da keinen Schutz. Wenn wir in Gemeinschaft (siehe S. 4) beten, dann hat dies (bei den Pflichtgebeten) bekanntermaßen einen wesentlich höheren Wert. Nichtsdestotrotz sind es aber wir, und nicht die Frau/der Mann neben uns, die/der in diesem Augenblick vor ihrem/seinem Herrn steht.

Eine der Hauptabsichten der Gemeinschaft der Muslime, die nichts mit den Zwangskollektiven des 20. Jahrhunderts gemein hat, ist es vielmehr, erst einmal den äußeren Rahmen zu stellen, in dem überhaupt eine wirkliche, individuelle Nähe zu Allah angestrebt wird. In dem Sinne braucht es die/den Andere/n und die daraus entstehende soziale Form, in der echte Spiritualität, wenn sie nicht im Supermarkt der Esoterik enden will, sich überhaupt erst ereignen kann.

Imran Khan ist der einzige, der sein Land vor dem Chaos bewahren kann. Von Malik Özkan

Inmitten einer unrühmlichen politischen Elite ist der beliebte Imran Khan eine seltene Ausnahme. Viele hoffen auf seinen Sieg bei den kommenden Wahlen und auf ein Ende der Korruption.

(iz). Pakistan steht am Abgrund. Das ist keine Übertreibung. Innenpolitisch ist das zweitgrößte muslimische Land zerrissen wie seit Jahrzehn­ten nicht mehr. Die Parteien und Anhän­ger der mächtigen Bhutto- und Sharif-Clans streiten um die armseligen Ressour­cen dieser großartigen muslimischen Nation. Gleichzeitig befindet sich Pakistan im Fadenkreuz westlicher Strategen und ein zukünftiger Konflikt mit Washington ist nicht ausgeschlossen.

Ökonomisch liegt das Land zwischen Hindukusch und Indus am Boden. Nach der verheerenden Flut stehen die Dinge so, dass die Überweisungen der Auslands­pa­kistanis (ca. sechs Millionen) dem ­gesamten Bruttoinlandspro­duktes entsprechen. Augenblicklich nimmt das Land den letzten Platz bei globalen Korruptionsstatistiken ein. Kaum ein anderes Land darf sich rühmen, dass sein Präsident (Asif Zardari, Witwer der ermordeten Benazir Bhutto) als „Mister 10 Prozent“ bekannt ist, weil ihm 10 Prozent sämtlicher, wichtigen ­Geschäfts­ab­schlüs­se zufließen sollen. Bhuttos 23-jähriger Sohn wurde zum Erben der Familienpar­tei PPP gemacht.

Inmitten dieses Chaos, erwächst im Zentrum der größten Not ein Mann, der in den Augen vieler mit nichts Geringerem als mit „Hoffnungsgestalt“ bezeichnet werden kann: Imran Khan. Lahore, die ehemalige Kaiserstadt und ­jahrelanges Zentrum der Partei des diskreditierten Nawaz Sharif, wurde von einem menschlichen „Tsunami“ getroffen. Eine ­Welle nach der anderen flutet auf den Platz des Minar-e-Pakistan. Mit sich führen sie die grün-rote Fahne der Tahreek-e-Insaaf, der neuen, erfolgversprechenden Partei unter Führung des charismatischen Khans, der 1952 als Nachkomme des respektierten Niazi-Stammes im Punjab zur Welt kam. Zwei Wochen später sammelten sich ebenfalls hunderttausende in Karatschi um den dynamischen ­Imran Khan, der den unterschiedlichsten ­Menschen als einziger Ausweg gilt. „Ich verspreche euch, dass wir die große Korruption binnen 90 Tagen ausschalten“, rief er der Menge zu. Laut einer ­Umfrage vom Ende Dezember gilt er bei ­Weitem als die beliebteste politische Figur im Land. 81 Prozent der Befragten bezeich­neten ihn als die Person, die ihr Land führen kann.

„Meine Zeit ist gekommen“, sagte Imran Khan im Gespräch mit der britischen Tageszeitung „The Daily Telegraph“. Jahrelang ­wurde er von Journalisten abgeschrieben, weil seine Partei eine Wahlniederlage nach der anderen einstecken musste. Im Vorfeld der kommenden Wahlen surft er aber auf einer Welle der populären Unterstützung. Nichtsdestotrotz sei ihm bewusst, dass es auch zu Schmutzkampag­nen gegen seine Person kommen ­werde. „Sie werden alles mögliche gegen mich einsetzen“, war seine realistische, wie sto­ische Einschätzung gegenüber der britischen Zeitung.

Der Volksheld Imran Khan, dessen Beliebtheit damit begann, als er Pakistans Cricketteam zum Weltmeistertitel führte, gründete später eine gemeinnützige Krebsklinik und sammelte deutlich mehr Spenden für die Flutopfer als Ministerpräsident Gilani. Khan reist – in einem Land mit gewohnheitsmäßigem politischen Terrorismus – übri­gens in unge­panzerten Fahrzeugen. Es werde keinen Selbstmordanschlag auf seine Autos geben, erklärte er dem „Tele­graph“. Die Leute wissen, „dass ich ein stolzer, pakis­tanischer Nationalist bin – und keine amerikanische Marionette.“

Die Stimmung auf jeder ­Versammlung in Lahore, Karatschi und anderen Orten verweist auf eine Führungsgestalt, der die Leute vertrauen, so wie sie ihm ­früher als pakistanischem Teamchef vertrauten. Heute ist er für sie die einzige Hoffnung, nachdem sie Jahrzehntelang allein gelas­sen wurden. Diese Unterstützung der Menschen wird durch Hoffnung beflügelt: Sie glauben an ihn, denn er hat den hartnäckigen Willen zum Erfolg. Das beste Maß eines Mannes in Pakistan ist das seines Glaubens.