,

AfD-Deportationsträume haben nicht überrascht

deportation religion semantik

Offene Vorstellungen von Deportationen: Wie Migranten auf die Vorstellung der AfD und ihres ideologischen Umfelds reagieren. (KNA). In der Kölner Keupstraße hielt man die Correctiv-Recherche zuerst für einen „Fake“. Der […]

IZ+

Weiterlesen mit dem IZ+ (Monatsabo)

Mit unserem digitalen Abonnement IZ+ (Monatsabo) können Sie weitere Hintergrundbeiträge, Analysen und Interviews abrufen. Gegen einen Monatsbeitrag von 3,50 € können Sie das erweiterte Angebot der Islamischen Zeitung sowie das ständig wachsende Archiv nutzen.

Abonnenten der IZ-Print sparen beim IZ+ Abo 50%.

Wenn Sie bereits IZ+ Abonnent sind können Sie sich hier einloggen.

* Einfach, schnell und sicher bezahlen per Paypal, Kredit-Karte, Lastschrift oder Banküberweisung. Das IZ+ Abo verlängert sich automatisch um einen Monat, wenn es nicht vorher gekündigt wurde. Sie können ihr bestehendes Abo jederzeit auf der Mein Konto-Seite kündigen.

Muslime während des 2. Weltkriegs: Zwei Filme beleuchten die Rolle von Muslimen, die verfolgten Juden halfen

„Diese Leute (…) haben bei der Résistance mitgemacht. Das heißt, Muslime spielen auch eine Rolle in der französischen Geschichte. Bis jetzt werden sie aber ausgeschlossen.“ (Ismail Ferroukhi)

(iz). Filmhelden sind – zumindest im Massenkonsum – banale Gestalten mit hohem Wiedererkennungswert. Auch wenn Quentin Tarrantino (in „Inglorious Basterds“) oder Guy Richie mit ihren Charakteren spielen, bleiben auch ihre Anti-Helden dem Mainstream verhaftet. Ange­sichts des in Hollywood verbreiteten Vorurteils gegen Muslime und insbesondere Araber muss der Filmfreund länger suchen, bis er interessante Streifen findet, in denen die Rolle des Helden einem Muslim beziehungsweise einer Muslimin zukommt.

2011 wurden gleich zwei Filme vorgestellt, in deren Zentrum Muslime stehen, die sich um die Rettung verfolgter Juden während des Zweiten Weltkriegs verdient gemacht haben. Dabei handelt es sich um den Dokumentarfilm „The Turkish Passport“ des türkischen Regisseurs Arliel sowie um den Spielfilm „Les Hommes Libres“ vom französisch-marokkanischen Filmemacher Ismael Ferroukhi, der bereits 2004 mit seinem langen Film „Rihla al-Kubra“ ein furioses Debüt hatte. Bedauerlicherweise ist es in Deutschland bisher noch sehr schwierig, beide Filme als DVD oder als kommerzielle Downloads zu beziehen.

//2//

„The Turkish Passport“ beleuchtet die gemeinhin vergessene Leistung türkischer Diplomaten im besetzten Europa, die halfen, im Ausland lebenden Juden türkischer und anderer Nationalität durch Flucht in die Türkei in Sicherheit zu bringen. In Interviewpassagen mit Überleben­den, Fachleuten sowie in nachgestellten Szenen und anhand von Archivmaterial erfahren die Zuschauer, wie sich die mutigen Diplomaten um die Rettung von Verfolgten bemühten. Sie retteten die Betroffenen aus Durchgangslagern oder sogar aus Zügen, die sie ihrem tödlichen Ende zuführen sollten. „Solange es gute Menschen gibt, die bereit zum Handeln sind, kann das Böse nicht gewinnen“, ist eine der Erkenntnisse dieses bedeutsa­men Dokumentarfilms.

//1//

Ferroukhis Spielfilm „Les Hommes Lib­res“ handelt von Muslimen und Juden, die 1942 im besetzten Frankreich leben mussten und den Schergen Hitlers Widerstand leisten. Angelehnt an wahre Begebenheiten stehen neben den Helden Younes, einem algerischen Einwanderer und Schwarzmarkthändler, und dem ­jüdisch-nordafrikanischen Sänger Salim vor allem Si Kaddour Benghabrit, der dama­lige Direktor der Großen Moschee von Paris im Zentrum der Handlung. Ben Ghabrit hatte die Moschee, wo sich ­Younes und Salim begegnen, zu einem Schutzraum für Verfolgte gemacht. „Diese Leute (…) haben bei der Résistance mitgemacht. Das heißt, Muslime spielen auch eine Rolle in der französischen Geschichte. Bis jetzt werden sie aber ausgeschlossen“, sagte Ferroukhi.