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Ein Jahr nach dem Erdbeben – aufgeben ist keine Option

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Auch nach einem Jahr geht die Erdbebenhilfe in der Türkei und Syrien weiter. Überlebende haben weiterhin mit den Folgen zu kämpfen. (iz). Knapp ein Jahr nach dem Erdbeben in Syrien […]

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Kunsthandwerk in Marrakesch nach dem Beben

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Kunsthandwerk: Für einen Wiederaufbau von Marrakesch müssen die Handwerker überleben und wieder arbeiten können. (The Conversation). Ein schweres Erdbeben am 8. September 2023 in der Nähe von Marrakesch forderte Tausende […]

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Nordafrika braucht Hilfe. Menschen in Marokko und Libyen schwer getroffen.

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In Nordafrika führten zwei „Naturkatastrophen“ zu unzähligen Opfern und Folgeschäden. (iz). In den vergangenen Wochen wurden Teile der beiden nordafrikanischen Länder Marokko und Libyen von einem Erdbeben beziehungsweise schweren Überschwemmungen […]

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Erdbebenopfer: Hilfen für Marokko

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Erdbeben: Nach dem schweren Beben in Marokko wollten Organisationen aus Deutschland helfen. Das geht trotz Schwierigkeiten über Umwege.

BONN (KNA/CARE Deutschland/iz). Auch ohne offizielles Rettungsgesuch haben Hilfsorganisationen aus Deutschland Unterstützung für Erdbebenopfer in Marokko angekündigt. Erste Maßnahmen vor Ort sind angelaufen, wie der Geschäftsführer des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe, Dominique Mann, auf Anfrage am 11. September mitteilte.

Hilfen für Erdbebenopfer sind angelaufen

Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe kann seine Unterstützung laut Mann über Partner vor Ort wie Caritas Marokko und Roter Halbmond organisieren. Bei ihnen handelt es sich um marokkanische Organisationen. „Wenn eine Organisation keine Partner vor Ort hat und Mitarbeiter aus Deutschland schicken müsste, ist das schwierig und derzeit nicht möglich“, so Mann.

Wesentlich sei derzeit die Versorgung von Menschen mit überlebenswichtigen Dingen wie Trinkwasser, Medizin und Notunterkünften. An der Bergung von Verschütteten seien die Organisationen aber nicht beteiligt.

Foto: Islamic Relief Canada

Andere sind über Ableger vor Ort

Die Hilfsorganisation Care ist nach eigenen Angaben über ihre marokkanischen Ableger mit Nothilfeteams aktiv. „Die letzten Nächte in Marokko waren schrecklich. Hunderte Menschen schlafen auf der Straße oder liegen mit Decken in Parks, weil sie Angst haben, nach Hause zu gehen“ sagte die Generalsekretärin von Care Marokko, Hlima Razkaoui.

„Neben den enormen physischen Verwüstungen wiegt vor allem auch der emotionale Schaden, der von dem erlebten Grauen und der ausgestandenen Angst verursacht wurde, sehr schwer.“

Das Erdbeben mit einer Stärke von 6,8 hatte das Land am späten Freitagabend getroffen und schwere Schäden angerichtet. Nach derzeitigen Angaben starben mehr als 2.100 Menschen, Hunderte weitere werden vermisst. Das Epizentrum des Bebens lag etwa 72 Kilometer südwestlich von Marrakesch im dünn besiedelten Atlas-Gebirge. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass mehr als 300.000 Menschen in Marrakesch und umliegenden Gebieten betroffen seien.

Foto: CARE Deutschland

Überlebende brauchen Kälteschutz

Tausende Familien, die aufgrund des schweren Erdbebens in Marokko alles verloren haben, harren seit Tagen im Freien aus. Die internationale Hilfsorganisation CARE ist über diese menschenunwürdige Situation äußerst besorgt und fordert, dass schnellstmöglich Unterstützung für winterfeste sichere Unterkünfte zur Verfügung gestellt wird.

„Die erste Phase der Nothilfe konzentrierte sich auf die Rettung von Menschenleben und die Versorgung der Überlebenden mit Nahrungsmitteln. Jetzt treten wir in die zweite Phase ein und in dieser ist es unerlässlich, die Überlebenden mit sicheren Unterkünften zu versorgen“, erklärt Hlima Razkaoui, Länderdirektorin von CARE Marokko.

„Die Häuser der Überlebenden sind entweder zusammengebrochen oder haben gefährliche Risse. Familien mit kleinen Kindern schlafen im Freien und haben teilweise noch nicht einmal Decken, um sich zuzudecken. Die Nächte sind bereits kalt. Angesichts des einsetzenden Regens und des nahenden Winters benötigen diese Menschen jetzt Unterstützung.“

Die Auswirkungen des Bebens waren insbesondere auf Gebäude verheerend. In der Region Tamgounssi, 52 km von Marrakesch entfernt, sind viele der aus Lehm und Holz gebauten Häuser eingestürzt. „Selbst als unser Haus noch stand, hatten wir Mühe, uns im langen Winter warm zu halten“, sagt Fatiha el Bahi, eine 36-jährige Mutter von drei Kindern.

„Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie wir den Winter jetzt überstehen sollen. Der Wetterbericht sagt schwere Regenfälle voraus und ich weiß nicht, wie wir das überstehen sollen.“

Foto: Neuköllner Begegnungsstätte e.V. – Dar Assalam

Muslime sollen am Freitag für Libyen und Marokko spenden

Muslime in Deutschland sollen sich am Freitagsgebet beteiligen und dabei für die Menschen in Libyen und Marokko spenden. Dazu hat der Koordinationsrat der Muslime (KRM) am Donnerstagabend in Köln aufgerufen.

In vielen deutschen Moscheen würden Spenden gesammelt für die Opfer von Erdbeben und Überflutungen und deren Angehörige.

Zum KRM gehören neben dem Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) und dem Islamrat die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), der Verband der Islamischen Kulturzentren, die Union der Islamisch Albanischen Zentren in Deutschland und der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland.

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Erdbeben in Marokko: Bevölkerung benötigt humanitäre Hilfe. Hunderte werden noch vermisst

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Erdbeben in Marokko: Während die Suche nach Opfern weitergeht, benötigen Überlebende humanitäre und seelische Hilfe.

Rabat/Bonn (dpa/CARE/iz). Nach dem schweren Erdbeben in Marokko mit mindestens 2000 Todesopfern geht die Suche nach Überlebenden weiter. Die Einsatzkräfte kommen in den Bergen nur mühsam voran. Das deutsche Technische Hilfswerk will helfen, hat aber noch kein grünes Licht.

Screenshot: alyaoum24, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY 3.0

Erdbebenopfer brauchen Hilfe

Rettungs- und Bergungskräfte in den Unglücksgebieten von Marokko haben die Suche nach Überlebenden des schweren Erdbebens fortgesetzt. Die Helfer kommen in den teils abgelegenen Bergregionen nur mühsam voran. Zudem bestand weiter die Gefahr von Nachbeben, wodurch beschädigte Gebäude vollends einstürzen könnten.

Die marokkanische Nachrichtenseite Hespress berichtete, dass ein Einsatzteam aus dem Nachbarland Spanien mit Hunden inzwischen in Marokko eingetroffen sei, um die Such- und Rettungskräfte zu unterstützen. Derweil stehen in Deutschland und anderen Ländern Hilfskräfte einsatzbereit.

Bei der Suche nach Verschütteten in Folge eines Erdbebens sprechen Experten in etwa von einem Zeitfenster von 72 Stunden. Dies gilt als Richtwert, die ein Mensch längstens ohne Wasser auskommen kann.

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Foto: allexxandarx, Adobe Stock

Epizentrum lag im Süden von Marrakesch

Das Epizentrum des Bebens der Stärke 6,8 lag gut 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch im Atlasgebirge. Dort liegen Ortschaften entlang steiler und kurvenreicher Serpentinen.

Da Erdbeben in Nordafrika relativ selten auftreten, sind Gebäude nach Einschätzung von Experten nicht robust genug gebaut, um solchen starken Erschütterungen standzuhalten. In der Bevölkerung brach Panik aus.

Das Beben vom späten Freitagabend war das schlimmste seit Jahrzehnten in Marokko. König Mohammed VI. ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind mehr als 300.000 Menschen in Marrakesch und umliegenden Gebieten von dem Unglück betroffen. Aus aller Welt trafen Beileidsbekundungen ein. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union boten in einem Brief an den König ihre Hilfe an und drückten ihre Anteilnahme aus.

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Foto: Oujdecity.net

CARE Marokko: humanitäre und psychologische Hilfe nötig

Unzählige Gebäude wurden zerstört, weite Teile des Landes sind verwüstet und mit jeder Stunde schwindet die Hoffnung, noch Überlebende unter den Trümmern bergen zu können. Angesichts der verheerenden Auswirkungen passt CARE Marokko, das bereits seit 15 Jahren im Land aktiv ist, seine Arbeit an die aktuelle Lage an.

„Die letzten Nächte in Marokko waren schrecklich. Hunderte Menschen schlafen auf der Straße oder liegen mit Decken in Parks, weil sie Angst haben, nach Hause zu gehen. Die Menschen sind erschöpft. Neben den enormen physischen Verwüstungen wiegt vor allem auch der emotionale Schaden, der von dem erlebten Grauen und der ausgestandenen Angst verursacht wurde, sehr schwer“, berichtete Hlima Razkaoui, Generalsekretärin von CARE Marokko.

Es sei wichtig, die Menschen nicht nur mit humanitärer Hilfe wie Nahrung, Wasser, Unterkünften und Hygieneartikel zu unterstützen, sondern auch psychologisch. „Aus anderen Erdbebeneinsätzen wissen wir, dass es von entscheidender Bedeutung ist, die Grundbedürfnisse zu decken. Für die Erholung nach solchen Katastrophen ist jedoch auch die Verarbeitung essenziell und dies kann Monate, wenn nicht Jahre dauern“, sagt Razkaoui.

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Marokko ordnet Staatstrauer an: Mehr als 2.000 Tote nach Erdbeben

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In Marokko kam es in der Nacht zum 9. September zu einem schweren Erdbeben. Deutsche Muslime rufen zu Spenden auf.

Rabat/Berlin (dpa/iz). Nach dem schweren Erdbeben seit Jahrzehnten in Marokko haben die Menschen in den Katastrophengebieten die zweite Nacht in Unsicherheit und Trauer um die Opfer verbracht.

In Marokko steigen die Opferzahlen weiter an

Die Zahl der Toten stieg nach Behördenangaben auf inzwischen 2012. Mindestens 2.059 weitere Menschen wurden verletzt, mehr als die Hälfte davon schwer, wie marokkanische Medien in der Nacht auf Sonntag unter Berufung auf das Innenministerium berichteten.

Das Beben vom späten Freitagabend war das schlimmste seit mehreren Jahrzehnten in dem nordafrikanischen Land. König Mohammed VI. ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.

Trotz zahlreicher Hilfsangebote aus aller Welt hat die Regierung des Landes bislang offiziell keine Unterstützung angefordert. Dieser Schritt ist nötig, bevor ausländische Rettungskräfte eingesetzt werden können.

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Foto: Maghreb Post 2023

Dennoch halten sich Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) und von weiteren Hilfsorganisationen in Deutschland und anderen Ländern für einen möglichen Flug in das Katastrophengebiet bereit. „Von unserer Seite ist alles in die Wege geleitet“, sagte eine Sprecherin des THW am Samstagabend der Deutschen Presse-Agentur.

Wie das marokkanische Portal Hespress meldete, ist ein erstes spanisches Team mit Suchhunden in Marokko eingetroffen. 

Die Staats- und Regierungschefs der EU boten in einem Brief an den König ihre Hilfe an und drückten ihre Anteilnahme aus. „Als enge Freunde und Partner Marokkos sind wir bereit, Ihnen in jeder Weise zu helfen, die Sie für nützlich halten“, heißt es in dem Schreiben.

Weltgesundheitsorganisation geht von 300.000 Betroffenen aus

Das Epizentrum lag gut 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch im Atlasgebirge. Dort liegen Ortschaften entlang steiler und kurvenreicher Serpentinen. Da Erdbeben in Nordafrika relativ selten auftreten, sind Gebäude nach Einschätzung von Experten nicht robust genug gebaut, um solchen starken Erschütterungen standzuhalten. Das Beben der Stärke 6,8 hatte am späten Freitagabend Panik ausgelöst.

Besonders betroffen sind die abgelegenen Dörfer im hohen Atlas, dem Epizentrum des Erdbebens, dort wurde bis jetzt eine hohe Zahl an Todesopfern verzeichnet. Die Bewohner versuchen mit allen möglichen Mitteln, ihre Nachbarn unter den Trümmern zu erreichen. Nach Angaben des Portals „Maghreb Post“ ereigneten sich die meisten Toten im ländlichen Bezirk Al Haouz.

Foto: Max Brown, Unsplash

In Gebieten vom Atlasgebirge bis zur Altstadt von Marrakesch wurden einige Gebäude zerstört und berühmte Kulturdenkmäler beschädigt. Das Beben sei in einem Umkreis von 400 Kilometern zu spüren gewesen, sagte Nasser Jabour, Leiter einer Abteilung des Nationalen Instituts für Geophysik, der marokkanischen Nachrichtenagentur MAP.

Blockierte Straßen hindern Krankenwagen daran, die Verwundeten zu erreichen. Während sich die Behörden bemühen, die Trümmer zu beseitigen, gestalten sich die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen angesichts des bergigen Geländes als äußerst schwierig.

Deutschlands Muslime rufen zu Spenden auf

Direkt nach Bekanntwerden des Bebens und seiner Ausmaße riefen muslimische Organisationen und Helfer in Deutschland zur Nothilfe für das marokkanische Erdbebengebiet auf. 

Am Samstag startete die Hilfsorganisation Islamic Relief Deutschland einen ersten Aufruf. „Spende jetzt und hilf den betroffenen Menschen in Marokko!“, hieß es auf ihrer Webseite: https://www.islamicrelief.de/erdbeben-marokko/

Die Tuisa hilft Stiftung veröffentlichte am Sonntagmorgen einen Spendenaufruf für die Menschen im Erdbebengebiet. Mehr dazu findet sich auf ihrer Webseite: https://tuisa.de/

Der Koordinationsrat der Muslime drückt den Marokkanerinnen und Marokkanern Beileid aus und ruft zur Erdbeben-Nothilfe auf:

„Wir sind tief betroffen angesichts der Folgen des Erdbebens in Marokko. Aktuellen Zahlen zufolge sind über 800 Menschen ums Leben gekommen. Es ist zu befürchten, dass diese Zahl noch weiter ansteigen könnte. Möge Allah die Verstorbenen in seiner Barmherzigkeit aufnehmen. Mögen die Verletzten schnell und vollständig genesen“, hieß es auf der Webseite des Verbands.

Alle seien aufgerufen, sich an der Hilfe „für das marokkanische Volk“ zu beteiligen. Partner-Hilfsorganisationen der KRM-Mitglieder hätten jetzt schon mit der Koordinierung der Hilfe begonnen.

Auf der Webseite der Crowdfundingplattform Commonsplace finden sich mehrere Spendenaufrufe für das Erdbebengebiet: https://www.commonsplace.de/

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England: Muslimische Transportarbeiter sammeln für Syrien

England

England: Mitglieder einer Vereinigung muslimischer Transportarbeiter helfen Syrern beim Hausbau

London (Muslim Aid). Eine Partnerorganisation der britischen Hilfsorganisation Muslim Aid, der Transportarbeiterverband Muslims in Rail, habt genug Geld gesammelt, um zwei Häuser in Syrien für die Opfer des Erdbebens zu bauen, das Anfang des Jahres stattfand.

England: Hilfe zum syrischen Hausbau

Durch ihre Teilnahme an einer jährlichen Regatta am 8. Juli sammelten sie mehr als 5.000 Pfund für das Syria Home Project von Muslim Aid. Es wurde ursprünglich als Antwort auf die Bedürfnisse von Syrern ins Leben gerufen, die durch den langjährigen Krieg im Nordwesten Syriens vertrieben wurden.

Mustafa Faruqi, Vorsitzender des Kuratoriums von Muslim Aid, begleitete das Team der Transportarbeit auf dem Boot.

Foto: Muslim Aid / Muslims in Rail

Unterkünfte sollen nachhaltig sein

Das Projekt selbst war ein Erfolg, denn die Hilfsorganisation legte großen Wert darauf, dass die Häuser nicht nur sicher sind und den Bedürfnissen der Begünstigten entsprechen, sondern auch umweltfreundlich sind. Sie werden mit Solarenergie betrieben und haben ein solides Fundament haben, sodass sie den Auswirkungen des Erdbebens unbeschadet standhalten konnten.

„Ich bin stolz auf das ‘Muslim in Rail’-Team, das eine bemerkenswerte Leistung vollbracht und über £5.000 für das ‘Muslim Aid Syrian Home Project’ gesammelt hat. Die Veranstaltung ist nicht nur wegen des beträchtlichen finanziellen Beitrags bemerkenswert, sondern auch wegen der tiefgreifenden Auswirkungen, die sie auf unser kollektives Gefühl der Erfüllung hatte“, sagte der Bootsführer Saad Janjua.

Foto: Muslim Aid / Muslims in Rail

„Veranstaltungen wie diese bieten uns eine einzigartige Gelegenheit, unsere Dankbarkeit auszudrücken und ein soziales Engagement zu zeigen, das ein Gefühl der Einheit und Verbundenheit unter allen Teilnehmern fördert. Es ist bemerkenswert, wie eine einzige Veranstaltung all diese Vorteile in sich vereinen und zu einer wirklich bedeutsamen Erfahrung für alle Beteiligten werden kann“, fügte er hinzu.

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90 Tage nach dem Erdbeben: „Traumatisiert sind alle“

Erdbeben jahrhundertbeben

Drei Monate nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien warten viele Menschen weiter auf Hilfe – trotz Unterstützung in Milliardenhöhe.

Bonn (KNA/iz). Ein Vater in organfarbener Warnschutzjacke hält die Hand seiner toten Tochter. Sie liegt auf einer weißen Matratze, der größte Teil ihres Körpers begraben unter Trümmern. Zu sehen sind nur ihre weißen Fingerspitzen, die noch immer die Hand des Vaters umklammern. Es ist ein Bild, das nach dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien um die Welt ging. Von Beate Laurenti

Ramadan Erdbeben

Foto: FreelanceJournalist, Shutterstock

Drei Monate nach dem Erdbeben

Drei Monate liegt die Katastrophe nun zurück, bei der am 6. Februar mehr als 50.000 Menschen ums Leben kamen. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden Medienberichten zufolge allein in der Türkei obdachlos. Viele von ihnen leben derzeit in Flüchtlingscamps, in denen es an Grundlegendem fehlt: an Lebensmitteln, Medikamenten, sauberem Wasser.

Nach der Katastrophe hat die Internationale Gemeinschaft schnell reagiert: Für den Wiederaufbau mobilisierte sie umgerechnet sieben Milliarden Euro. Die EU sagte eine Milliarde Euro für die Türkei sowie weitere 108 Millionen Euro für humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau in Syrien zu. In kürzester Zeit verstärkten auch zahlreiche Hilfswerke ihren Einsatz vor Ort, riefen zu Spenden auf und sammelten Hilfsgüter.

Erdbeben Türkei Opfer

Foto: Mohammed Bash | Shutterstock

Sorgenvoller Blick nach Syrien

90 Tage später blicken viele Helfer mit Sorge vor allem nach Syrien. Seit mehr als zwölf Jahren leidet das Land unter den Folgen des Krieges, wirtschaftlicher Instabilität und einer Ernährungskrise. Bestehende Probleme wurden durch die Katastrophe verstärkt:

„Bereits vor den Erdbeben fehlten an der Grenze zu Syrien Trinkwasser, Nahrung sowie sichere Unterkünfte. Bei vielen Menschen in der Region ist zudem die psychische Belastung enorm. Viele Familien haben alles verloren und kämpfen mit dem Verlust von Angehörigen und Freunden. In der Türkei und Syrien ist neben der Hilfe beim Wiederaufbau auch langfristige Unterstützung sehr wichtig“, sagt der Generalsekretär von Care Deutschland, Karl-Otto Zentel.

Die Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international machen auf die Lage jener Syrer aufmerksam, die nach dem Beben in die Türkei geflohen sind. Die türkischen Behörden hätten angekündigt, vorübergehende Aufenthaltsgenehmigungen auslaufen zu lassen. „Ein Ende der Regelung könnte Zehntausende Menschen zwingen, in die vom Erdbeben zerstörten Gebiete zurückzukehren.“

Foto: Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen, via flickr | Lizenz: CC BY-SA 2.0

Vereinfachte Einreise nach Deutschland

Die Auswirkungen der Katastrophe zeigen sich auch hierzulande: Mehr als 6.000 Menschen aus dem Erdbebengebiet hat Deutschland aufgenommen. Bis Mittel April sind laut Bundesregierung für türkische Staatsangehörige mehr als 700 Schengen-Visa, rund 4.500 Visa mit räumlich beschränkter Gültigkeit und 429 Visa zum Familiennachzug erteilt worden. Syrische Staatsangehörige aus dem Erdbebengebiet erhielten 46 Schengen-Visa und rund 440 Visa zum Familiennachzug.

Trotz der vereinfachten Einreise nach Deutschland gibt es bürokratische Hürden: Voraussetzung ist etwa ein gültiger Reisepass, viele Betroffene des Erdbebens haben jedoch Hab und Gut verloren, darunter auch wichtige Dokumente. Nicht nur deshalb werden die Forderungen nach langfristiger Unterstützung immer lauter.

9.500 Türkinnen und Türken hätten bei ihren Angehörigen in Deutschland “nicht nur Obdach, sondern auch Halt und Trost” finden können, erklärte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne); und: „Dass ihnen nun noch etwas mehr Zeit im Kreis ihrer Familie gegeben wird, während die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten in der Türkei voranschreiten, ist ein ganz praktisches Zeichen der Solidarität.“

Pomozi Bosnien Erdbeben Solidarität

Foto: Amina Alađuz-Lomigora

Spendenbereitschaft ist zurückgegangen

„Am Anfang war die Spendenbereitschaft extrem“, erzählt ein Deutsch-Türke im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er möchte lieber anonym bleiben. „Jeder hat einen angesprochen, alle wollten helfen.“ Davon sei inzwischen nichts mehr zu merken.

Seine Mutter und zwei Schwestern wohnen in der vom Erdbeben betroffenen Provinz Malatya. Unmittelbar nach der Katastrophe seien sie in der Nähe von Istanbul untergekommen. Mittlerweile befänden sie sich wieder in Malatya. Sein Eindruck: „Die Stadt ist leer, viele sind noch nicht zurückgekommen, traumatisiert sind alle.“

Auch er habe überlegt, seine Familie zu sich nach Nordrhein-Westfalen zu holen. „Meine Mutter hätte das aber nicht gewollt. Sie hätte nach kurzer Zeit gesagt: ‘Ich will wieder zurück, ich will sehen, was da ist, ich muss etwas tun’.“

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Fasten mit „schwerem Herzen“ – Ramadan in der Erdbebenregion

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Der Ramadan gilt als Zeit der Gemeinschaft mit Familie und Freunden. Sechs Wochen nach den schweren Beben, durch die viele Menschen ihre Angehörigen verloren haben, liegt in der betroffenen Region ein Schleier aus Trauer über der Fastenzeit. Von Ergin Hava

In Adiyaman beginnt das erste Fastenbrechen des Ramadan

Adiyaman (dpa). In der vom Erdbeben stark zerstörten Stadt Adiyaman beginnt das erste Fastenbrechen des Ramadans. Familie Kaplan kommt am Donnerstagabend auf dem Boden ihres Zeltes zusammen, in der Ferne ist der Ruf zum Gebet zu hören.

Foto: Mahambah, Shutterstock

Still reicht Vater Ekrem das Brot, während Mutter Asli Wasser für ihre beiden Kinder eingießt. Sie murmeln Gebete für diejenigen, die durch die verheerende Erdbeben am 6. Februar ums Leben gekommen sind.

Durch die Erdbebenkatastrophe sind auch in Adiyaman viele Menschen ums Leben gekommen und viele sind obdachlos. In der gleichnamigen Provinz sind laut Regierungsangaben mindestens 56.000 der insgesamt 120.496 Gebäude eingestürzt oder stark beschädigt.

Eine Stadt trauert

Sechs Wochen später trauert die Stadt, die im Jahr 2022 rund 310.000 Einwohner zählte, noch immer. Die meisten, die geblieben sind, begrüßen in provisorischen Unterkünften den heiligsten Monat des Islam.

Gläubige Muslime verzichten im Ramadan einen Monat lang von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang etwa auf Essen, Trinken und Rauchen. Der Ramadan gilt als Zeit für innere Einkehr, Demut, Gemeinschaft und Wohltätigkeit.

Foto: Doga Ayberk Demir, Shutterstock

Statt wie sonst fröhlich ist das erste Fastenbrechen in diesem Jahr von düsterer Stimmung geprägt. Mehr als 50.000 Menschen sind allein in der Türkei durch die Beben der Stärke 7,6 und 7,7 getötet worden.

„Mit schwerem Herzen“

„Ich hätte mir nie vorstellen können, mit so einem schweren Herzen in den Ramadan zu gehen. Ich wünschte, meine Schwester und meine Neffen wären auch hier“, sagt Vater Ekrem Kaplan.

Seine Tränen kann er dabei nicht zurückhalten. Seine Schwester und ihre vier Kinder sind bei dem Beben gestorben. Er besuche jeden Tag den Friedhof, gieße Blumen und reinige die Grabsteine, sagt er.

Eigentlich würde der Ramadan in Adiyaman, einer frommen, lebendigen Großstadt, Tage vorher festlich begonnen. Ekrem Kaplans Frau Asli Kaplan erinnert sich an Trommler, die vor der Morgendämmerung in osmanischem Stil gekleidet durch die Nachbarschaften schwärmten, um die Bewohner für die letzte Mahlzeit vor der Morgendämmerung zu wecken.

Erdbebengebiet Syrien Islamic Relief

Nun verteilen Hilfsorganisationen in der Stadt Essen an Bedürftige. Nach dem Essen verkleiden sich einige Helfer als Clowns und sehen sich mit den Kindern Zeichentrickfilme im Hinterhof einer örtlichen Schule an.

Ein Stück weiter trinkt der 17-jährige Taha Erdem Tee mit seiner Familie. Auch bei ihnen ist nichts wie in den vergangenen Jahren. Das Menü ist bescheiden. Taha wurde landesweit bekannt durch ein Video, das er eingeschlossen unter den Trümmern drehte.

Er sei sicher, er werde sterben, sagte er darin. Sein Traum sei es, Psychologe zu werden, um Menschen zu helfen, die von Katastrophen betroffen sind, sagt er der dpa. „Ich möchte den Menschen sagen, dass es immer Hoffnung gibt, selbst im dunkelsten Moment.“

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Berliner Museumsfreunde helfen Erdbebenopfern in Aleppo

Aleppo

In Aleppo befindet sich nach 12 Jahren eines verheerenden Krieges die Stadt nach dem massiven Erdbeben in einer unfassbaren Katastrophe.

Berlin. Die Freund des Berliner Museums für Islamische Kunst (Pergamonmuseum) haben eine Hilfsaktion für Erdbebenopfer in der Altstadt der syrischen Stadt Aleppo gestartet. Im Folgenden dokumentieren wir die Pressemitteilung des Vereins.

„Nach den persönlichen Nachrichten und Fotos, die uns direkt von Menschen aus Aleppo erreichen und die das Ausmaß der Zerstörung durch das Jahrhundertbeben zeigen, muss man nun Familien  helfen, deren historische Wohnhäuser strukturelle Instabilität zeigen und einzustürzen drohen.“

Erdbebenopfer Erdbeben Türkei Syrien

Foto: hakan2534, Shutterstock

Es sei notwendig, diese Häuser zu stabilisieren und Mauern abzustützen, damit die Bewohnerinnen und Bewohner in ihren Häusern bleiben können. Eventuell seien temporäre Unterkünfte bereitzustellen. „Damit können wir den Menschen in Aleppo direkt helfen!“

Die aktuelle Situation im krisengeschüttelten Aleppo

Nach 12 Jahren eines verheerenden Krieges, gefolgt von einem wirtschaftlichen Zusammenbruch und den gegen Syrien verhängten Sanktionen, der Aleppo mit am stärksten getroffen hat, befinde sich die Stadt nach dem massiven Erdbeben in einer unfassbaren Katastrophe. Die Menschen in Aleppo, „einem der ältesten ununterbrochen bewohnten Orte der Welt“, bräuchten die Gewissheit, dass ihre Häuser stabilisiert, restauriert oder später wiederaufgebaut werden können.

Ingenieure sowie Bewohner der Stadt bitten um internationale Unterstützung, da die jetzigen Zerstörungen den ohnehin vorhandenen Mangel an Ressourcen, der auf den bisherigen Schäden durch das letzte Jahrzehnt des Konflikts beruht, verschärft haben.

Action Plan

Ein technischer Ausschuss für Sicherheit wurde gebildet, der die Schäden und Risiken an den Wohnhäusern der Altstadt einschätzt, um die Sicherheit der Bewohner wie der Vorübergehenden sicherzustellen und das gefährdete bauliche Erbe zu schützen. Der erste Schritt bestand darin, die am stärksten gefährdeten Häuser zu identifizieren und dringende Abstützungen vorzuschlagen, um deren Strukturen zu stabilisieren.

Foto: Jordi Bernabeu Farrús | Lizenz: CC-BY-SA 2.0

Der Ausschuss berichtet von rund 600 Wohnhäusern in den Stadtvierteln Jallum, Aqaba und Judayda, die als teilweise oder vollständig geschädigt eingestuft wurden. Zu diesen dringend zu konsolidierenden Gebäuden gehört auch das Haus Wakil in Judayda, aus dem das berühmte Aleppo-Zimmer im Museum für Islamische Kunst in Berlin stammt. In jedem Fall benötigen die Menschen vor Ort dringend Hilfe bei der Stabilisierung ihrer Häuser.

Wie können sie helfen?

Aus dem Team des Syrian Heritage Archive Projects (SHAP), das durch die „Freunde des Museums für Islamische Kunst e.V.“ seit 10 Jahren unterstützt wird, reist ein syrischer Mitarbeiter im März nach Aleppo, um sich über die Situation der Altstadthäuser ein genaues Bild zu machen und dort sofort notwendige Hilfe zu koordinieren. Die für diese Arbeit nötigen direkten Kontakte vor Ort in Aleppo haben sich im Laufe des Projektes entwickelt.

„Ihre Spende fließt direkt in die maßgeschneiderte Hilfe für vom Einsturz bedrohte historische Wohnhäuser. Bauingenieure werden unter Einbeziehung des zuständigen beratenden Statikers beauftragt, die Familien der an stärksten betroffenen Häuser bei Konsolidierungsarbeiten aktiv zu unterstützen“, erklärte der Verein.