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Rosen und ihr Duft: einst ein Luxus

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Frische Rosen waren einst der Oberschicht vorbehalten: Die Tradition von Blumen reicht bis in die Antike zurück. (The Conversation). Vor der Entwicklung internationaler Anbausysteme und der Möglichkeit, Waren per Luftfracht […]

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Frankreich und die Moral

frankreich

Frankreich: Überlegungen zum Kolonialkrieg und einer potenziellen Kollektivschuld der Franzosen

(iz). Jedes Jahr besuchen tausende Touristen die Stadt Amboise an der Loire und das Schloss aus dem 15./16. Jahrhundert. Viele Gäste wundern sich über die muslimischen Gräber in der Parkanlage. Sie wissen oft nicht, dass im 19. Jahrhundert der französische Staat das Gebäude als Gefängnis für den algerischen Widerstandskämpfer Abd el-Kader nutzte.

Frankreich oder der Emir im Schloss

Der Emir führte an der Spitze aufständischer Stämme 1832-1847 den Kampf gegen die Kolonialisten und war bis zu seiner Verhaftung die Führungsfigur des Widerstandes. Vom 8. November 1848 bis zum 17. Oktober 1852 hielt er sich zusammen mit seiner Entourage im Schloss auf.

In den Jahren der Gefangenschaft erklang der Gebetsruf aus der provisorischen Moschee, die im Minimes-Turm eingerichtet wurde. Abdel el-Kader, so erzählt man, rätselte während seines Aufenthaltes darüber, warum ein Land, das über so viel Wasser und grüne Landschaften verfügt, ausgerechnet eine Wüste eroberte.

Foto: parismuseescollections.paris.fr, via picryl.com | Lizenz: Public Domain

Der Charakter des gebildeten Emirs beeindruckt bis heute Freund und Feind. Im Einklang mit dem islamischen Recht waren ihm Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung, der Einsatz moderner Kriegstechniken, des Terrors oder Selbstmordattentate fremd. Mit dem Begriff des Nationalismus hätte er zu seiner Zeit wenig anfangen können. Zudem beherrschte er nicht nur das Kriegshandwerk.

Nachdem er mit seinen Lehrern den Qur’an auswendig lernte, studierte er die Grundlagen des malikitischen Rechts, beschäftigte sich mit Literatur, Mathematik, Astronomie und der Heilkunde. Nach seiner Freilassung durch Napoleon III. lebte er in Damaskus und verhinderte 1860 mit seinen Kämpfern ein Massaker an Christen. In Amboise erinnert seit einigen Jahren ein Denkmal an das Symbol des algerischen Widerstandes.

Debatte um die Kolonialgeschichte

Schon im 19. Jahrhundert begann der Kampf der Philosophen und Schriftsteller um die Deutungshoheit der Kolonialgeschichte. In den Äußerungen des großen Victor Hugo verstecken sich bereits die moralischen Ansprüche und Widersprüche, die die Debatte über den Konflikt bis heute prägen.

Er veröffentlichte einerseits ein wohlwollendes Gedicht, das er Abdel el-Kader widmete: „Er, der wilde Mann der Wüste, er, der unter den Palmen geborene Sultan, der Gefährte der roten Löwen, der wilde Hadji mit ruhigen Augen, der nachdenkliche, wilde und sanfte Emir“. Andererseits bekannte sich Hugo, 1841, nachzulesen in seinem Tagebuch Ozean, zu den geistigen Legitimationsgrundlagen der Landnahme:

„Die Zivilisation geht über die Barbarei hinweg. Ein aufgeklärtes Volk wird auf ein Volk treffen, das in der Finsternis lebt. Wir sind die Griechen der Welt; es ist unsere Aufgabe die Welt zu erleuchten!“ Algerien wurde 1848 zu einem integralen Bestandteil des Mutterlandes erklärt.

Einige Jahre später, nachdem Victor Hugo zum überzeugten Republikaner mutiert war, zeigte er sich empört über die Repressalien gegen die „Eingeborenen“. Er schreibt: „In Afrika herrscht Barbarei, das weiß ich.“ Er prangert in Fragments d’histoire die Übergriffe der französischen Armee an: „Bei Stürmen, bei Razzien war es nicht ungewöhnlich, dass Soldaten Kinder aus Fenstern warfen (…).“

Leider hat Hugo keines seiner großen Werke über das Schicksal der Menschen und die brutale ausgeführte „soziale Chirurgie“ (Bourdieu), die Auflösung der traditionellen algerischen Gesellschaft in der Siedlungskolonie, geschrieben.

Foto: gemeinfrei

Algerien oder der Schrecken im Gedächtnis

Spricht man heute über Algerien, sind es in erster Linie die schrecklichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts, die sich tief in das kollektive Gedächtnis eingebrannt haben. Ausgerechnet im Jahr der Befreiung Frankreichs von der deutschen Besatzung ereignete sich im algerischen Sétif, am 8. Mai 1945, ein Massaker.

Zehntausende Algerier, die das Ende der Kolonialherrschaft forderten, fielen den französischen Militärs zum Opfer. In heutiger Geschichtsschreibung wird in den Übergriffen der Ausgangspunkt für den 1954 beginnenden Algerienkrieg gesehen.

Die marxistisch-nationalistische FLN entschied sich für die Taktik des Terrorismus. Der Kolonialmacht gelang es, militärisch die Oberhand zu behalten. Zuhause stritt die Nation über Kriegsverluste, Folter und Menschenrechtsverletzungen. Längst war der Krieg auch im Frankreich angekommen.

Das „Massaker von Paris“, ein Massenmord in der Hauptstadt am 17. Oktober 1961, ging in die Geschichte ein. Die Polizei reagierte auf Anordnung der Verwaltung brutal gegen eine nicht genehmigte, aber friedliche Demonstration Zehntausender Algerier, zu der die Unabhängigkeitsbewegung FLN aufgerufen hatte. Dabei kamen mindestens 200 Menschen ums Leben.

Charles de Gaulle verhandelte mit den algerischen Anführern, was zur Befreiung des Landes führte. Der Krieg endete im März 1962 durch die Verträge von Évian mit einer Verhandlungslösung, welche die Unabhängigkeit Algeriens unter Führung der FLN zur Folge hatte. Verabschiedet wurde ebenso ein zweites Dekret, wodurch auch alle von der Kolonialmacht begangenen Kriegsverbrechen straffrei wurden, darunter Folter, Vergewaltigungen und kollektive Vergeltungstaten.

Photo: TOUTON spahi, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 4.0

Streit der Erinnerungskulturen

Nach der Unterzeichnung der Verträge verließen Hunderttausende Franzosen Algerien. Die, in ihrem Selbstverständnis, Patrioten fanden keine politische Heimat in den etablierten Parteien, stand doch der von ihnen verachtete de Gaulle an der Spitze der führenden Formation der gemäßigten Konservativen.

Vor diesem Hintergrund wurden sie zu einer wichtigen, ja entscheidenden Ressource des Nationalismus der extremen Rechten, der sich seit den 1970er Jahren um Jean-Marie le Pen herausbildete.

Zu den dunklen Kapiteln der Geschichte gehört auch das Schicksal der Algerier, die mit den Kolonialherren zusammenarbeiteten. Bei Kriegsende 1962 gab es rund 45.000 Harkis (Kollaborateure), 60.000 Wehrdienstleistende und 20.000 Berufssoldaten aus Algerien in der französischen Armee, dazu 60.000 Mitglieder örtlich gebundener Milizen.

Darüber hinaus gab es neben dem Militärapparat noch rund 50.000 Staatsangestellte. Nach der Unabhängigkeit kam es zu zahlreichen gewalttätigen Übergriffen der FLN und von Sympathisanten der Unabhängigkeitsbewegung.

Bis heute streiten sich die VertreterInnen der verschiedenen Erinnerungskulturen über die ethische Bewertung der Ereignisse. Die Historiker formulierten das Problem: Ein Konsens der gemeinsamen Erinnerungen gelang nicht, da die Erfahrungen der Beteiligten extrem unterschiedlich waren. Auf der moralischen Ebene entzündete – insbesondere in der intellektuellen Szene von Paris – ein erbitterter Streit um die Notwendigkeit und Beurteilung des Einsatzes von Gewalt.

Foto: James Joel, via flickr | Licence: CC BY-ND 2.0

Camus vs. Sartre

Berühmt geworden sind die Auseinandersetzungen der Philosophen Camus und Sartre über die Deutung des Kolonialismus. 1961 schrieb Sartre sein umstrittenes Vorwort zu dem Buch „die Verdammten dieser Erde“ von Frantz Fanon. Moralist sein, hieß für den algerischen Psychologen, den Kolonisierten etwas Handfestes entgegenzusetzen, den Dünkel des Kolonialherren zum Schweigen bringen, seine offene Gewalt brechen und „ihn rundweg von der Bildfläche vertreiben“.

Sartre stimmte zu und schrieb einige seiner umstrittensten Sätze: „Zum Beginn einer jeglichen Revolte muss man töten: einen Europäer zu töten heißt, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, im gleichen Atemzug einen Unterdrücker und einen Unterdrückten zu vernichten. Es bleiben ein toter Mann und ein freier Mann übrig, der Überlebende fühlt zum ersten Mal einen nationalen Boden unter seinen Füßen.“

Recht behielt Sartre mit einer anderen Ankündigung: „Die Vereinigung des Algerischen Volkes bringt die Entzweiung des französischen Volkes hervor.“

Die These der Spaltung der Franzosen zeigte sich in dem Konflikt mit Albert Camus über die Gewalt und den Terror. Sartre attackierte 1961 seinen Gegner, inzwischen verstorben, mit Sarkasmus: „Die Gewaltlosen haben gut lachen: weder Opfer noch Henker. Was soll das?“ Seitdem Albert Camus 1939 Das Elend in der Kabylei veröffentlichte, wurde ihm vorgeworfen, keine klare Benennung der Schuldigen vorgenommen zu haben und ein „wohlmeinender Kolonialist“ zu sein.

In seiner Biographie über Camus Im Namen der Freiheit stellt Michel Onfray die Eindeutigkeit der moralischen Schuld in Übereinstimmung mit den Thesen des Schriftstellers in Frage: War ein algerischer Weißer in den 1950er Jahren gleichzusetzen mit einem 1830 einmarschierten Soldaten? Waren die in Algerien geborenen Europäer qua Geburt schuldig?

„Achtzig Prozent der Franzosen in Algerien sind keine Kolonialherren, sondern Angestellte oder Kaufleute“, schrieb Camus gegen die Behauptung einer Kollektivschuld an. Er war der Ansicht, dass es bei dem Unabhängigkeitskampf weniger darum ging, die Lebensumstände der verarmten Bevölkerung zu verbessern.

Er sah in ihm vielmehr eine Ausgeburt des Pan-Arabismus, ein ideologisches Projekt, das die Unterstützung Moskaus genoss. Sein Engagement galt einer friedlichen Koexistenz zwischen Europäern und Algeriern, weshalb er von vielen Algerienfranzosen wie ein Verräter behandelt wurde.

Die Anhänger der Unabhängigkeitsbewegung wiederum verziehen ihm nie, dass er einmal über die Bombenattentate in Algier sagte, seine Mutter könne davon betroffen sein, und er ziehe seine Mutter der Gerechtigkeit vor, wenn Gerechtigkeit so aussehe. „In einer an große ideologische Maschinerien und deren monströse doktrinäre Dispositive gewöhnten Welt plädierte Camus für eine politische Mikrologie“, fasst Onfray die gewaltfreie Utopie des Philosophen zusammen.

Foto: 35e RAP – officiel , via Wikimedia Commons | Licence: CC BY-SA 4.0

Alternativen zur Gewalt entwickeln

Im Gegensatz zu Sartre sah sein Kontrahent keine Notwendigkeit, die Kolonisten umzubringen. Man müsse, so argumentierte er, nur aufhören, sich dem Kolonialismus zu unterwerfen, und gemeinsam eine friedliche, libertäre Alternative entwickeln. Camus setzte auf freie selbstverwaltete Kommunen, Genossenschaften und Kooperationen statt auf den Nationalismus.

Fakt ist: Algerien kam in den Jahrzehnten nach der Unabhängigkeit nicht zur Ruhe. In seinen „Algerischen Skizzen“ stellt Pierre Bourdieu fest: „Die zweifellos gefährlichste Illusion wäre eine, die man den Mythos der revolutionierenden Revolution nennen könnte, daß nämlich der Krieg wie durch Magie die algerische Gesellschaft von Grund auf verändert hätte; und darüber hinaus alle Probleme gelöst hätte, einschließlich der Probleme, die durch ihn entstanden sind.“

Die Kritik an Frankreich verstummte trotz aller Versuche der Annäherung und Versöhnung nie. Mit Blick auf das frankophone Afrika wurden die von Paris beherrschten Netzwerke in den ehemaligen Kolonien seit der Dekolonialisierung in den 1960er Jahren unter dem Stichwort Franceafrique kritisiert.

Foto: MINUSMA, Marco Dormino

Sahel-Staaten erinnern an Vergangenheit

Die aktuellen Ereignisse in der Sahel-Zone erinnern an die alten Vorwürfe einer von ökonomischen Interessen geleiteten französischen Geopolitik. Insbesondere die Jugend in der Region will von Frankreich nichts mehr wissen. Ob die Annäherung an kapitalistische Länder wie China oder Russland, die ohne die Achtung rechtsstaatlicher Standards agieren, die ehemaligen Kolonien der ersehnten Freiheit näher bringen, bleibt eine offene Frage.

In Europa wird es wichtig sein, wie die Muslime Deutschlands und Frankreichs auf diese Debatten reagieren und welche Lehren sie aus der Geschichte ziehen. Die deutsch-französische Freundschaft ist für alle BürgerInnen, mit oder ohne Immigrationshintergrund, ein bedeutendes Symbol der Überwindung des Nationalismus.

Der Streit um die Rolle der Kolonialmächte und den Widerstand dagegen, dreht sich letztlich aus muslimischer Sicht um die Unterscheidung zwischen revolutionären Ideologien und der klassischen Lehre.

Schon Bourdieu erinnerte an die Wesensveränderung, die eine vollständige Politisierung des Glaubens mit sich bringen kann: „Der Islam hat allmählich seine Bedeutung und Funktion verändert, weil er von Praktiken und magisch-mythischen Glaubensvorstellungen isoliert worden ist, die ihn im Heimatboden verwurzelt hatten, und weil er für einen Moment, mehr oder weniger bewußt, als revolutionäre Ideologie benutzt wurde, die fähig ist, die Massen zu mobilisieren und zum Kampf zu bewegen.“

Nach den neuerlichen Unruhen in den Banlieues hörte man aus den verschiedenen Lagern wieder Parolen, die an die ideologischen Gräben aus der Kolonialzeit erinnern: „Frankreich und die Franzosen, oder, der Islam und die Muslime sind an allem Schuld!“

In der taz beklagte Mohamed Amjahid zu Recht die Polizeigewalt und den institutionellen Rassismus inmitten Europas. Problematischer ist die bekannte moralische Frage nach der Legitimität von Gewalt, die der Kommentar aufwirft:

„Auch in anderen Ländern mussten in den vergangenen Jahren Polizeiwachen in Flammen aufgehen, damit die Schwächsten eine Überlebenschance bekommen. Diesen Zusammenhang zwischen Mobilisierung und Selbstschutz verstehen nur die wenigsten. (…) Rein analytisch und aus der Perspektive der Demonstrant*innen betrachtet: Paris muss brennen, damit sich zumindest kurzfristig etwas in Sachen Polizeigewalt im Land tun könnte.“

Die Versöhnung in der französischen Gesellschaft und in der Außenpolitik hat einen langen Weg vor sich. Der Vernünftige sieht ein, dass jede Gewalttat die Konflikte verschärfen und die Extremisten stärken wird. Vielleicht hat ja Camus Recht, der zu seiner Zeit nach innovativen Ansätzen jenseits der Ideologien suchte: „Wir müssen in Nordafrika und in Frankreich neue Formeln und Methoden finden, wenn wir wollen, dass die Zukunft für uns noch einen Sinn macht.“

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Bosnien als Reiseziel

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Bosnien ist eine Reise Wert: Zu Besuch an der Kreuzung von Kulturen und Religionen. (iz). Überlegen Sie noch, wo Sie Ihren Urlaub verbringen könnten? Sie wollen endlich wieder einmal raus […]

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Historiker appellieren: Krisen anders denken

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Historiker über den Umgang mit Krisen und Katastrophen. Fallgeschichten aus drei Jahrtausenden (KNA). Was geschieht, wenn sich Gesellschaften bedroht fühlen? Wenn die Welt aus den Fugen zu geraten scheint, verändern […]

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Indien: Die Geißel der Islamfeindlichkeit

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Indien: Die aktuelle hindunationalistische Politik der antimuslimischen BJP reicht in die Vergangenheit zurück. (Traversing Tradition). In einer Zeit beispielloser antimuslimischer Lynchmorde und Gewalt gegen Minderheiten in Indien erstrecken sich muslimfeindliche […]

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Die Hadsch geht auf den Propheten Ibrahim zurück

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Das Beispiel des Propheten Ibrahim. Eine Erinnerung an den Ursprung der Rituale in Mekka. (iz). Die Pilgerfahrt zum Hause Allahs nach Mekka, findet an verschiedenen Stellen im Qur’an umfangreiche Erwähnung: […]

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Hadsch und Handel: Islam hat die Globalisierung vorweggenommen

Hadsch Globalisierung

Zwischen Hadsch und Handel: In seiner 1400-jährigen Geschichte hat der Islam immer schon Globalisierung vorweggenommen.

(iz). Es ist heute wohl nicht jedem bekannt, dass die islamische Welt schon immer eine Art globalisierter Raum gewesen ist, in dem eine starke Vernetzung verschiedener Regionen durch unterschiedliche Aktivitäten und eine erstaunliche Mobilität und Reisetätigkeit bestanden hat.

Vorläufer der Globalisierung

Dies ist in verschiedenen Faktoren begründet und zeigte sich in unterschiedlichen Ausprägungen. Zum einen ist dies der Handel mit seinen Karawanen und Handelswegen, der auch über große Entfernungen zu einer Vernetzung muslimischen Welt beigetragen hat. Zum anderen gab es immer einen Austausch von Wissen und Gelehrten, nicht nur im Bereich der islamischen Wissenschaften im engeren Sinne, sondern in sämtlichen Wissensgebieten, und viele Gelehrte und Schüler legten selbst größere Entfernungen zurück, um an Wissen zu gelangen.

Natürlich gab es auch einzelne berühmte Reisende wie Ibn Battuta, Ibn Dschubair oder Ibn Fadlan, die aus unterschiedlichen Motiven die Welt bereisten – und nicht nur die muslimisch geprägte. Und es gab und gibt natürlich das Beispiel par excellence, die Hadsch, die jährlich stattfindende Pilgerfahrt nach Mekka, die immer auch ein Ereignis des sozialen Austausches und der Kommunikation war von Menschen aus einer Region, die von Marokko bis China reichte und das heute Pilger aus allen Regionen der Welt einbezieht.

Wenn auch nicht in dem Maße und oft in modifizierter Form, bestehen viele dieser Vernetzungen auch heute noch fort, insbesondere natürlich die Hadsch.

Hadsch Ibrahim

Foto: Léon Belly, gemeinfrei

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt nach Mekka ist eine der Fünf Säulen des Islam und gehört somit zu den Grundpflichten eines jeden Muslims und einer jeden Muslimin. In aller Regel besuchen die Pilger neben Mekka auch noch Medina, die Stadt des Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Frieden. Die Verpflichtung zur Hadsch ist davon abhängig, ob man materiell oder gesundheitlich in der Lage dazu ist, diese zu unternehmen.

Die Zeit der Hadsch liegt um das ’Id Al-Adha, das Opferfest, herum, was bedeutet, dass sie nur zu einer bestimmten Zeit im Jahr durchgeführt werden kann. Heutzutage, im Zeitalter der modernen Transportmittel, ist es möglich, innerhalb weniger Stunden den Weg zurückzulegen. Dadurch ist es sehr viel leichter geworden, diese Reise, die keine gewöhnliche Reise ist, anzutreten. Früher war eine Hadsch mit einer langen und oft beschwerlichen Reise verbunden, die Wochen oder sogar Monate dauern konnte.

Insgesamt haben dadurch früher weniger Muslime die Hadsch unternommen als heute. Einst war es etwas besonderes, wenn es in einem Ort einen „Hadschi“ oder eine „Hadscha“ – jemanden, der die Hadsch absolviert hat – gab, und man nannte sie respektvoll mit diesem Ehrentitel. Heute gibt es sogar viele Muslime, die die Hadsch schon mehrfach gemacht haben, oder auch die ’Umra, die jederzeit mögliche „Besuchsfahrt“, die durch die modernen Verkehrsmittel natürlich auch an Bedeutung gewonnen hat.

Heute sind es alljährlich mehrere Millionen Pilger, die zur Hadsch nach Mekka und Medina kommen; vor der Reduzierung der Zahl durch die saudischen Behörden in den 90er Jahren waren es mitunter sogar an die drei Millionen.

In früheren Zeiten reiste man auf dem Landweg, oft in Karawanen, einige sogar zu Fuß, und teilweise auf dem Seeweg. Aus Syrien oder der Türkei beispielsweise führte die übliche Route auf dem Landweg in den Hidschas, die Region Mekkas und Medinas; von Ägypten und Nordafrika aus ging es oft mit dem Schiff weiter über das Rote Meer nach Dschidda, und auch vom Indischen Subkontinent und von Südostasien aus nahm man überwiegend den Seeweg.

Oft mussten Wüsten durchquert oder stürmische See überwunden werden, und zum Schutz gegen Räuber – auch das gab es leider – wurden viele Karawanen mit einem Geleitschutz ausgestattet. So kam es immer wieder vor, dass manche Pilgerreisende nicht zurückkehrten.

Die Hafenstadt Dschidda als Ankunftspunkt der mit dem Schiff ankommenden Pilger war eben dadurch, aber auch durch den Handel und die Muslime aus aller Welt, die sich dort niederließen, traditionell eine gewissermaßen globalisierte Stadt mit einer multiethnischen Buntheit. Ähnliches galt und gilt auch für Mekka selbst.

Bei der Hadsch begegnen sich Muslime aus arabischen Ländern, aus der Türkei, aus Indien, China, Indonesien, Nordafrika, Westafrika, Südafrika, Europa oder den USA und verrichten gemeinsam die Hadsch-Riten. Sie machen dabei die Erfahrung, dass die ethnische Herkunft oder materieller Besitz nicht zählen angesichts ihrer Gemeinsamkeit als Geschöpfe Allahs, die Seine Einheit anerkennen und Ihn anbeten.

Die Hadsch ist dabei neben der spirituellen und existenziellen Erfahrung auch eine Kontaktbörse und ein jährliches Forum der Begegnung zwischen Muslimen aus aller Welt, und früher hatte sie, stärker noch als heute, auch für den Handel eine gewisse Bedeutung. Sie ist auch ein Barometer für den Zustand der Umma, der weltweiten Gemeinschaft der Gläubigen.

Auch der Wissensaustausch, wie er in der Begegnung zwischen Gelehrten oder von Gelehrten und Schülern im Rahmen der Hadsch stattfinden kann, sollte nicht unerwähnt bleiben.

Die Reise ist, wie auch bis zu einem gewissen Maß die Durchführung der Hadsch selbst, durch die moderne Technik erleichtert worden. Man sollte dennoch nie aus den Augen verlieren, dass sie keine touristische Reise ist.

Denn im Mittelpunkt dieser Reise eines Lebens steht die völlige Ausrichtung auf Allah, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Ob arm oder reich, schwarz oder weiß, Akademiker oder Analphabet – im Bewusstsein der Zugehörigkeit zur weltweiten Gemeinschaft der Gläubigen, die sich dem Schöpfer ergeben, und in der gemeinsamen Anbetung sind weltliche Unterschiede aufgelöst und die Herzen verbunden.

Staatsverschuldung

Foto: avigatorphotographer, Freepik.com

Handel und Wandel

Durch den Handel und Fernhandel waren verschiedene Regionen des weiten muslimischen Gebietes miteinander verbunden. Es gab beispielsweise die Karawanenrouten – bekannt sind etwa die Seidenstraße oder die Routen des transsaharischen Handels – und den Handel per Schiff auf dem Mittelmeer und auf dem Indischen Ozean, welcher Afrika und Arabien mit Indien und Südostasien verband und bis nach China führte.

Durch die einigende islamische Lebenspraxis, die ja in ihren Grundzügen überall die gleiche ist, fühlte man sich überall heimisch, auch wenn es unterschiedliche kulturelle Ausprägungen gab. So konnte der aus dem heutigen Marokko stammende Reisende Ibn Battuta sowohl in Anatolien, als auch im subsaharischen Afrika oder in China an den auf gleiche Weise durchgeführten und in arabischer Sprache rezitierten Gebeten in den Moscheen teilnehmen; mehr noch, auch viele Verhaltensweisen des Alltags, die durch die Sunna des Propheten geprägt sind, gleichen sich.

Dies ist vielfach auch heute noch so, auch wenn der Alltag heute oft etwas weniger stark vom Islam geprägt ist als es früher der Fall war, als auch die nicht-individuellen, das öffentliche Leben betreffenden islamischen Regelungen (Mu’amalat) viel stärker in Kraft waren.

Der Handel fand nicht nur unter Muslimen statt, sondern auch mit Europa, den nichtmuslimischen Gebieten Afrikas oder China. Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, der vor seinem Gesandtentum selbst Händler war, sagte: „Neun Zehntel der Versorgung [von Allah] liegen im Handel.“

Muslimische Händler hatten in der Geschichte immer einen fast schon legendären Ruf. In dem zwar kulturell bunten, aber doch in der islamischen Lebenspraxis geeinten riesigen Raum von Andalusien und dem Maghreb bis Zentralasien, von Westafrika bis Indonesien blühte der Handel über Jahrhunderte wie in einer riesigen Freihandelszone.

Es ist bekannt, dass der Islam in vielen Regionen durch muslimische Händler verbreitet wurde, die nicht zuletzt durch ihre fairen Handelspraktiken vorbildliche Botschafter des Islam waren. Europa war damals fasziniert vom Reichtum und der Vielfalt der islamischen Welt, gerade auch im ökonomischen Bereich, und importierte verschiedene Güter, wobei der Mittelmeerhandel eine wichtige Rolle spielte.

Die islamischen Städte waren Umschlagplätze des Fernhandels und Anlaufstellen für die entsprechenden Karawanen.

So hatte die Stadt Aleppo (Halab) eine wichtige Funktion als Knotenpunkt des Fernhandels, als Umschlagplatz und im Zwischenhandel etwa von Venedig und Persien und zwischen Europa und Indien. Es war damit für Jahrhunderte, zwischen etwa 1450 und 1840, der wichtigste Handelsplatz im östlichen Mittelmeerraum.

Die Abhängigkeit Europas von den Waren aus dem Orient, insbesondere den hochwertigen Waren, bestand schon in römischer Zeit, und schon damals versuchten diese, die Handelsmonopole der östlichen Städte zu brechen.

1506 begannen die Portugiesen, im Indischen Ozean zu gewaltsam gegen das muslimische Dominanz im Handel vorzugehen, indem sie arabische und indische Schiffe aufbrachten, mehrere Handelsstädte in Ostafrika und Südarabien angriffen und zerstörten und Stützpunkte errichteten. Ein größerer Gegenangriff der Osmanen 1538 drängte die Portugiesen wieder zurück, 1624 konnten sie schließlich auch aus dem Oman vertrieben werden.

Auch entlang der nordafrikanischen und westafrikanischen Küsten versuchten insbesondere Spanier und Portugiesen, teils erfolgreich, teils weniger erfolgreich, Fuß zu fassen. Durch den Suezkanal und den einsetzenden Kolonialismus wurde die Situation später nochmals verändert und die Rolle der muslimischen Welt für den Zwischenhandel mit Europa nahm stark ab. Bis heute hat er allerdings nicht seine frühere Bedeutung wiedererlangt.

Foto: Anna Jahn, Unsplash

Wissensaustausch

Das traditionelle System der Wissensvermittlung im Islam basiert auf dem Lernen von einem persönlichen Gelehrten; Bücher und Schriften spielten nur eine untergeordnete Rolle. Viele, die selbst eine Gelehrtenlaufbahn einschlugen, nahmen ihr Wissen von einer Anzahl von Gelehrten, die unter Umständen in ihrem jeweiligen Schwerpunktgebiet einen besonders guten Ruf hatten.

Hatte ein Schüler oder Student ein bestimmtes Werk oder einen bestimmten Wissensbereich gut genug gelernt und war er nach Einschätzung seines Lehrers in der Lage, dies selbst weiterzugeben, erhielt er eine Idschasa, eine Lehrerlaubnis dafür, die man vielleicht in gewissem Sinne auch mit einem Abschlusszeugnis vergleichen kann.

So reisten viele Studenten von einem Lehrer zum anderen und legten dabei teilweise auch erhebliche Entfernungen zurück. So gab es beispielsweise Gelehrte aus Andalusien oder dem Maghreb, die nach Syrien oder Ägypten gingen, um dort von bestimmten Lehrern zu nehmen. Wie bereits erwähnt, hatte in diesem Kontext auch die Hadsch als Forum der Begegnung und des Austausches eine bedeutende Rolle.

Dieses klassische System ist teilweise noch heute existent, auch wenn Universitäten nach europäischem Muster inzwischen viel verbreiteter sind. Doch erfreut sich das traditionelle System in letzter Zeit wieder gestiegener Wertschätzung.

Erst nach der Erfindung des Buchdrucks begann die Buchproduktion und auch Bibliotheken in den christlich geprägten Ländern allmählich eine größere Rolle zu spielen. In der muslimischen Welt hingegen gab es schon viel früher, etwa seit der Mitte des 8. Jahrhunderts n. Chr., eine hoch entwickelte und weit gefasste Buchproduktion. Es gab schon damals große Bibliotheken, die teils hundert Tausende von Bänden enthielten und zahlreiche, teils äußerst umfangreiche Bibliotheken, die der Öffentlichkeit zur Verfügung standen.

Das in Spanien ansässige Kalifat besaß etwa 70 öffentliche Bibliotheken, und natürlich gab es auch viele höchst umfangreiche private Sammlungen. Viele Moscheen besaßen ebenfalls eine öffentliche Bibliothek. Die Bibliothek der Zaituna-Moschee und Universität in Tunis war wohl eine der umfassendsten überhaupt, mit insgesamt zehntausenden Manuskripten, die zeitweise die Zahl von 100.000 überschritten haben sollen.

Es gab aber auch einen regen Buchhandel. Ein durchschnittlicher Buchladen umfasste einige hundert Titel, größere jedoch noch deutlich mehr. Der berühmte Buchladen des Ibn Al-Nadim im 10. Jahrhundert in Bagdad war in einem großen Gebäude untergebracht und war auch ein Ort der sozialen und geistigen Begegnung und des Austausches.

Der Katalog der von Ibn Al-Nadim angebotenen Bücher umfasste mehr als 60.000 Titel der verschiedensten Themenbereiche, von den islamischen Wissensgebieten über christliche und jüdische Schriften, Gerichtsdokumentationen, Poesie, Geschichte, Biographien, Mathematik, Astronomie, Philosophie, Medizin, Literatur, Reiseberichte und vieles mehr.

Auch heute findet man in den muslimischen Ländern oft auf den Straßen und auf Plätzen die Stände von Buchhändlern, und es wurden in den letzten Jahren vermehrt größere Buchhandlungen mit sehr umfangreichem Sortiment eröffnet. Die Zentren der Verlags- und Druckindustrie liegen im arabischsprachigen Raum noch immer im Libanon, an zweiter Stelle folgt Ägypten. Von dort werden Bücher in alle arabischsprachigen Länder exportiert.

Foto: Freepik

Individuelles Reisen und Tourismus

Obwohl Tourismus im heutigen Sinne im Islam keine Tradition hat, sind Muslime nicht nur in früherer Zeit, sondern auch heute durchaus reisefreudig. Insbesondere in den Sommermonaten halten sich viele Muslime gerade aus den Golfstaaten in Europa und auch in Deutschland in großer Zahl auf, um sich medizinisch behandeln zu lassen oder für einen Kuraufenthalt, wobei sie nicht zuletzt aufgrund des Geldes, das sie mitbringen, ausgesprochen gern gesehene Gäste sind. München und sein Umland bilden einen Schwerpunkt dieses Phänomens.

Zahlenmäßig weitaus bedeutender sind jedoch die sommerlichen Heimatbesuche der Migranten, die von Europa aus vor allem in die Türkei und nach Marokko als den bedeutendsten Herkunftsländern gerichtet sind. Während man früher oft mit dem Auto fuhr, weil man mehr Dinge mitnehmen und mitbringen konnte, dominiert heute, auch aufgrund der Zeit- und Kostenersparnis, vielfach der Flugverkehr, der zudem durch immer mehr Billigflugangebote immer attraktiver wird – zu Lasten der Umwelt allerdings, die darunter zu leiden hat.

Auf der anderen Seite sind einige muslimische Länder zu Zielen des Massentourismus geworden – die Türkei, Tunesien, aber auch Ägypten oder Marokko stehen heute ganz selbstverständlich neben den klassischen Zielen wie Mallorca, Teneriffa oder Gran Canaria, die in den 80er Jahren noch dominant waren.

Aber auch die Golfstaaten, allen voran die Emirate mit dem touristischen Zentrum Dubai, sind in letzter Zeit verstärkt im Kommen. Ein eigenes Phänomen, insbesondere in den Golfstaaten, sind die dort in großer Zahl tätigen muslimischen, teils aber auch nichtmuslimischen Arbeitsmigranten, wobei dieses Phänomen sowohl positive als auch negative Seiten hat.

Wer sich als nichtmuslimischer Pauschaltourist fast nur innerhalb der touristischen Komplexe aufhält, wird wohl in der Regel relativ wenig mit dem Islam in Berührung kommen. Doch auch trotz der ausgetretenen Pfade der Reisebranche berichten viele aus dem Urlaub Zurückkehrende, dass sie in ihrem jeweiligen Reiseziel beeindruckt von der Menschlichkeit und Gastfreundschaft ihres Gastlandes waren. Trotz bestehender politischer und gesellschaftlicher Probleme hat sich das Reisen als Möglichkeit erwiesen, Kontakte zu Muslimen zu knüpfen.

Ein neues, innermuslimisches Phänomen ist der so genannte „Islamische Tourismus“. Dabei geht es zum einen um den Ausbau des Tourismus innerhalb der islamischen Welt, zum anderen darum, den Tourismus kompatibler mit islamischen Werten und der islamischen Lebenspraxis zu machen. Auf Ebene der im Jahr 2000 berufenen „Islamic Conference for Ministers of Tourism (ICMT)“ treffen sich Tourismusminister, um sich im Rahmen zwischenstaatlicher Kooperation mit dem Thema zu beschäftigen.

Es ist zu hoffen, dass solche Initiativen dazu beitragen können, die negativen Auswirkungen des Tourismus auf die islamischen Länder zu korrigieren, seien sie ökologischer, aber auch mentaler Art. Denn schon aus ökonomischen Gründen wird der Tourismussektor in der muslimischen Welt künftig eher noch an Bedeutung zunehmen.

Durch den Vorrang der gemeinsamen Glaubens- und Lebenspraxis vor jeglichen ethnischen Unterschieden, bildet die Umma, die Gemeinschaft der Gläubigen, eine weltumspannende Gemeinschaft, die sich trotz aller Differenzen ihrer grundsätzlichen Zusammengehörigkeit noch immer bewusst ist.

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Kulturkampf um die Mogul: Aus indischen Schulbüchern wird das Erbe entfernt

Indien Mogul

Das Erbe der Mogul ist fanatischen Hindunationalisten unangenehmen. Sie wollen es von Schulen Fernhalten. (IPS). Die Streichung von Kapiteln über die Hunderte Jahre währende Mogulzeit der indischen Geschichte aus den […]

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Das Aachener IISW bieten Bildungsmaterial zur Geschichte an

Geschichte

Mit „Wandel der Geschichte der Islamischen Welt“ sollen die historisch-politischen Entwicklungen der Nachfolgestaaten des Osmanischen Reiches sowie der Arabischen Halbinsel dargestellt werden. (iz). Die Existenz ist in steter Veränderung befindlich. […]

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Wilmersdorfer Moschee als früher Kristallisationspunkt

Wilmersdorf Moschee Geschichte

Zu den bekanntesten Symbolen der Pionierzeit gehört die bis heute erhaltene Moschee im bürgerlichen Berliner Stadtteil Wilmersdorf. (iz). Anders als in Großbritannien gibt es bei uns keine sonderliche Erinnerungskultur in […]

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