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Hadsch und Handel: Islam hat die Globalisierung vorweggenommen

Hadsch Globalisierung

Zwischen Hadsch und Handel: In seiner 1400-jährigen Geschichte hat der Islam immer schon Globalisierung vorweggenommen.

(iz). Es ist heute wohl nicht jedem bekannt, dass die islamische Welt schon immer eine Art globalisierter Raum gewesen ist, in dem eine starke Vernetzung verschiedener Regionen durch unterschiedliche Aktivitäten und eine erstaunliche Mobilität und Reisetätigkeit bestanden hat.

Vorläufer der Globalisierung

Dies ist in verschiedenen Faktoren begründet und zeigte sich in unterschiedlichen Ausprägungen. Zum einen ist dies der Handel mit seinen Karawanen und Handelswegen, der auch über große Entfernungen zu einer Vernetzung muslimischen Welt beigetragen hat. Zum anderen gab es immer einen Austausch von Wissen und Gelehrten, nicht nur im Bereich der islamischen Wissenschaften im engeren Sinne, sondern in sämtlichen Wissensgebieten, und viele Gelehrte und Schüler legten selbst größere Entfernungen zurück, um an Wissen zu gelangen.

Natürlich gab es auch einzelne berühmte Reisende wie Ibn Battuta, Ibn Dschubair oder Ibn Fadlan, die aus unterschiedlichen Motiven die Welt bereisten – und nicht nur die muslimisch geprägte. Und es gab und gibt natürlich das Beispiel par excellence, die Hadsch, die jährlich stattfindende Pilgerfahrt nach Mekka, die immer auch ein Ereignis des sozialen Austausches und der Kommunikation war von Menschen aus einer Region, die von Marokko bis China reichte und das heute Pilger aus allen Regionen der Welt einbezieht.

Wenn auch nicht in dem Maße und oft in modifizierter Form, bestehen viele dieser Vernetzungen auch heute noch fort, insbesondere natürlich die Hadsch.

Hadsch Ibrahim

Foto: Léon Belly, gemeinfrei

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt nach Mekka ist eine der Fünf Säulen des Islam und gehört somit zu den Grundpflichten eines jeden Muslims und einer jeden Muslimin. In aller Regel besuchen die Pilger neben Mekka auch noch Medina, die Stadt des Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Frieden. Die Verpflichtung zur Hadsch ist davon abhängig, ob man materiell oder gesundheitlich in der Lage dazu ist, diese zu unternehmen.

Die Zeit der Hadsch liegt um das ’Id Al-Adha, das Opferfest, herum, was bedeutet, dass sie nur zu einer bestimmten Zeit im Jahr durchgeführt werden kann. Heutzutage, im Zeitalter der modernen Transportmittel, ist es möglich, innerhalb weniger Stunden den Weg zurückzulegen. Dadurch ist es sehr viel leichter geworden, diese Reise, die keine gewöhnliche Reise ist, anzutreten. Früher war eine Hadsch mit einer langen und oft beschwerlichen Reise verbunden, die Wochen oder sogar Monate dauern konnte.

Insgesamt haben dadurch früher weniger Muslime die Hadsch unternommen als heute. Einst war es etwas besonderes, wenn es in einem Ort einen „Hadschi“ oder eine „Hadscha“ – jemanden, der die Hadsch absolviert hat – gab, und man nannte sie respektvoll mit diesem Ehrentitel. Heute gibt es sogar viele Muslime, die die Hadsch schon mehrfach gemacht haben, oder auch die ’Umra, die jederzeit mögliche „Besuchsfahrt“, die durch die modernen Verkehrsmittel natürlich auch an Bedeutung gewonnen hat.

Heute sind es alljährlich mehrere Millionen Pilger, die zur Hadsch nach Mekka und Medina kommen; vor der Reduzierung der Zahl durch die saudischen Behörden in den 90er Jahren waren es mitunter sogar an die drei Millionen.

In früheren Zeiten reiste man auf dem Landweg, oft in Karawanen, einige sogar zu Fuß, und teilweise auf dem Seeweg. Aus Syrien oder der Türkei beispielsweise führte die übliche Route auf dem Landweg in den Hidschas, die Region Mekkas und Medinas; von Ägypten und Nordafrika aus ging es oft mit dem Schiff weiter über das Rote Meer nach Dschidda, und auch vom Indischen Subkontinent und von Südostasien aus nahm man überwiegend den Seeweg.

Oft mussten Wüsten durchquert oder stürmische See überwunden werden, und zum Schutz gegen Räuber – auch das gab es leider – wurden viele Karawanen mit einem Geleitschutz ausgestattet. So kam es immer wieder vor, dass manche Pilgerreisende nicht zurückkehrten.

Die Hafenstadt Dschidda als Ankunftspunkt der mit dem Schiff ankommenden Pilger war eben dadurch, aber auch durch den Handel und die Muslime aus aller Welt, die sich dort niederließen, traditionell eine gewissermaßen globalisierte Stadt mit einer multiethnischen Buntheit. Ähnliches galt und gilt auch für Mekka selbst.

Bei der Hadsch begegnen sich Muslime aus arabischen Ländern, aus der Türkei, aus Indien, China, Indonesien, Nordafrika, Westafrika, Südafrika, Europa oder den USA und verrichten gemeinsam die Hadsch-Riten. Sie machen dabei die Erfahrung, dass die ethnische Herkunft oder materieller Besitz nicht zählen angesichts ihrer Gemeinsamkeit als Geschöpfe Allahs, die Seine Einheit anerkennen und Ihn anbeten.

Die Hadsch ist dabei neben der spirituellen und existenziellen Erfahrung auch eine Kontaktbörse und ein jährliches Forum der Begegnung zwischen Muslimen aus aller Welt, und früher hatte sie, stärker noch als heute, auch für den Handel eine gewisse Bedeutung. Sie ist auch ein Barometer für den Zustand der Umma, der weltweiten Gemeinschaft der Gläubigen.

Auch der Wissensaustausch, wie er in der Begegnung zwischen Gelehrten oder von Gelehrten und Schülern im Rahmen der Hadsch stattfinden kann, sollte nicht unerwähnt bleiben.

Die Reise ist, wie auch bis zu einem gewissen Maß die Durchführung der Hadsch selbst, durch die moderne Technik erleichtert worden. Man sollte dennoch nie aus den Augen verlieren, dass sie keine touristische Reise ist.

Denn im Mittelpunkt dieser Reise eines Lebens steht die völlige Ausrichtung auf Allah, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Ob arm oder reich, schwarz oder weiß, Akademiker oder Analphabet – im Bewusstsein der Zugehörigkeit zur weltweiten Gemeinschaft der Gläubigen, die sich dem Schöpfer ergeben, und in der gemeinsamen Anbetung sind weltliche Unterschiede aufgelöst und die Herzen verbunden.

Staatsverschuldung

Foto: avigatorphotographer, Freepik.com

Handel und Wandel

Durch den Handel und Fernhandel waren verschiedene Regionen des weiten muslimischen Gebietes miteinander verbunden. Es gab beispielsweise die Karawanenrouten – bekannt sind etwa die Seidenstraße oder die Routen des transsaharischen Handels – und den Handel per Schiff auf dem Mittelmeer und auf dem Indischen Ozean, welcher Afrika und Arabien mit Indien und Südostasien verband und bis nach China führte.

Durch die einigende islamische Lebenspraxis, die ja in ihren Grundzügen überall die gleiche ist, fühlte man sich überall heimisch, auch wenn es unterschiedliche kulturelle Ausprägungen gab. So konnte der aus dem heutigen Marokko stammende Reisende Ibn Battuta sowohl in Anatolien, als auch im subsaharischen Afrika oder in China an den auf gleiche Weise durchgeführten und in arabischer Sprache rezitierten Gebeten in den Moscheen teilnehmen; mehr noch, auch viele Verhaltensweisen des Alltags, die durch die Sunna des Propheten geprägt sind, gleichen sich.

Dies ist vielfach auch heute noch so, auch wenn der Alltag heute oft etwas weniger stark vom Islam geprägt ist als es früher der Fall war, als auch die nicht-individuellen, das öffentliche Leben betreffenden islamischen Regelungen (Mu’amalat) viel stärker in Kraft waren.

Der Handel fand nicht nur unter Muslimen statt, sondern auch mit Europa, den nichtmuslimischen Gebieten Afrikas oder China. Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, der vor seinem Gesandtentum selbst Händler war, sagte: „Neun Zehntel der Versorgung [von Allah] liegen im Handel.“

Muslimische Händler hatten in der Geschichte immer einen fast schon legendären Ruf. In dem zwar kulturell bunten, aber doch in der islamischen Lebenspraxis geeinten riesigen Raum von Andalusien und dem Maghreb bis Zentralasien, von Westafrika bis Indonesien blühte der Handel über Jahrhunderte wie in einer riesigen Freihandelszone.

Es ist bekannt, dass der Islam in vielen Regionen durch muslimische Händler verbreitet wurde, die nicht zuletzt durch ihre fairen Handelspraktiken vorbildliche Botschafter des Islam waren. Europa war damals fasziniert vom Reichtum und der Vielfalt der islamischen Welt, gerade auch im ökonomischen Bereich, und importierte verschiedene Güter, wobei der Mittelmeerhandel eine wichtige Rolle spielte.

Die islamischen Städte waren Umschlagplätze des Fernhandels und Anlaufstellen für die entsprechenden Karawanen.

So hatte die Stadt Aleppo (Halab) eine wichtige Funktion als Knotenpunkt des Fernhandels, als Umschlagplatz und im Zwischenhandel etwa von Venedig und Persien und zwischen Europa und Indien. Es war damit für Jahrhunderte, zwischen etwa 1450 und 1840, der wichtigste Handelsplatz im östlichen Mittelmeerraum.

Die Abhängigkeit Europas von den Waren aus dem Orient, insbesondere den hochwertigen Waren, bestand schon in römischer Zeit, und schon damals versuchten diese, die Handelsmonopole der östlichen Städte zu brechen.

1506 begannen die Portugiesen, im Indischen Ozean zu gewaltsam gegen das muslimische Dominanz im Handel vorzugehen, indem sie arabische und indische Schiffe aufbrachten, mehrere Handelsstädte in Ostafrika und Südarabien angriffen und zerstörten und Stützpunkte errichteten. Ein größerer Gegenangriff der Osmanen 1538 drängte die Portugiesen wieder zurück, 1624 konnten sie schließlich auch aus dem Oman vertrieben werden.

Auch entlang der nordafrikanischen und westafrikanischen Küsten versuchten insbesondere Spanier und Portugiesen, teils erfolgreich, teils weniger erfolgreich, Fuß zu fassen. Durch den Suezkanal und den einsetzenden Kolonialismus wurde die Situation später nochmals verändert und die Rolle der muslimischen Welt für den Zwischenhandel mit Europa nahm stark ab. Bis heute hat er allerdings nicht seine frühere Bedeutung wiedererlangt.

Foto: Anna Jahn, Unsplash

Wissensaustausch

Das traditionelle System der Wissensvermittlung im Islam basiert auf dem Lernen von einem persönlichen Gelehrten; Bücher und Schriften spielten nur eine untergeordnete Rolle. Viele, die selbst eine Gelehrtenlaufbahn einschlugen, nahmen ihr Wissen von einer Anzahl von Gelehrten, die unter Umständen in ihrem jeweiligen Schwerpunktgebiet einen besonders guten Ruf hatten.

Hatte ein Schüler oder Student ein bestimmtes Werk oder einen bestimmten Wissensbereich gut genug gelernt und war er nach Einschätzung seines Lehrers in der Lage, dies selbst weiterzugeben, erhielt er eine Idschasa, eine Lehrerlaubnis dafür, die man vielleicht in gewissem Sinne auch mit einem Abschlusszeugnis vergleichen kann.

So reisten viele Studenten von einem Lehrer zum anderen und legten dabei teilweise auch erhebliche Entfernungen zurück. So gab es beispielsweise Gelehrte aus Andalusien oder dem Maghreb, die nach Syrien oder Ägypten gingen, um dort von bestimmten Lehrern zu nehmen. Wie bereits erwähnt, hatte in diesem Kontext auch die Hadsch als Forum der Begegnung und des Austausches eine bedeutende Rolle.

Dieses klassische System ist teilweise noch heute existent, auch wenn Universitäten nach europäischem Muster inzwischen viel verbreiteter sind. Doch erfreut sich das traditionelle System in letzter Zeit wieder gestiegener Wertschätzung.

Erst nach der Erfindung des Buchdrucks begann die Buchproduktion und auch Bibliotheken in den christlich geprägten Ländern allmählich eine größere Rolle zu spielen. In der muslimischen Welt hingegen gab es schon viel früher, etwa seit der Mitte des 8. Jahrhunderts n. Chr., eine hoch entwickelte und weit gefasste Buchproduktion. Es gab schon damals große Bibliotheken, die teils hundert Tausende von Bänden enthielten und zahlreiche, teils äußerst umfangreiche Bibliotheken, die der Öffentlichkeit zur Verfügung standen.

Das in Spanien ansässige Kalifat besaß etwa 70 öffentliche Bibliotheken, und natürlich gab es auch viele höchst umfangreiche private Sammlungen. Viele Moscheen besaßen ebenfalls eine öffentliche Bibliothek. Die Bibliothek der Zaituna-Moschee und Universität in Tunis war wohl eine der umfassendsten überhaupt, mit insgesamt zehntausenden Manuskripten, die zeitweise die Zahl von 100.000 überschritten haben sollen.

Es gab aber auch einen regen Buchhandel. Ein durchschnittlicher Buchladen umfasste einige hundert Titel, größere jedoch noch deutlich mehr. Der berühmte Buchladen des Ibn Al-Nadim im 10. Jahrhundert in Bagdad war in einem großen Gebäude untergebracht und war auch ein Ort der sozialen und geistigen Begegnung und des Austausches.

Der Katalog der von Ibn Al-Nadim angebotenen Bücher umfasste mehr als 60.000 Titel der verschiedensten Themenbereiche, von den islamischen Wissensgebieten über christliche und jüdische Schriften, Gerichtsdokumentationen, Poesie, Geschichte, Biographien, Mathematik, Astronomie, Philosophie, Medizin, Literatur, Reiseberichte und vieles mehr.

Auch heute findet man in den muslimischen Ländern oft auf den Straßen und auf Plätzen die Stände von Buchhändlern, und es wurden in den letzten Jahren vermehrt größere Buchhandlungen mit sehr umfangreichem Sortiment eröffnet. Die Zentren der Verlags- und Druckindustrie liegen im arabischsprachigen Raum noch immer im Libanon, an zweiter Stelle folgt Ägypten. Von dort werden Bücher in alle arabischsprachigen Länder exportiert.

Foto: Freepik

Individuelles Reisen und Tourismus

Obwohl Tourismus im heutigen Sinne im Islam keine Tradition hat, sind Muslime nicht nur in früherer Zeit, sondern auch heute durchaus reisefreudig. Insbesondere in den Sommermonaten halten sich viele Muslime gerade aus den Golfstaaten in Europa und auch in Deutschland in großer Zahl auf, um sich medizinisch behandeln zu lassen oder für einen Kuraufenthalt, wobei sie nicht zuletzt aufgrund des Geldes, das sie mitbringen, ausgesprochen gern gesehene Gäste sind. München und sein Umland bilden einen Schwerpunkt dieses Phänomens.

Zahlenmäßig weitaus bedeutender sind jedoch die sommerlichen Heimatbesuche der Migranten, die von Europa aus vor allem in die Türkei und nach Marokko als den bedeutendsten Herkunftsländern gerichtet sind. Während man früher oft mit dem Auto fuhr, weil man mehr Dinge mitnehmen und mitbringen konnte, dominiert heute, auch aufgrund der Zeit- und Kostenersparnis, vielfach der Flugverkehr, der zudem durch immer mehr Billigflugangebote immer attraktiver wird – zu Lasten der Umwelt allerdings, die darunter zu leiden hat.

Auf der anderen Seite sind einige muslimische Länder zu Zielen des Massentourismus geworden – die Türkei, Tunesien, aber auch Ägypten oder Marokko stehen heute ganz selbstverständlich neben den klassischen Zielen wie Mallorca, Teneriffa oder Gran Canaria, die in den 80er Jahren noch dominant waren.

Aber auch die Golfstaaten, allen voran die Emirate mit dem touristischen Zentrum Dubai, sind in letzter Zeit verstärkt im Kommen. Ein eigenes Phänomen, insbesondere in den Golfstaaten, sind die dort in großer Zahl tätigen muslimischen, teils aber auch nichtmuslimischen Arbeitsmigranten, wobei dieses Phänomen sowohl positive als auch negative Seiten hat.

Wer sich als nichtmuslimischer Pauschaltourist fast nur innerhalb der touristischen Komplexe aufhält, wird wohl in der Regel relativ wenig mit dem Islam in Berührung kommen. Doch auch trotz der ausgetretenen Pfade der Reisebranche berichten viele aus dem Urlaub Zurückkehrende, dass sie in ihrem jeweiligen Reiseziel beeindruckt von der Menschlichkeit und Gastfreundschaft ihres Gastlandes waren. Trotz bestehender politischer und gesellschaftlicher Probleme hat sich das Reisen als Möglichkeit erwiesen, Kontakte zu Muslimen zu knüpfen.

Ein neues, innermuslimisches Phänomen ist der so genannte „Islamische Tourismus“. Dabei geht es zum einen um den Ausbau des Tourismus innerhalb der islamischen Welt, zum anderen darum, den Tourismus kompatibler mit islamischen Werten und der islamischen Lebenspraxis zu machen. Auf Ebene der im Jahr 2000 berufenen „Islamic Conference for Ministers of Tourism (ICMT)“ treffen sich Tourismusminister, um sich im Rahmen zwischenstaatlicher Kooperation mit dem Thema zu beschäftigen.

Es ist zu hoffen, dass solche Initiativen dazu beitragen können, die negativen Auswirkungen des Tourismus auf die islamischen Länder zu korrigieren, seien sie ökologischer, aber auch mentaler Art. Denn schon aus ökonomischen Gründen wird der Tourismussektor in der muslimischen Welt künftig eher noch an Bedeutung zunehmen.

Durch den Vorrang der gemeinsamen Glaubens- und Lebenspraxis vor jeglichen ethnischen Unterschieden, bildet die Umma, die Gemeinschaft der Gläubigen, eine weltumspannende Gemeinschaft, die sich trotz aller Differenzen ihrer grundsätzlichen Zusammengehörigkeit noch immer bewusst ist.

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Ist die Globalisierung neu?

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Die utopische liberale Darstellung von internationalen Organisationen als neutral ist ungenau. Reale Machtverhältnisse sind hochgradig asymmetrisch. (The Conversation). Dieser Hintergrundtext hinterfragt die Motive und Methoden der Globalisierung und stellt fest, […]

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Bis zum Jahr 2050 sollen 70 Prozent aller Menschen weltweit in urbanen Großräumen leben

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Yahya Birt über muslimische Minderheiten: „Wirklich subversiv ist, den universalen Anspruch für uns aufrechtzuerhalten“

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Pakistan wird die Folgen der Flut noch lange spüren

Islamabad (dpa). Pakistan wird nach Einschätzung der Welthungerhilfe noch lange mit den Folgen der katastrophalen Flut zu kämpfen haben. Das Wasser zerstörte Häuser und Straßen, vielen Menschen wurde die Lebensgrundlage genommen. Die Welthungerhilfe rechnet damit, dass sich die Versorgung mit Lebensmitteln weiter verschlechtert. Viele landwirtschaftlichen Flächen habe das Wasser einfach weggespült, sagte Isabel Bogorinsky von der Welthungerhilfe. Unter den Betroffenen herrsche oftmals „Hoffnungslosigkeit“.

„Viele Leute haben sich auf höher gelegene Straßen gerettet. Es fehlt an Zelten, es fehlt an Nahrungsmitteln, an sauberem Wasser und an sanitärer Versorgung“, ergänzte Bogorinsky. Laut offiziellen Angaben sind 33 Millionen Menschen von den Fluten betroffen. „Die Ausmaße der Katastrophe sind kaum vorstellbar“, sagte Bogorinsky. Viele Menschen hätten auch ihre Tiere verloren, die ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor seien.

Seit Mitte Juni leidet Pakistan unter ungewöhnlich starkem Monsunregen. Ein Drittel des Landes steht unter Wasser, 1481 Menschen haben nach offiziellen Angaben bisher ihr Leben verloren. Bogorinsky geht davon aus, dass auch der Klimawandel zu Naturkatastrophen in Pakistan beiträgt.

Forscher sehen Verbindung zwischen Wetterextremen und Klimawandel

Jacob Schewe vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sieht eine direkte Verbindung zwischen dem Klimawandel und extremen Regenfällen, wie es sie die vergangenen Wochen in Pakistan gegeben hat. Das Land brauche also dringend Unterstützung, um sich an den Klimawandel anzupassen. „Allein aus moralischen Gründen trägt Deutschland schon jetzt Mitverantwortung für das, was in Pakistan geschieht, weil wir überdurchschnittlich zur globalen Erwärmung beigetragen haben“, sagte Schewe.

Nicht nur Pakistan müsse künftig häufiger mit Naturkatastrophen rechnen. „Die Flutkatastrophe im Ahrtal im letzten Sommer, genauso wie die Dürre in diesem Sommer, führen uns in Deutschland und Europa einige der Auswirkungen des Klimawandels bereits vor Augen“, sagte Schewe. Umso wichtiger sei es, die Emissionen der Treibhausgase schnellstmöglich zu reduzieren, und zwar auf nahezu Null.

Dringenden Handlungsbedarf sieht auch Bogorinsky. Wie in Pakistan derzeit zu sehen sei, treffe die Klimakrise diejenigen, die ohnehin am schwächsten seien. Das liege unter anderem daran, weil das Wasser vor allem Häuser aus Lehm weggespült habe. „Menschen sterben, Menschen verlieren alles. Klimawandel und Hunger hängen direkt zusammen.“

Spendenaktion von Islamic Relief Deutschland:
https://www.islamicrelief.de/nothilfe-pakistan/

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9 von 10 Länder: UN geht von globalem Rückgang der Lebensverhältnisse aus

Mehr als nur Wirtschaftswachstum: Mit dem „Index der menschlichen Entwicklung“ wollen die UN seit 1990 eine breitere Diskussion zur Lebensqualität weltweit anstoßen. Doch die Ergebnisse der neuesten Auflage bereiten den Statistikern Sorgen.

New York (dpa). Die Lebensverhältnisse der Menschen haben sich im Jahr 2021 in neun von zehn Ländern verschlechtert. Das geht aus dem „Index der menschlichen Entwicklung“ der UN-Entwicklungsagentur UNDP hervor. Zum zweiten Mal in Folge sei der globale Index-Wert zurückgegangen, beklagte die UNDP bei der Präsentation des am Donnerstag veröffentlichten Berichts. „Wir können unsere Umstände ewig in Statistiken umschreiben“, sagte UNDP-Leiter Achim Steiner. „Die harte Frage, der wir uns stellen müssen, lautet: Woran liegt es, dass wir nicht handeln?“

Laut dem neuen Ranking ist die Schweiz mit einem Index-Wert von 0,962 das höchstentwickelte Land der Welt, nahezu gleichauf mit Norwegen und Island. Deutschland kommt auf 0,942, belegt Rang neun und verliert damit im Vergleich zu 2015 fünf Plätze. Bei der Erstauflage 1990 hatten die Vereinigten Staaten noch geführt, sie kommen jetzt nur noch auf Rang 21. Auf den hintersten Plätzen der 191 untersuchten Staaten liegen Niger, Tschad und Südsudan.

„Wir leben in sehr schmerzlichen Zeiten, egal ob es um eine Welt unter Wasser, ohne Wasser, in Flammen oder inmitten einer Pandemie geht“, sagte UNDP-Leiter Achim Steiner. „Die Welt taumelt von Krise zu Krise, gefangen im Kreislauf des Feuerlöschens, ohne dass die Wurzeln unserer Probleme angefasst werden“, warnte die UNDP. Außerdem beobachteten die Statistiker weltweit wachsenden Pessimismus: Sechs von sieben Menschen gäben an, sich unsicher zu fühlen, ein Drittel sagte, dass sie anderen nicht vertrauen.

Fortschritt sei aber beispielsweise dank neuer Computertechnologien, Wissenschaft oder neuer Getreidesorten möglich, so Steiner weiter. In Kenia könne dank ausgiebiger Anstoßinvestitionen inzwischen 90 Prozent des Strombedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Gesellschaften, die fossile Brennstoffe finanzierten, machten einen Fehler, sagte er.

In die Berechnung des seit 1990 erscheinenden Indexes zu den Mitgliedsländern der Vereinten Nationen fließen Kriterien wie Lebenserwartung, Einkommen und Dauer der Schulbildung ein. Ein so flächendeckender Rückgang wie 2021 ist laut Steiner noch nie vorgekommen – selbst auf dem Höhepunkt der Finanzkrise vor rund zehn Jahren sei nur in rund einem von zehn Ländern der Index zurückgegangen.

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Im Schatten Gottes: Unter Yavuz Sultan Selim brach die globale Moderne an

(iz). Im Jahr 2018 beendete Frank Griffel den Mythos, dass die Philosophie unter MuslimInnen untergegangen sei. Nun beendet Alan Mikhail den Mythos davon, dass MuslimInnen keine Reformation erlebten. Was Griffel und Mikhail eint? Sie beide sind Lehrbeauftragte in Yale. Ein Studium dort kann ich mir zwar nicht leisten, doch ihre Bücher sind erschwinglich. Und jeder Cent lohnt sich.

Mikhail beendet nicht bloß den Mythos davon, dass MuslimInnen keine Reformation erlebten. Er stellt zudem die Behauptung auf, dass Martin Luther den Erfolg der Reformation, dem sich bis ins tiefste Europa erstreckenden Schatten eines osmanischen Sultans zu verdanken habe. Die Auseinandersetzung mit diesem hielt den Papst davon ab schwerere Schritte gegen Luther zu unternehmen. Der Name dieses Sultans lautet: Yavuz Sultan Selim. Geboren 1470, verstorben 1520. Seine Regierung trat Sultan Selim im Jahr 1512 an, regierte 8 Jahre und änderte die Geschicke der Welt wie kein anderer. 

Francesco Petrarca, einer der drei Väter der europäischen Renaissance, träumte im 14. Jahrhundert davon, das Erbe des Römischen Reiches anzutreten. Im 16. Jahrhundert ist eindeutig, wer das Erbe des Römischen Reiches nicht bloß erträumt, sondern wahrhaftig antritt: Das Osmanische Reich. Die Türken wurden einst „Römer der muslimischen Welt“ genannt. Auch selbst nannten sie sich „Rum“: Römer.

Europa, Asien und Afrika: Das war damals die Welt – und die Osmanen herrschten auf all diesen Kontinenten. Wo sie nicht direkt herrschten, wurden die Menschen von der Angst beherrscht, dass sie angestürmt kommen. Diese Angst war es, diese Übermacht der Osmanen, die Columbus in die damals „neue Welt“ führte. Columbus war Teil der Eroberung Granadas, der letzten muslimischen Festung auf der iberischen Halbinsel. Diese stellte einen der seltenen Siege der damaligen Christen dar gegen die MuslimInnen. Und eben weil der erklärte Erzfeind, der Türke, so übermächtig war und alle Handelswege blockierte, standen die europäischen KönigInnen mit dem Rücken zur Wand. Sie hatten nichts zu verlieren und Columbus brach auf in eine neue Welt, auf der Suche nach Verbündeten gegen „die“ MuslimInnen.

Das Ergebnis? Sie nahmen ihren Hass auf MuslimInnen mit in die neue Welt. Davon zeugt der Name einer Stadt im heutigen Mexico: Matamoros heißt dort noch heute eine Stadt. Zusammengesetzt aus zwei spanischen Wörtern: Matar = töten, morden und Moros = Maure, abwertend für Muslim. Der in Europa schwelende Hass auf MuslimInnen drückte sich in der Bezeichnung von Städten aus. Und so kommt es, dass eine Stadt im heutigen Mexico „Muslimmörder“ heißt. Dies alles geschah zur Zeit der Renaissance, das heißt der Wiederentdeckung der Antike. Doch öfter noch als über die Vervollkommnung des Menschen schrieben die so bezeichneten „Humanisten“ über ihren Hass auf die Muslime: „Die Humanisten schrieben viel häufiger und ausführlicher über die Bedrohung durch die Türken und die Notwendigkeit eines Kreuzzugs als über die besser bekannten Themen wie edle Gefühle, liberale Erziehung, die Würde des Menschen oder die Unsterblichkeit der Seele.“

Freiheit für Andersdenkende gab es im Europa des 16. Jahrhunderts nicht. Andersdenkende, das sind Menschen muslimischen und jüdischen Glaubens. Christen gehen davon aus, dass MuslimInnen alle Christen zwangskonvertieren wollen, so wie sie es eben auch taten. Es war das Eigene, das sie im Feind gespiegelt sahen. Sie wussten nicht oder leugneten, dass bis zum Jahr 1517 die Mehrheit der osmanischen Bevölkerung Christen waren. 218 Jahre stellten Christen die Mehrheit im Osmanischen Reich und lebten friedlich und frei im Land der Türken, die sich als Erben Roms ansahen.

In seinem „Don Karlos“ lässt Friedrich Schiller die von Hass auf Muslime erfüllten Geldgeber des Columbus auftreten und legt einer Hauptfigur den berühmten Ausspruch in den Mund: „Geben Sie Gedankenfreiheit.“ Solch ein Satz wäre unmöglich im damaligen Osmanischen Reich. Gedankenfreiheit gab es dort.

Jedoch: Was möglich war, wäre der Ruf nach weniger Machiavellismus im Verhalten Sultan Selims. Wenn er gegen Schiiten vorgeht, so tut er es nicht, weil er an sich etwas gegen Schiiten hat, sondern weil sie im Pakt mit Schah Ismail stehen, einem politischen Kontrahenten, und Aufstände im Reich anzetteln.

Wenn also im heutigen Deutschland türkischstämmigen MuslimInnen gewisse Rechte vorenthalten werden mit der Begründung, sie wären Erdoğans langer Arm, dann findet dieses Verhalten sein Vorbild in Sultan Selim. Nur das türkischstämmige MuslimInnen keine Aufstände anzetteln. Auch wird der aufmerksame Leser finden, dass U.S. amerikanische Politik nach osmanischem Muster betrieben wird. Die USA unterstützt mal diese und mal jene Miliz, je nachdem wie es den eigenen Interessen dient. Auch Sultan Selim, der mächtigste Mann seiner Zeit, handhabte es so. Wer ihm gegen die Safawiden half, der wurde gefördert, um dann bei veränderten Umständen fallen gelassen zu werden, wenn sie den Interessen des Reiches nicht mehr dienlich waren.

Wer dieses Buch liest, wird also sehr viel über gegenwärtige Politik erfahren, die sich – ob bewusst oder unbewusst – ein Muster an den osmanischen Erfolgen nimmt. Eroberte Gebiete werden nicht von eingesetzten Türken regiert und nicht die eigene Sprache wird eingeführt, wie es Europa in seinen Kolonien tat. Stattdessen wird die Verwaltung Ansässigen übertragen. Auch dies erinnert an die Politik der USA. Und wie Napoleon Bonaparte mit seinem Code Napoleon für mehr Bürgerrechte in seinen eroberten Gebieten sorgte, so brachte der Osmane mehr Rechte, in die von ihm eroberten Gebieten. Sklaverei war zwar nicht verboten, doch Sklaven konnten auf eine Art und Weise aufsteigen in der Gesellschaft, die damals unmöglich war in Europa und seinen Kolonien: „Im Gegensatz zu den frühneuzeitlichen Gerichten in Europa gewährten die Schariagerichte zu Selims Zeit religiösen Minderheiten und Frauen im Bereich des Familienrechts deutlich mehr Rechte.“ Und so ist es auch keine Überraschung, dass nach Amerika verschleppte MuslimInnen, die ersten waren, die einen Aufstand gegen die Tyrannei der Kolonialherren initiierten – sie waren schlicht mehr Rechte gewohnt.

Dieses Buch zu lesen ist ein einziger Genuss für solche, die es genießen ein überkommenes Geschichtsverständnis zu revidieren. Auch der türkische Präsident Erdoğan müsste sein Geschichtsverständnis ändern nach der Lektüre dieses Buches. Denn der Grund, warum die christlichen Glaubenskrieger in Amerika überall Moscheen sahen, war nicht, weil es dort echte Moscheen gab, so Mikhail, sondern weil die Europäer einen solchen Muslimkomplex hatten, dass sie überall den angeblichen Feind sahen.

Das Verhalten hat sich jedoch noch immer nicht geändert. Dieselben Vorurteile, die damals gegen MuslimInnen herrschten, herrschen noch immer vor. Nur der Schwerpunkt der Argumente ändert sich. Aus diesem Grund ist dieses Buch eine Pflichtlektüre für alle Eurozentristen wie auch Osmanenverehrer. Taktik, Strategie und Kalkül diktieren die politischen Entscheidungen. Das war gestern so und wird morgen so sein. Die Entscheidungen und politischen Geschehnisse drücken nicht die Überlegenheit oder Unterlegenheit eines Glaubens aus. Sondern den Scharfsinn der Akteure ganz gleich welchen Glaubens.

Das Verhältnis Sultan Selims zum Glauben wird an einigen Stellen aufgeführt. So beispielsweise die Reformationen, die er durchführte oder die Anekdote, dass es eben Sultan Selim war, der das Mausoleum des auch in Europa bekannten Sufi-Meisters Muhjiddin ibn ‚Arabi bauen ließ – doch Poesie, die fehlt in diesem Buch. Sultan Selim hat eine Gedichtsammlung in persischer Sprache hinterlassen. Dieser Aspekt des Sultans, dessen Schatten sich auch heute noch auf die gesamte Welt erstrecke, wird nicht beleuchtet. Dies wäre die Krönung des Meisterwerkes gewesen. Es ist zu hoffen, dass dieses Buch viele Leser findet, um mit Vorurteilen aufzuräumen und Übersetzer dazu inspiriert, auch das literarische Werk des „Schatten Gottes“ der Öffentlichkeit zu vermitteln.

Alan Mikhail: Gottes Schatten Sultan Selim und die Geburt der modernen Welt, aus dem Englischen von Heike Schlatterer und Helmut Dierlamm, C.H. Beck, 508 Seiten mit 75 Abbildungen und 24 Karten, EUR 32.–

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Oman: Durch Handel war Maskat mit der Welt verbunden

Jahrtausendelang war Maskat näher an Indien, Persien und Ostafrika als am arabischen Binnenland. Und es waren diese Verbindungen, die es am Leben hielten. Im Suq der Stadt mischen sich Arabisch, […]

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Poetische Alternative zum G20-Gipfel in Hamburg

(iz). Unter dem Leitspruch von Friedrich Rückert lud der Schriftsteller PETER SCHÜTT am Donnerstag, dem 6. Juli 2017, l7.00 Uhr, zu „poetischen Randbemerkungen und Gegenentwürfen“ in den Hamburger Stadtpark, rund um den Taschentuchbaum, links neben dem Planetarium ein. Schütt las seine westöstlichen Liebesgedichte aus seinem neuen Band „Altweibersommernachtstraum. Mein Jihad für die Liebe“.
In seinen Gedichten und dem Nachwort – erschienen im Hamburger Theorie und Praxis-Verlag – bezieht sich der Dichter auf den Koran und das Hohelied, auf Goethes westöstlichen Diwan und auf Rückert, aber auch auf die Altmeister der orientalischen Liebesdichtung, auf Rumi, Hafez und den Laila-und-Madschnun-Dichter Nizami.
Rings um den Taschentuchbaum im Stadtpark, links vom Planetarium, eine stille Ecke abseits vom Lärm der zur selben Zeit einfliegenden 20 Staats- und Regierungschefs ist symbolträchtig. Der Taschentuchbaum wurde dem Hamburger Senat vor 60 Jahren von der pakistanischen Regierung anlässlich der Eröffnung ihres Generalkonsulates geschenkt. Er brauchte 25 Jahre, um zum ersten Mal zu blühen.
Zur Zeit steht er in voller Blüte. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Indien und Pakistan. Sie steht dort an den Schreinen und Gräbern von Sufi-Heiligen. Die grünen Laubblätter fallen in der Trockenzeit ab. Übrigbleiben die schneeweißen Blütenblätter, die in der Nacht, besonders bei Mondschein, leuchten und das Licht des Paradieses versinnbildlichen. Gleich daneben steht ein „Friedenspfahl“.Er wurde l981 im Rahmen der weltweiten Kampagne „Friedensakupunktur für die Erde“ von den Teilnehmern des Festivals „Künstler für den Frieden“ im St. Pauli-Stadion gepflanzt, unter ihnen, den Hammer schwingend, Harry Belafonte. Am Ende seiner Dichterlesung verteilte Peter Schütt an seine Zuhörer eine Karton mit Datteln aus Qatar.

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Muslimische Reisende werden weltweit immer wichtiger

(ON). Im winterlichen London sind Ahmad und seine Frau gerade von den Flitterwochen auf den Malediven heimgekehrt. Ende 20 träumte das briti­sche Paar vom sprichwörtlichen Inselpa­radies, aber sie suchten nach […]

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