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Bagdad oder von „Assassin’s Creed“ lernen?

bagdad assassins creed

Bagdad: „Mirage“ ist eine Hommage an die Geschichte der islamischen Kunst und Architektur. (The Conversation). Spieler auf der ganzen Welt sind mit den unglaublich detaillierten historischen Stadtansichten vertraut, die die […]

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Die IZ-Blogger: über Deutschlands Muslime und ihr Umgang mit der Medienwelt

(iz). „Unwissende werfen Fragen auf, welche von Wissenden vor tausend Jahren schon beantwortet sind“, sagte einst Goethe. An der Stelle könnte ich den Artikel auch beenden, oder kann sich nicht […]

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Amerikanische Muslime sind beim sozialen Unternehmertum weiter

(CGNews). Das so genannte „soziale Unternehmertum“ ist zu einem Schlagwort bei ehrenamtlichen Helfern in den Vereinigten Staaten und darüber hinaus geworden. Daher ist es für mich als amerikanische Bloggerin eine Frage des Ehre hervorzuheben, wie zwei Modelle auf diesem Gebiet soziale Probleme mit Hilfe inno­vativer Konzepte lösen wollen. Diese Idee muslimischer Amerikaner hat auch auf nationaler Ebene breites Interesse erzeugt. Ihr Engagement hat neue Räume für die gemeinschaftliche Arbeit ­geschaffen.
Die beiden Projekte sind Busboys and Poets in Washington und das Inner-City Muslim Action Network (IMAN) aus Chicago. Hier handelt es sich nicht um die bekannten Strukturen des inter­religiösen Dialogs, sondern sie widmen sich dem Aufbau von Nachbarschaften. Indem sie das aber tun, schaffen sie tatsächlich Orte, an denen sich Menschen mit unterschiedlichen Überzeugungen und diversen Hintergründen austauschen können.
Die Mission von Busboys and Poets ist es, ein Treffpunkt für die Nachbarschaft und das lokale Engagement zu sein. Das Projekt betreibt ein ­Restaurant und einen Buchladen. IMAN bietet vielfältige konkrete Dienstleistungen und kultiviert die Künste in städtischen Nachbarschaften, um die „menschliche Würde jenseits der Grenzen von Religion, Ethnizität und Nationalität“ zu fördern.
Zuerst wurde das Nachbarschaftscafé von IMAN durch Rami Nashashibi gegründet, um der heranwachsenden Jugend Möglichkeiten der Karriereförderung zu geben. Später wuchs es zu einer Gemeinschaftseinrichtung heran, in der verschiedene Dinge angebo­ten werden. Unterstützung erhielt das Projekt von Stadtverordneten, Mitglie­dern der überwiegend afroamerikanischen Kommune und vom Mitglied des Repräsentantenhauses Keith Ellison, dem ersten Muslim im US-Kongress. Heute betreibt IMAN ein Gesundheits­zentrum mit einem Arzt, mehreren Mitarbeitern und 25 freiwilligen Medizinern, die kostenlose Untersuchungen und Gesundheitserziehung anbieten.
Jede der Aktivitäten, wie sie von IMAN in Chicago angeboten werden, demonstriert, wie man seiner Nachbarschaft etwas zurückgeben kann. ­Daher war es auch keine allzu große Überraschung, dass der Gouverneur des Bundesstaates Illinois Rami Nashashibi eingeladen hatte, um in der Kommis­sion für die Eliminierung der Armut zu arbeiten.
Busboys and Poets verfolgt ähnliche Ziele. Auch hier hat man die Gemeinschaft im Sinn. Anas Shallal hat sich ganz bewusst einen Washingtoner Stadt­teil ausgesucht, der 1968 bei den Unruhen nach der Ermordung von Martin Luther King schwer beschädigt wurde. Shallal will, dass seine lokale, vielfältige amerikanische Gemeinschaft den Wert der Bewusstwerdung durch die Formel „Essen, Aktivismus und Kunst“ erkennt. Genau wie bei IMAN zielt das Projekt nicht auf den oftmals bemühten „Dialog“ ab. Durch die Begegnung miteinander lernt man automatisch voneinander.

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Alltag der Muslime: Wie wirken Adab und Futuwwa?

(iz). Muslime leben in mehrfachem Sinne in Paradoxien, in denen sie sich oft ohne ausrei­chende Orientierung wiederfinden. Einer dieser Widersprüche ist, dass wir heute zwar einerseits so oft und viel […]

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Mallorca: Die Madrassa Muhammad Wazzani bringt ganzheitlich gebildete Charaktere hervor. Von Massouda Khan

(cM/IZ). Hört man unserer Tage das Wort „Madrassa“, fallen vielen aus verständlichen Gründen zuerst die, für die ­aller­meisten verstörenden „Koranschulen“ aus dem pakistanischen Grenzgebiet ein. Aber mitnichten kann solch ein extremes und kleines Zerrbild dieser traditionellen Institution der muslimischen Bildung gerecht werden.

Ein Gegenbeispiel ist die Madras­sa Muhammad Wazzani, die 2000 auf Mallorca von dem verstorbenen marokkanischen Gelehrten Sidi Muhammad Wazzani und dem einheimischen Homöopathen, Parfümeur und Apothe­ker Don Ahmed Salva gegründet wurde. Die Schule befindet sich auf einem ehemaligen Bauernhof im Besitz der ­Familie. Sie bildet „unabhängige, vollständige und noble Charaktere“ und will sicherstellen, dass „ihre Schüler von der besten europä­ischen Bildungstradition“ profitieren. Denn Wissen, so die Philosophie der Schule, „ist sinnlos ohne edlen Charakter. Das Leben in der Madrassa basiert auf Dienst, Gemeinschaft und Verantwortlichkeit“.

Neben dem eigentlichen Studium und Erlernen des Qur’an – viele Absolventen werden Huffaz und lernen den Qur’an auswendig – studieren die Jugendlichen auch Arabisch, Fiqh (islamisches Recht) und ‘Aqida (Wissenschaft der Glaubens­inhalte). Zum Programm gehören aber auch sportliche Aktivitäten, der Anbau von Gemüse, die Pflege der Einrichtung durch die Schüler sowie die Zubereitung der Mahlzeiten. Gerade für Jungen, die in Städten aufwachsen, sei es wichtig, wieder eine Verbindung zur Natur und zum Ursprung ihrer Nahrung herzustel­len. Das schaffe Respekt für das Essen, aber auch für Allahs Schöpfung. „Der Dienst in der Madrassa steht im Kern unserer Lehrer.“ Der beste unter den Leuten sei derjenige, der dem anderen dient.

„Mir war damals noch nicht klar, wie ich für die Muslime nützlich sein könnte“, berichtet Don Ahmad Salva. Sein Schaikh, Schaikh Dr. Abdalqadir As-Sufi, habe ihn dann auf diese Möglichkeit hingewiesen. „Und ich glaube, dass das heute einer der besten Wege ist, wie ich den Muslimen dienen kann.“ Er sei nicht nur dankbar für den Hinweis, sondern auch für die Unterstützung der muslimischen Gemeinschaft im Allgemeinen. ­Mallorca habe sich als idealer Ort für die Madrassa erwiesen. Ihr Gründer, Sidi Muhammad Wazzani, habe hier auf der Insel einen Ort gefunden, an dem er lehren ­konnte. „Er war der geborene Lehrer. Er lebte für den Unterricht und sein gesamtes Leben bestand daraus, zu lehren.“

Abdalqadir Schaller, jetziger Direktor der Madrassa und Schüler von Sidi Muhammad habe bei ihm das Bild zerschlagen, was ein Imam sei und was er repräsentiere. „Für mich war er viel mehr als nur ein Hafiz des Qur’an. Er war in der Lage seine Liebe zum Qur’an und zum Din auf solche eine Weise weiterzugeben, sodass es für mich einfach war.“ Sidi Muhammad Wazzani hat die tradi­tionelle Lehrmethode des Qur’ans nach Europa gebracht, wo sie in der nach ihm benannten Madrassa praktiziert und weitergegeben wird. Dazu gehört auch, so Bashir Salva, selbst ein Hafiz und heute Sprecher der Madrassa, der Adab des Islam. Dieser stünde im Mittelpunkt sämtlicher Aktivitäten. Der Gelehrte Ibn Al-Mubarak ha­be gesagt: „Ein wenig Adab ist wichti­ger als viel Wissen.“ Man habe mit der Madrassa einen Raum geschaffen, in dem Jugendliche mit einem modernen europäischen Hintergrund von Elementen befreit werden, „die sie an einem korrekten Verständnis des Qur’ans und des Adabs hindern“. Hier werde die mündliche Überlieferung gepflegt, wie sie im muslimischen Spanien üblich war. ­“Allah sagt im Qur’an, dass Er den Qur’an als Erinnerung herab gesandt hat und dass Er sie bewahren wird.“ Die Schüler studieren den Qur’an „in der Lesart [Riwaja] von Imam Warsch, die vom ­großen Rezitator Medinas, Nafi’a, überliefert wurde.“ Seit Beginn des Islams war sie die Tradition des gesamten islamischen Westens – Andalusien, Nordafrika und das westliche Schwarzafrika.

Ein normaler Tag in der Madrassa beginnt damit, dass ihr Mu’adhdhin zum Morgengebet ruft. Wenige Minuten vor dem Gebet studieren die Schüler noch einmal kurz ihre individuellen Abschnitte aus dem Qur’an, die jeweils von Hand auf Holztafeln (Lauha) geschrieben werden. In dieser Zeit des Tages ist das Gehirn noch ganz besonders frisch und aufnahmebereit. Nach dem Gebet kommen die Schüler in einem Kreis zusammen und rezitieren gemeinsam ein Hizb (Abschnitt des Qur’an, ein sechzigstel), was den Tag einleitet.

Das Studium des Qur’an beginne, so ein Schüler, mit einer leeren Tafel. „Dann sitzen wir mit unserem Lehrer, Sidi Amrou“, der ihnen einen bestimmten Abschnitt diktiert, „was wir daraufhin niederschreiben“. Wenn sie fertig mit der Tafel sind, „tragen wir Sidi Amrou den Inhalt der Tafel. Ist er zufrieden, nehmen wir sie, waschen sie und bereiten sie erneut vor“. Nach Beendigung der Lektion wird die Tinte – zusammen mit ­einer darunter liegenden, dünnen Tonschicht – abgewaschen und eine neue Schicht Ton aufgetragen.

Die in Marokko benutzte Methode, so Sidi Amrou, „hat viele Vorteile und sie enthält ein Geheimnis von Allah, dass wir von unseren Vorfahren geerbt haben“. Das Auswendiglernen, das Bewahren, durch die Tafeln „hilft bei der Erinnerung und Einprägung im Gehirn“, so der Lehrer. „Der Schüler erhält das Wissen vom Qur’an direkt vom Schaikh durch dessen Diktat“ und schreibt es mit eigener Hand auf die Tafel“, erläutert Sidi Amrou die Methode. „Dies hilft dem Erinnerungsvermögen. Wenn wir die Tafel abwischen, bleibt es im Gehirn und man es wie ein Bild an der Wand vor sich sehen.“ Der Schüler, der auf diese ­Weise lerne, habe eine bessere und stärkere Erinnerung als jener, der sich eines ­Buches bedient. „Dies ist das Geheimnis der Tafeln. Aus diesem Grund hat einer der Salihun (Rechtschaffenden) gesagt: ‘Es gibt zwei Geheimnisse, die in dieser Umma bestehen blieben: die Wissenschaft der Subha (Lobpreisung Allahs) und die Wissenschaft der Lauha.’“