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Andrew Tate – sollen Muslime ihn mit offenen Armen aufnehmen?

andrew tate

Andrew Tate: Der ehemalige Kampfsportler und Influencer ist nicht nur hoch umstritten. Er wurde vor einiger Zeit Muslim. Muslime sind sich uneins über seine Person. Die US-amerikanische Autorin Nuriddeen Knight und IZ-Autor Ali Kocaman streiten um diese Personalie.

PRO: Andrew Tate ist ein gutes Problem

(iz). Als ich jünger war – nicht so jung, so Anfang 20 – habe ich mir gewünscht, gehofft und sogar gebetet, dass die Sängerin Rihanna Muslima wird.

Ich erwähne das, um zu sagen, dass es viele gibt, von denen Muslime sich wünschen, dass sie zum Islam finden. Die Tatsache, dass sie nicht in einen sündigen Lebensstil leben, ist kein Kriterium für die Auswahl potenzieller Konvertiten. Wir wollen, dass Menschen zum Din finden, die beliebt sind und die für die Gesellschaft akzeptabel sind.

Leicht verdaulich ist er nicht

Andrew Tate ist – zumindest im Internet – beliebt und wird von einigen gefeiert. Leicht verdaulich ist er sicher nicht. Zu der Zeit, als er zum Islam konvertierte, wurde er vom Mainstream als anstößig empfunden und von beliebten Social-Media-Anwendungen wie Facebook, TikTok und YouTube entfernt. Ironischerweise hörte ich von ihm, nachdem er massenhaft gelöscht worden war.

Als ich seine Inhalte durchsah, fand ich einiges lustig, manches nützlich, anderes geschmacklos und einen Teil skandalös. Ich kann davon ausgehen, dass seine hypermaskuline, superintensive und übertriebene Prahlerei mich ohnehin nicht ansprechen sollte.

Irgendwann in dieser Zeit erfuhr ich von seiner Bekehrung. Als Gläubige freute ich mich. Stand er auf meiner Liste der gewünschten Konvertiten? Nein. Aber der Islam ist eine Religion für alle. Und sein Übertritt bedeutete, dass er von Allah auserwählt worden war – aus Gnade und Barmherzigkeit. Das ist es wert, gefeiert zu werden, egal ob es sich um einen unbekannten Menschen oder eine kontroverse Online-Figur handelt.

Foto: SorinVides, Shutterstock

Tate stellt die Frage, ob meiner Religion angehört oder Identitätsgruppe sein will

Es lässt sich nicht leugnen, dass sein umstrittener Status die Dinge für uns kompliziert; nicht als Glaubensgruppe, die jeden willkommen heißt, sondern als Identitätsgruppe, die um ihr Image besorgt ist. Seit dem 11. September 2001 haben Muslime hart dafür gearbeitet, nicht als frauenfeindlich, unterdrückerisch, rückständig und aggressiv wahrgenommen zu werden.

Daher haben viele ihre Abneigung gegen Andrew Tate zum Ausdruck gebracht. Sie haben die Welt wissen lassen, dass seine Rhetorik und seine Person keinen Platz in der Vision des Islam haben, die wir seit mehr als zwei Jahrzehnten zu vermitteln versuchen – den leicht verdaulichen, freundlichen, fügsamen Muslim voller Frieden und Liebe.

Abgesehen davon, dass dies eine Abkehr von unserer primären Identität als Muslime darstellt – der einer Glaubensgemeinschaft, die alle einschließt –, ist es auch nicht wahr. Wir sind friedlich und verteidigungsbereit. Wir sind freundlich und bereit, uns zu wehren, wo es nötig ist. Und wir mögen von Frieden und Liebe erfüllt sein, aber wir sind nicht gefügig.

Das bedeutet nicht, dass Tate Recht hat und die leichter verdauliche Botschaft falsch ist. Seine Präsenz und Rhetorik vermitteln der Öffentlichkeit ein umfassenderes Bild. Weil er so ist – oder war –, kann er Dinge sehen, die viele von uns nicht sehen können. Und weil er ein neuer Muslim ist, ist der Din in erster Linie sein Glaube und keine „Identität“.

Andrew Tate ist ein Problem für uns, weil er die gut gewebte Identität kompliziert, die wir nach dem 11. September aufgebaut haben, um in dieser Gesellschaft zu überleben. Aber das ist ein gutes Problem. Muslime müssen die Tatsache akzeptieren, dass der ganze Islam schön ist, selbst die Aspekte, die wir nicht gerne teilen – Geschlechterrollen oder Regeln, die menschliches Verhalten hemmen oder einschränken. (von Nuriddeen Knight)

Foto: Anything Goes With James Englis, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY 3.0

CONTRA: Kein gutes Vorbild für junge Männer

Jeder Mensch, der zu Allah findet, hat seine eigene Geschichte. Es gibt keine allgemeine Erzählung oder einen verbindlichen Mechanismus, der dies individuell erklären könnte. Und jede Gemeinschaft, in der sich ein Mensch auf seinen Islam als Teil seiner Schöpfung besinnt, erlebt einen Moment der Baraka.

Von einer Schahada profitiert nicht nur der jeweils neue Muslim, sondern alle Anwesenden. Es ist ein Moment des Bekenntnisses zu Allah.

Es geht nicht um den Muslim Tate

Soweit so gut. Was zur Debatte steht, ist nicht der Muslim Tate, sein Islam und Verhältnis zum Schöpfer. Wir sind keine Richter, die ein Urteil zu fällen haben. Was ihm aus der Vergangenheit anhaftet, muss Tate mit den Strafverfolgungsbehörden klären – und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen.

Es geht nicht um den Menschen, sondern um die öffentliche Person, den Influencer, der von Millionen junger Männer als Vorbild in Sachen Männlichkeit behandelt wird.

Und darüber muss diskutiert werden. Tate hat mit seinem Bekenntnis zum Islam keine selbstkritische Auseinandersetzung mit seiner früheren Haltung gegenüber Frauen begonnen. Vielmehr öffnete er seinen Maskulinismus für Millionen junger muslimischer Männer. Die ihn so unter dem Deckmantel des Islam zur Rechtfertigung ihrer Einstellungen nutzen.

Foto: Tinnakorn, Shutterstock

Die öffentliche Person trägt eine große Verantwortung

Und dieser zweite Andrew Tate trägt eine große Verantwortung. Sie kann auch nicht im Rahmen einer muslimischen „Bro-Kultur“ abgeschüttelt werden. Als Folge seines öffentlichen Bekenntnisses zum Islam häuften sich maskulinistische Positionen in muslimischen sozialen Kanälen. Für die Krise der Männlichkeit sei der Feminismus (sprich: Frauen) rechenschaftspflichtig.

Das Problem ist, dass einige muslimische Männer einen Mann, der laut Schutzeinrichtungen für häusliche Gewalt „Männer und Jungen radikalisieren kann, damit sie offline Schaden anrichten“, als Musterbeispiel für Männlichkeit ansehen. Es geht um die Verherrlichung einer Persönlichkeit, die – vor dem Islam – mit der Ausbeutung von Frauen in Verbindung gebracht wurde.

„Leute wie Jordan Peterson und Andrew Tate haben großen Einfluss erlangt, weil sie jungen Männern eine Fiktion erzählen“, schrieb KO Masombuka in IZ Nr. 335. Eine Imagination, wie man trotz gefühlter „Machtlosigkeit“ im globalen Kapitalismus erfolgreich wird. Sein Geschäftsmodell – Influencing ist ein Geschäft – ist eine der Antithesen zum prophetischen Modell.

Der Gesandte Allahs, Heil und Segen auf ihm, nahm eine Generation von Männern UND Frauen, die aus einer Kultur stammten, in der weibliche Föten lebendig begraben wurden.

Dieser umfassende Wandel im Rahmen nur einer Altersgruppe wurde von ‘Umar ibn Al-Khattab bezeugt: „In den Zeiten der Unwissenheit hatten wir keinerlei Achtung vor den Frauen. Doch als der Islam kam und Allah subhanahu wa ta’ala (gepriesen und erhaben sei Er) sie erwähnte, führte dies dazu, dass wir erkannten, dass sie uns gegenüber Rechte haben.“ (von Ali Kocaman)

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Wir brauchen mehr vermittelnde Stimmen

deutschland vermittelnde

Deutschland: In schwierigen Zeiten sind vermittelnde Stimmen notwendig, also solche, die Brücken bauen und Gräben nicht vertiefen wollen.

(iz). Das ist schwierig, denn es gibt kaum ein Thema, dass seit Jahrzehnten so die Emotionen von Muslimen berührt, wie das Schicksal der Palästinenser. 

Auf der anderen Seite steh: Seit den furchtbaren Taten der Nationalsozialisten ist die Erinnerung an die Zeit der Judenverfolgung wichtiger Bestandteil des kollektiven Bewusstseins. Das Eintreten für eine Zwei-Staaten-Lösung und das Bekenntnis zum Existenzrechts Israels sind Konsens zwischen den demokratischen Parteien.

Viele Deutsche haben das Schicksal der Palästinenser verdrängt. Dennoch ist es logisch, dass wir Deutschen bei diesem Thema kaum unbefangen sein können. 

Das Argument, dass gerade, weil wir diese historischen Verantwortung tragen, keine Doppelstandards zulassen dürfen, wiegt schwer. Welches Land der Erde völlig frei von diesen Doppelstandards ist, wäre eine andere Frage. Klar sind nur zahlreiche Bespiele von Diktaturen, die ohne jeden Standard auskommen.

Gott sei Dank besteht eine überwältigende Übereinstimmung – gerade zwischen Muslimen – dass jüdisches Leben in Deutschland – in welcher Form es sich auch im Alltag zeigt – geschützt werden muss. Jeder, der in Deutschland für eine Synagoge oder eine Moschee Verantwortung trägt, teilt ähnliche Sorgen. Dies sollte zu Denken geben – es gibt zwischen Muslimen und Juden mehr Gemeinsames als Trennendes.

„Deutschland“ ist eine Abstraktion. 

Was mir manchmal Deutschland nennen, setzt sich in Wirklichkeit aus handelnden Menschen und diversen Akteuren zusammen: Regierung, Justiz, Institutionen, Medien, Parteien und Zivilgesellschaft. Wir Muslime sind Teil Deutschlands, schon deswegen macht es wenig Sinn unser Land abstrakt zu verdammen.

Natürlich haben wir unsere eigene Positionen, vertreten sie – hoffentlich auch weiterhin in einer Atmosphäre der Freiheit –, wie sie nur wenige Gesellschaften ermöglichen. Dabei ist es legitim, gegen drohende Einschränkungen der Meinungsfreiheit einzutreten.

Unsere Regierung macht Fehler. 

Seit dem 7. Oktober hätten sich viele Muslime gewünscht, dass Berlin klarer Stellung nimmt gegenüber offensichtlichen Menschenrechtsverletzungen der Regierung Netanyahu und sich klarer von den rechtsradikalen Stimmen dieser Politik absetzt.

Viele Muslime erwarten einen Waffenstillstand, und ein Ende der Rüstungsexporte, zumindest solange nicht ein Gericht die israelische Regierung von den erhobenen Vorwürfen entlastet. Natürlich wehren sich in diesem Kontext engagierte Muslime  gegen den pauschalen Vorwurf des Antisemitismus. 

Für all diese Positionen kann man streiten.

Mit einer Ausnahme: Diejenigen, die auf unseren Straßen einfach die Vernichtung Israels fordern, verlassen die Ebene möglicher Debatten. Gleiches gilt für Positionen, die den Palästinensern generell ein Leben in Würde und politischer Selbstverantwortung absprechen.

Verantwortung hat jede politische Führung.

Wenn wir für eine offene Streitkultur eintreten, muss dies auch für uns selbst gelten. Es ist legitim zu fragen, warum zum Beispiel die Verbündeten der Hamas nicht mehr Druck auf ihre politische Führung ausüben, die kriegerischen Handlungen zu beenden und die Geiseln endlich frei zulassen.

Kritik an der iranischen Politik ist ebenso notwendig. Nicht nur israelische Verantwortungsträger haben die Verantwortung für ihre Taten, dieser Grundsatz gilt für jede politische Führung. Es darf in Deutschland auch keine Stimmung zwischen uns Muslimen geben, die keine Kontrollfragen mehr zulässt, ohne den Vorwurf eines angeblichen Verrats entstehen zu lassen.

Entmenschlichung

Nur eine relativ geringe Zahl von Extremisten phantasiert über die Vernichtung des jeweiligen Gegners. Kein Vernünftiger dieser Welt will absichtlich Kindern und Frauen töten. Aber wer immer die israelische Regierung bedingungslos stützt, muss erklären, wie diese unglaublichen Opferzahlen der palästinensischen Zivilbevölkerung zu verantworten sind. In der deutschen Gesellschaft gibt es zahlreiche Stimmen, die in Gaza keine Verhältnismäßigkeit mehr erkennen. 

Auf der anderen Seite muss ebenso erklärt werden, wie eine dauerhafte Friedenslösung mit extremen Organisationen oder beispielsweise dem Iran zustande kommen soll. Hier gibt es leider keine einfache Antworten und unterschiedliche Meinungen sind möglich. 

Wie immer wir zu diesem Konflikt stehen. Schade wäre es, wenn wir Muslime, gerade unsere Jugend, uns von den gesellschaftlichen Debatten einfach abwenden, statt uns weiterhin sachlich und zivil für unsere Anliegen einzusetzen.

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Wie feiern Muslime eigentlich das Ramadan-Ende?

Id Al-Fitr ende

Am Ende des Ramadans folgt das Fest des Fastenbrechens. Es ist neben dem Opferfest das zweite große Fest im Islam. „Wer sich reinigte, den Namen seines Herrn anrief, dann das […]

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Wehrbeauftragte verlangt endlich muslimische Militärseelsorger

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Bislang gibt es nur christliche und jüdische Seelsorger. Jüngste Einsätze wie in der Türkei zeigen aber laut Jahresbericht, wie nötig auch islamische Geistliche sind.

Berlin (KNA) Die Wehrbeauftragte der Bundesregierung, Eva Högl (SPD), verlangt die zügige Einrichtung einer seelsorgerischen Betreuung für muslimische Soldaten in der Bundeswehr.

Seelsorger: Högl spricht von einer unbefriedigenden Lage

Der am Dienstag in Berlin vorgestellte Jahresbericht 2023 der Wehrbeauftragten spricht von einer „äußert unbefriedigenden“ Situation. Wie dringend eine solche Seelsorge sei, habe sich etwa bei der Hilfsmission der Bundeswehr nach dem Erdbeben in der Türkei im Februar 2023 gezeigt.

Foto: Deutscher Bundestag | Xander Hainl

Der Bericht verlangt Angebote bis spätestens 2025. Högl räumt ein, dass dies schwierig sei, weil es keine vertretungsberechtigte Dachorganisation der islamischen Glaubensrichtungen in Deutschland gibt

Dieses seit Jahren bekannte Problem könne aber nicht länger zu Lasten der muslimischen Soldatinnen und Soldaten gehen, mahnt sie.

Jüdische Militärseelsorge ist im Aufbau

Die Jüdische Militärseelsorge befindet sich laut Bericht weiterhin im Aufbau. Mit dem Abschluss sei Ende des Jahres 2024 oder Anfang 2025 zu rechnen. Derzeit befänden sich vier Militärrabbiner im jüdischen Militärrabbinat.

Neben der seelsorgerischen Betreuung von jüdischen Soldaten könne „das Militärrabbinat mit Blick auf den Nahostkonflikt dazu beitragen, die Situation Israels zu erklären und dahingehend zu sensibilisieren, was es bedeutet, Jüdin oder Jude zu sein“.

Der Bericht würdigte die „enorme Bedeutung“ der Seelsorge in der Bundeswehr, die „längst nicht mehr nur aus der reinen Sicherstellung des Anspruches auf Seelsorge und ungestörter Religionsausübung“ hervorgehe.

Foto: Bundeswehr/Rolf Klatt

Seelsorger sind wichtige Ansprechpartner

Die Betreuung und Nachfrage gehe weit über die Religionszugehörigkeit der Soldaten hinaus. Militärseelsorger seien im Übrigen auch wichtige Ansprechpartner sowohl für das Ausbildungs- und Sprachmittlungspersonal als auch für die ukrainischen Soldatinnen und Soldaten, betont der Bericht.

Mit Blick auf mögliche Einsätze in der Zukunft, stellt sich laut Bericht „die strategische Frage, wie der ungleich größere und veränderte Betreuungsbedarf im Falle eines Spannungs- und Verteidigungsfalls abgebildet werden kann“.

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Kanzler grüßt zum Ramadan. Ruf nach Waffenstillstand

ramadan

Ab Montag fasten Muslime einen Monat lang. Bundeskanzler Olaf Scholz wünscht den Musliminnen und Muslimen „Ramadan Mubarak“.

Berlin (KNA). Zum muslimischen Fastenmonat Ramadan ruft Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu gesellschaftlichem Miteinander auf. Es sei bedrückend, dass sich Musliminnen und Muslime hierzulande um eine sichere Zukunft sorgten, sagte Scholz in einer am Sonntagabend veröffentlichten Videobotschaft. „Unsere Antwort darauf muss ganz klar sein: Wir lassen uns als Land nicht spalten!“

Ramadan – Scholz gegen „organisierte Hassprediger“

Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Migrationsgeschichte gehörten „selbstverständlich“ zu Deutschland, so der Kanzler weiter. „Musliminnen und Muslime gehören zu Deutschland, genauso wie Jüdinnen und Juden, wie Christinnen und Christen und wie die Anhängerinnen und Anhänger anderer Religionen und Weltanschauungen.“

Muslimfeindlichkeit Expertenkreis

Foto: Markus Spiske, via flickr | Lizenz: CC BY 2.0

Während er dies sage, könne er sich bereits hasserfüllte Kommentare ausmalen. „Lassen wir uns davon nicht beirren“, so der Kanzler. Nicht die „organisierten Hassprediger“ im Netz bildeten in Deutschland die Mehrheit, sondern die Millionen Menschen, „die seit Wochen für Respekt und Zusammenhalt nicht nur auf die Straße gehen“.

Der Fastenmonat sei eine besondere Zeit der Einkehr und der Besinnung, fügte Scholz hinzu. Das gemeinsame Fastenbrechen sei „eine schöne Geste für ein friedliches Miteinander und für Zusammenhalt. Ich habe es immer als etwas Besonders empfunden, wenn ich Gelegenheit hatte, daran teilzunehmen.“

verhältnismäßigkeit frieden

Foto: Anas-Mohamed, Shutterstock

Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt

Zugleich dächten im Ramadan viele Menschen an diejenigen, die Not, Krieg und Gewalt erlebten. In diesem Zusammenhang forderte Scholz einen Waffenstillstand in Nahost, „der länger anhält, am besten schon während des Ramadans“. So könne sichergestellt werden, dass die israelischen Geiseln freigelassen würden, die von der Terrormiliz Hamas verschleppt wurden, und dass mehr humanitäre Hilfe in Gaza ankomme.

„Ich bin sicher: Die große Mehrheit der Israelis und der Palästinenser wünscht sich ein und dasselbe – nämlich Frieden.“ Er setze sich gemeinsam mit US-Präsident Joe Biden und vielen anderen „mit allem Nachdruck“ dafür ein, so der Kanzler.

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Für die künftigen Muslime

Junge Muslime Zuwanderung Jugendliche

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Dearborn – arabische Stadt in den USA

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Debatte: Worüber wir 2023 (noch) nicht diskutieren

debatte

Innermuslimische Debatten: Es gibt Themen, die in der Community nicht ausreichend beleuchtet werden.

(iz). Es gab eine Zeit, in der sich innermuslimische Gespräche und Debatten vorrangig um „das Tuch“, um erlaubte und verbotene Lebensmittel und um Details der Glaubensfrage drehten. Das hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten durchaus geändert.

Das heißt nicht notwendigerweise, dass sie heute ausreichend an den Prioritäten von Allahs Din und unserer Situation in diesem Ort und dieser Zeit ausgerichtet sind.

umweltbewusst moschee

Foto: W. Dechau

Debatte: Es bleiben dunkle Flecken

Immer noch beklagen Muslime den abgehobenen Charakter mancher Khutba vor dem Freitagsgebet, die nichts mit ihren konkreten Problemen vor Ort zu tun haben. Auch heute noch fokussieren gerade die Diskurse auf Bundesebene eine erhebliche Energie auf repräsentative Fragen.

Andere essenzielle Herausforderungen dieser Zeit geraten dabei immer noch in den Hintergrund. Dazu gehört beispielsweise die Frage nach der Zakat. Auch wenn hierbei mittlerweile neue Ansätze gesucht werden, gilt die dritte Säule von Allahs Din mehrheitlich weiter als verlängerte Entwicklungshilfe, Pflicht-Spende oder als Support für muslimische Strukturen. Ihr Potenzial für die innerdeutsche Transformation bleibt weiterhin unterbeleuchtet.

Genauso überlebenswichtig ist die Entwicklung, Umarmung und Förderung neuer Generationen und bisher übersehener Segmente in der Community. Für eine dynamische Zukunft brauchen Deutschlands Muslime nicht nur funktionierende Strukturen, sondern auch die Menschen dazu.

sadaqa

Foto: Sufra SW London

Wie gehen wir mit gesellschaftlicher Armut um?

Immer mehr Menschen in Deutschland sind unverschuldet von Lebensmittelhilfen und Spenden wie denen vom Netzwerk der „Tafeln“ abhängig.

Muslime und ihre Gemeinschaften haben das Potenzial und die Großzügigkeit, hier helfende Angebote zu machen. Statistiken im Westen zeigen, dass unsere Communitys durchschnittlich hilfsbereiter sind als andere.

Tanju Doğanay (Mitte) im Gespräch mit anderen Aktiven von NourEnergy. Foto: NourEnergy

Mehr Nachhaltigkeit für unsere Moscheen

Es gibt in Deutschland derzeit rund 2.800 Gebetsräume, Moscheen und andere muslimische Einrichtungen. Wie alle anderen müssen sie spätestens seit Ende 2021 mit hohen Energiekosten umgehen.

Das wird sie zukünftig zum Umstieg auf erneuerbare Energien zwingen. Initiativen wie NourEnergy e.V. bieten hier Beratung und Projektplanung an.

Foto: Young Schura Niedersachsen

Woher kommen unsere zukünftigen Eliten?

Verschiedene Elemente der Community wie Jugendliche, Frauen, Konvertiten, Juristen oder IT-Profis verfügen über enorme Potenziale. Das zeigt sich an den vielen Projekten und Vereinen, die von ihnen gegründet werden.

Bisher fehlen Mechanismen und der Wille, ihre Kompetenzen für die Gemeinschaft zu entwickeln. Was es braucht, sind konzentriertes Mentoring und der Wille, sie in bestehende Strukturen einzubinden.

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Eine übersehene Gruppe: arabische und muslimische Wähler in den USA

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Arabische und muslimische Wähler in den USA schaffen es kaum in die Berichterstattung. Dabei könnten sie 2024 entscheidend werden. (The Conversation). Eine übersehene und unterschätzte Gruppe von arabisch-amerikanischen und muslimischen […]

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Umgang mit Muslimen: Wächst der Druck?

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Im Nachgang von Terror und Krieg ändert sich die Stimmung in Deutschland gegen Muslimen und ihren Communitys. (IZ). Seit dem Terror und Krieg im Nahen Osten ist die Zahl der […]

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