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USA: Wie der Krieg für Biden zur innenpolitischen Krise wird

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USA: Der Krieg in Gaza hat Joe Biden kalt erwischt. Der Konflikt birgt für ihn besondere innenpolitische Gefahren. Könnte er ihm zum Verhängnis werden?

Washington (dpa). Die Botschaft an Joe Biden ist unmissverständlich: Keine Waffenruhe in Gaza, keine Stimmen bei der Wahl. Der offene Brief, den der Nationale Rat muslimischer Demokraten vor wenigen Tagen an den US-Präsidenten schickte, war überschrieben mit dem Wort „Ultimatum“. Von Christiane Jacke

Wenn Biden nicht bis zum nächsten Tag eine Waffenruhe im Gaza-Krieg erreiche, dann werde er Wählerstimmen von Muslimen im ganzen Land verlieren – dafür werde das Bündnis sorgen. Die Frist verstrich, ohne dass die unverblümte Drohung Erfolg hatte.

Ein Waffenstillstand im Krieg zwischen Israel und der Hamas ist nicht ansatzweise in Sicht. Und der Konflikt wird für Biden neben einer außenpolitischen zunehmend auch zu einer innenpolitischen Krise.

Den Ultimatum-Brief mag mancher als Provokation einer eher kleinen Parteiorganisation abtun. Doch er steht beispielhaft für ein größeres Problem: Im Nahostkonflikt steht Biden unter wachsendem Druck von diversen Seiten und steckt in einer politischen Zwickmühle, die ihm mit Blick auf die Wahl in einem Jahr gefährlich werden könnte.

Foto: Saudi Press Agency | Lizenz: CC BY 4.0

USA: Was ist Bidens Kurs?

Seit der verheerenden Attacke der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober steht Biden fest an der Seite der israelischen Regierung. Bei dem schlimmsten Massaker in der Geschichte des Landes wurden auf israelischer Seite mehr als 1.400 Menschen getötet und mehr als 200 gewaltsam verschleppt.

Seitdem bombardiert das israelische Militär den Gazastreifen, in dem die Hamas das Sagen hat. Auch israelische Bodentruppen rücken in dem dicht besiedelten Küstengebiet vor – mit dem Ziel, die Hamas zu zerschlagen. Leidtragende sind die Bewohner in Gaza. Nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums kamen bereits mehr als 10.000 Palästinenser ums Leben.

Die Zahl lässt sich nicht unabhängig überprüfen. Doch die Welt sieht jeden Tag erschütternde Bilder aus Gaza. Von Straßenzügen, die in Schutt und Asche liegen; von Leichen, die aus Trümmern gezogen werden; von blutüberströmten Kindern mit zerfetzten Körpern; von verzweifelten Menschen in Notunterkünften. 

Mit jedem Bild und jedem Tag wächst der Druck auf Biden, sich für eine Waffenruhe einzusetzen und nicht bedingungslos an der Seite von Israels Regierung zu stehen.

Biden und seine Regierung bemühen sich zwar um einen zunehmend nuancierten Ton, rufen zum Schutz von Zivilisten auf, beschreiben immer wieder das Leid der Menschen in Gaza und setzen sich für zeitlich begrenzte Feuerpausen ein. Doch bislang ist die US-Regierung vehement gegen eine generelle Waffenruhe und argumentiert, die würde nur der Hamas in die Hände spielen.

Biden verzichtet bisher auch, Israels Vorgehen öffentlich zu kritisieren oder rote Linien für den Partner aufzuzeigen. Nach einem beispiellosen Angriff wie jenem der Hamas müssten die USA uneingeschränkt für Israel da sein, heißt es.

Foto: Drazen Zigic, Shutterstock

Proteste auf der Straße

Kritiker beklagen, mit sanften Appellen an Israels Premier Benjamin Netanjahu erreiche die US-Regierung nichts – Biden müsse seinen Einfluss geltend machen und dürfe nicht tatenlos dem Leid der Palästinenser zusehen. Es brodelt überall: unter Demokraten in der Partei, im Kongress, in der Regierung, in gesellschaftlichen Gruppen, bei politischen Spendern und vor allem bei Wählern.

Am Wochenende gingen in Washington Zehntausende propalästinensische Demonstranten auf die Straße und verlangten einen Waffenstillstand. Ein paar Tage zuvor unterbrachen Demonstranten mehrfach eine Anhörung mit US-Außenminister Antony Blinken im Senat.

Sie forderten ebenfalls eine Waffenruhe und skandierten, die amerikanische Bevölkerung sei nicht bereit, den brutalen Krieg Israels zu finanzieren.

Widerstand in Regierung und Partei

In Bidens Regierungsapparat organisieren sich inzwischen Beamte, die in internen Schreiben Widerstand gegen die Linie des Präsidenten kundtun. Regierungsmitarbeiter sagen hinter vorgehaltener Hand, dass sie mit Bidens Kurs hadern.

Ein ranghoher Mitarbeiter des Außenministeriums schmiss öffentlichkeitswirksam hin und erklärte, er könne die „blinde Unterstützung für eine Seite“ nicht länger mittragen. Eine jüngere Mitarbeiterin des Außenministeriums machte Schlagzeilen, als sie Biden auf der Plattform X öffentlich vorwarf, er mache sich mitschuldig an einem „Genozid“ an den Palästinensern.

Linke Demokraten im Repräsentantenhaus fordern seit Wochen eine Waffenruhe, zuletzt schloss sich als erster Senator der Demokrat Dick Durbin an. Auch Dutzende Mitarbeiter im Parteiapparat der Demokraten forderten Biden in einem Brief auf, eine Waffenruhe durchzusetzen.

Foto: CAIR

Unverständnis bei Muslimen

Druck machen auch muslimische und arabischstämmige Gruppen. Der Rat für amerikanische-islamische Beziehungen etwa rief Biden auf, den „Wahnsinn“ in Gaza zu stoppen. Es sei „inakzeptabel“, dass die Regierung keine Waffenruhe fordere. Vertreter der Organisation drohten Biden damit, ihm die Unterstützung bei der Wahl zu entziehen.

Auch der Nationale Rat muslimischer Demokraten kündigte bei seinem Ultimatum konkret an, muslimische und arabische Wähler anzuhalten, „jedem Kandidaten, der sich nicht für einen Waffenstillstand einsetzt“, die Stimme zu verweigern. Und: „Wir betonen die Bedeutung von Michigan, Ohio, Iowa, Florida, Arizona, Nevada, Georgia, New Jersey, Pennsylvania und Tennessee, wo viele unserer Wähler wohnen.“

Schätzungen zufolge leben etwa 3,5 Millionen Muslime in den USA – das ist nur etwa ein Prozent der Bevölkerung. Doch durch das amerikanische Wahlsystem könnte die Präsidentenwahl Anfang November 2024 einmal mehr durch vergleichsweise wenige Stimmen in wenigen Bundesstaaten entschieden werden. 

In solchen „Swing States“, die zwischen Demokraten und Republikanern sehr umkämpft sind, kann sich Biden nicht leisten, einzelne Wählergruppen zu vergrätzen. Umfragen zufolge hat Biden in den vergangenen Wochen bei arabischstämmigen und muslimischen Wählern tatsächlich einiges an Unterstützung eingebüßt. Und das Thema wühlt längst auch andere Gruppen auf, gerade Jüngere.

Manche jüdischen Wähler wiederum, die sich uneingeschränkten Beistand der Amerikaner wünschen, könnten sich abgestoßen fühlen durch die interne Zerrissenheit der Demokraten mit Blick auf den Gaza-Krieg. Kurzum: Innenpolitisch kann Biden es kaum jemandem Recht machen.

Foto: U.S. Navy photo by Seaman Christopher A. Michaels

Außenpolitische Gefahren

Außenpolitisch wiederum zerrinnen alle bisherigen Fortschritte seiner Regierung im Nahen Osten. Noch dazu droht der Gaza-Krieg auszuarten zu einem größeren Konflikt. Angriffe proiranischer Milizen gegen US-Kräfte im Irak und Syrien nahmen in den vergangenen Wochen deutlich zu.

Das US-Militär bemüht sich um Abschreckung, durch die Verlegung von Ausrüstung und Hunderten Soldaten in die Region, um zu verhindern, dass die USA kurz vor der Wahl in einen neuen Krieg hineinschlittern.

Die Wahl ist noch zwölf Monate entfernt – in politischer Zeitrechnung eine Ewigkeit. Doch je nach Entwicklung könnte der Nahostkonflikt bei der Wahl eine gewichtige Rolle spielen.

Bidens politische Lage war vor dem Gaza-Krieg schon nicht einfach. Der älteste US-Präsident aller Zeiten, der bald 81 wird, hat seit längerem mit miesen Beliebtheitswerten zu kämpfen und mit Vorbehalten wegen seines hohen Alters. 

Selbst unter Parteikollegen mangelt es deshalb an Enthusiasmus für seine Wiederwahlkampagne – und auch in der Demokratischen Partei scheint sich keiner wirklich sicher, ob Biden die Wahl im November 2024 gewinnen kann. Durch die Eskalation im Nahen Osten ist seine Lage deutlich schwieriger geworden.

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Differenzierung in der Debatte: Erste Stimmen warnen vor Generalverdacht

Differenzierung

Differenzierung im jetzigen Klima angemahnt. Mahnende Stimmen warnen vor Generalverdacht gegen Muslime. Ein Überblick

Berlin (dpa, KNA, iz). Der Berliner Rabbiner Andreas Nachama hat gemahnt, Muslime nicht pauschal als gewaltbereit abzustempeln. Viele Bilder und Filme in den Tagen seit dem Angriff der Hamas auf Israel seien sehr verstörend, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Samstag). Gewaltbereitschaft betreffe nicht pauschal alle Muslime, sondern eine bestimmte Szene.

Differenzierung: „In einen Dialog treten“

„Wir müssen versuchen, mit diesen Menschen in einen Dialog zu treten. Dazu sind wir verpflichtet, denn wir leben gemeinsam in dieser Stadt“, sagte der Sohn jüdischer Holocaust-Überlebender und ehemalige Direktor des Erinnerungsorts Topographie des Terrors.

So schwer das für beide Seiten sein möge, es sei zum Wohle des Ganzen. „Ich habe in der muslimischen Community viele Freunde und appelliere an alle, einen Weg zur Geschwisterlichkeit und Partnerschaft zu finden.“

Foto: Schalom Alaikum

„Der rechtsradikale, hier verankerte Antisemitismus und der nahöstliche geben sich auf unheilvolle Weise die Hand“, sagte Nachama, der auch Mitgründer des House of One ist, einem auf Dialog zwischen Christen, Juden und Muslimen ausgerichteten Projekt in Berlin-Mitte. Die Bedrohungslage sei ernst.

„Gleichzeitig sollten wir bei gewaltverherrlichenden Personen nicht den Eindruck erwecken, sie hätten damit Erfolg“, sagte Nachama. Letztlich sei die jüdische Gemeinschaft gewöhnt, mit Drohungen von außen umzugehen. „Ich erinnere an den Anschlag auf die Synagoge in Halle, zugleich aber auch an die rechtsextremen Morde von Hanau, die Muslimen galten“, sagte der Rabbiner.

„Ich halte es für extrem wichtig, eine Erkenntnis zu vermitteln: Muslime und Juden sitzen im gleichen Boot. Wir werden von Rechtsextremen gleichermaßen antisemitisch oder antirassistisch bedroht. Wir sollten miteinander für eine tolerante Gesellschaft eintreten.“

Foto: , via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-2.0

Aufrufe zur Besonnenheit

Vertreter von Juden und Muslimen rufen mit Blick auf den Krieg im Gazastreifen zu Besonnenheit auf. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sagte am Freitagabend in den ARD-Tagesthemen, er mache sich große Sorgen über die Lage in Deutschland.

Auf den Straßen seien derzeit Hass, Gewalt und Antisemitismus zu sehen. Das verurteile er ganz klar und deutlich. Das Vorgehen der Hamas bezeichnete er als einen „schlimmen Terroranschlag“.

Mazyek betonte, er verhehle nicht, dass es auch Muslime gebe, die antisemitisch seien – und das müsse man bekämpfen. Rassismus sei im Islam eine Sünde. Gerade die deutschen Muslime hätten eine besondere Verantwortung – auch gegenüber Juden und Israel.

Muslime und Juden in Deutschland dürften sich nicht auseinanderdividieren lassen. Gerade die Religion biete Möglichkeiten und Formen, Verbindendes und Anteilnahme zu bekunden, beispielsweise durch gemeinsame Friedensgebete. Deshalb habe er am Freitag eine Synagoge besucht.

Foto: © Raimond Spekking, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 4.0

Grünen-Chefin Lang: kein Pauschalverdacht gegen Muslime

Die Grünen-Parteivorsitzende Ricarda Lang warnt davor, Muslime pauschal zu verdächtigen. „Wir sollten uns davor hüten, alle Muslime unter Generalverdacht zu stellen. Viele Muslime in Deutschland verurteilen den Hamas-Terror ebenfalls“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag).

Es gebe viele Stimmen aus der muslimischen Community, die sich eindeutig gegen die Hamas positioniert hätten, fügte sie hinzu. Sie hätte sich aber ein „klareres Statement vonseiten der Islamverbände gewünscht“. Diese hätten eine Verantwortung, Antisemitismus entgegenzutreten.

Am Donnerstag hatte sich die Dachorganisation muslimischer Verbände, der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland, vom „terroristischen Anschlag gegen die Zivilbevölkerung in Israel durch die Hamas“ distanziert. Dieser Angriff sei nicht zu rechtfertigen.

Lang wies Forderungen nach aufenthaltsrechtlichen Konsequenzen für Antisemiten zurück. „Der Rechtsstaat ist handlungsfähig, er hat die Instrumente, die er braucht, in der Hand. Jetzt geht es darum, sie konsequent anzuwenden. Unsere Sicherheitsbehörden machen hier gerade einen tollen Job“, sagte Lang. Wenn eine Person straffällig werde, die keinen dauerhaften Aufenthaltstitel hat, gebe es bereits die Möglichkeit der Ausweisung.

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Muslime in Deutschland gegen Terror. Aufruf zur Deeskalation

Muslime KRM

Muslime fordern eine Deeskalation im Kriegsgebiet und in der Bundesrepublik. IGMG-Generalsekretär Mete bekräftigt Verurteilung von Terror.

Berlin (iz, dpa). Am Donnerstag hat sich der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit gewandt. Im „Aufruf zur Deeskalation“ wandte sich das Beratungsgremium hiesiger muslimischer Dachverbände an ein weiteres Publikum.

Ein Anlass dafür ist laut dem Text, dass „Religionsgemeinschaften immer wieder, und aktuell mit teils ungeheuren Unwahrheiten an den Pranger gestellt“ würden. Dies zielt auf die gegenwärtige Stimmungslage gegenüber muslimischen Religionsgemeinschaften ab.

Muslime lehnen Terror der Hamas ab

Wie direkt nach dem 8. Oktober verurteilt der KRM „den terroristischen Anschlag gegen die Zivilbevölkerung in Israel durch die Hamas“. Man verurteile diesen, er sei „nicht zu rechtfertigen“. Auch sei in den meisten Moscheen am darauffolgenden Freitagsgebet für den Frieden gebetet und zur Deeskalation und Besonnenheit aufgerufen worden.

„Dennoch erleben wir, dass Teile der Politik, die Beiträge der Religionsgemeinschaften bewusst ignorieren und von ihnen genau das einfordern, was sie ohnehin bereits mehrfach leisten. Es werden bewusst Falschinformationen gestreut, wie die Behauptung, Muslime hätten sich nicht distanziert“, schreibt der KRM.

Dabei werde ausgeblendet, dass es sich bei den Verantwortlichen der Aktion in Berlin-Neukölln am 7. Oktober um „einen marxistisch-nationalistischen Verein“ handle. Dass Muslime sich jetzt für das Vorgehen von Areligiösen verantworten müssten, sei ein Novum sowie eine neue Eskalationsstufe.

Dachverband ruft zur Deeskalation auf

Auch hierzu riefen die KRM-VertreterInnen zur Deeskalation auf –  nicht nur im Kriegsgebiet, sondern auch in Deutschland. Entwicklungen wie Sympathiebekundungen in der Bundesrepublik sowie den versuchten Brandanschlag auf eine Berliner Synagoge zeigten, „dass dringend Schritte zur Deeskalation unternommen werden müssen. In Gesprächen mit ministeriellen Vertretern in den vergangenen Tagen wurde die zusammenhalt- und friedenstiftende Rolle der islamischen Religionsgemeinschaften betont“.

Es sei selbstverständlich, dass Verherrlichung von Terror und Gewalt „nicht geduldet werden darf“. Dafür gebe es Gesetze und Möglichkeiten des Staates, die konsequent angewandt werden müssten. „Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus dürfen wie jede andere Form der Menschenfeindlichkeit keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Als Religionsgemeinschaften setzen wir uns stetig dafür ein, damit der Hass keinen Weg in die Herzen findet.“

Dem Ziel einer Entspannung der Stimmung ist es nach Ansicht des KRM abträglich, wenn „das Eintreten für das würdevolle Leben eines Volkes“ als Terrorverherrlichung definiert würde. „Den Hinweis auf Verhältnismäßigkeit bei der Ausübung des Rechts auf Selbstverteidigung als Relativierung schändlicher Terrorattacken zu deuten und zu unterbinden, hilft nicht den Menschen in Israel und Palästina, die seit Jahrzehnten unter dem Konflikt leiden. Ebenso wenig bietet der Terror einen Beitrag zur Konfliktlösung in der Region.“

Die gegenwärtige Delegitimierung solcher Perspektiven trage nicht zur Deeskalation bei. Dies führe zu „Verunsicherung, Vertrauensverlust und zu einem Ohnmachtsgefühl“.

Foto: KRM, Facebook

Der KRM verurteilt „den Terror gegen die Zivilbevölkerung in Israel durch die Hamas“. Er rufe dazu auf, „die Gewalt zu beenden und die Geiseln unverzüglich freizulassen“.

Er verurteilt „die unsäglichen Angriffe auf jüdisches Leben und Synagogen in Deutschland und stehen dafür ein, dass der Hass nicht Deutschland erreicht. Wir sind solidarisch mit unseren jüdischen Nachbarn. Antisemitismus darf keinen Platz in unserer Mitte haben“.

Er ruft zur militärischen und politischen Deeskalation sowie zum Ende der Gewalt auf. Und wünscht sich von der deutschen und internationalen Politik, „ihre Möglichkeiten für eine Deeskalation wahrzunehmen und dringend nach Wegen zu suchen, um das Blutvergießen schnellstmöglich zu beenden“. Die Staatengemeinschaft müsse eine nachhaltige Lösung des Konflikts herbeiführen.

Muslime in Deutschland seien „Teil der Gesellschaft und leisten einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl“. Sie seien Teil der Lösung. Neben den KRM-Mitgliedern wurde der Aufruf von den Schuren Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Bremen und Schleswig-Holstein sowie der Islamischen Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg unterzeichnet.

Pressebild: IGMG

IGMG-Generalsekretär Mete bekräftigt Ablehnung von Terror

In der aktuellen Printausgabe „Der ZEIT“ vom Donnerstag erschien ein ganzseitiges Streitgespräch der grünen Bundestagsabgeordneten Lamya Kaddor mit IGMG-Generalsekretär Ali Mete. Darin wiederholt er seine vorherige Zurückweisung des Terrors seitens der Hamas.

„Das ist ein terroristischer Anschlag, ohne Wenn und Aber. Ich bin eigentlich ein sehr nüchterner und ruhiger Mensch, aber manchmal werde ich auch emotional, wie jetzt.“ Seine Gemeinschaft lehne jede Art von Gewalt ab. Für sie sei Unrecht immer Unrecht; ungeachtet, von wem es ausgehe.

Als Teil der islamischen Gemeinschaft und der deutschen Gesellschaft, der hier die historischen Hintergründe gelernt habe, „wenn man also weiß, warum es für Deutschland Staatsräson ist, das Existenzrecht Israels zu verteidigen“, dann sei das „natürlich auch Teil meiner Geschichte hier in Deutschland als Muslim“.

Er fände es persönlich falsch, warf Mete ein, „in dieser hitzigen Situation für Palästina zu demonstrieren“. Kritik an muslimischen Verbänden, wonach sie sich zu spät und zu zögerlich von den Anschlägen distanziert hätten, wies er zurück. Kritik übte Mete am gegenwärtigen Diskussionsklima. „Die Atmosphäre ist gerade nicht gut für eine sachliche Diskussion. Alles ist sehr emotional, und das verstehe ich.“ 

Existierende positive Zeichen von muslimischer Seite würden übersehen. „Es gab vor wenigen Tagen eine gemeinsame Erklärung der Schura Niedersachsen mit Jüdischen Gemeinde dort zum Krieg im Nahen Osten.“ Das habe er begrüßt. Es habe diverse Besuch von muslimischen Vertretern bei jüdischen Gemeinden gegeben.

Andrew Tate – sollen Muslime ihn mit offenen Armen aufnehmen?

andrew tate

Andrew Tate: Der ehemalige Kampfsportler und Influencer ist nicht nur hoch umstritten. Er wurde vor einiger Zeit Muslim. Muslime sind sich uneins über seine Person. Die US-amerikanische Autorin Nuriddeen Knight und IZ-Autor Ali Kocaman streiten um diese Personalie.

PRO: Andrew Tate ist ein gutes Problem

(iz). Als ich jünger war – nicht so jung, so Anfang 20 – habe ich mir gewünscht, gehofft und sogar gebetet, dass die Sängerin Rihanna Muslima wird.

Ich erwähne das, um zu sagen, dass es viele gibt, von denen Muslime sich wünschen, dass sie zum Islam finden. Die Tatsache, dass sie nicht in einen sündigen Lebensstil leben, ist kein Kriterium für die Auswahl potenzieller Konvertiten. Wir wollen, dass Menschen zum Din finden, die beliebt sind und die für die Gesellschaft akzeptabel sind.

Leicht verdaulich ist er nicht

Andrew Tate ist – zumindest im Internet – beliebt und wird von einigen gefeiert. Leicht verdaulich ist er sicher nicht. Zu der Zeit, als er zum Islam konvertierte, wurde er vom Mainstream als anstößig empfunden und von beliebten Social-Media-Anwendungen wie Facebook, TikTok und YouTube entfernt. Ironischerweise hörte ich von ihm, nachdem er massenhaft gelöscht worden war.

Als ich seine Inhalte durchsah, fand ich einiges lustig, manches nützlich, anderes geschmacklos und einen Teil skandalös. Ich kann davon ausgehen, dass seine hypermaskuline, superintensive und übertriebene Prahlerei mich ohnehin nicht ansprechen sollte.

Irgendwann in dieser Zeit erfuhr ich von seiner Bekehrung. Als Gläubige freute ich mich. Stand er auf meiner Liste der gewünschten Konvertiten? Nein. Aber der Islam ist eine Religion für alle. Und sein Übertritt bedeutete, dass er von Allah auserwählt worden war – aus Gnade und Barmherzigkeit. Das ist es wert, gefeiert zu werden, egal ob es sich um einen unbekannten Menschen oder eine kontroverse Online-Figur handelt.

Foto: SorinVides, Shutterstock

Tate stellt die Frage, ob meiner Religion angehört oder Identitätsgruppe sein will

Es lässt sich nicht leugnen, dass sein umstrittener Status die Dinge für uns kompliziert; nicht als Glaubensgruppe, die jeden willkommen heißt, sondern als Identitätsgruppe, die um ihr Image besorgt ist. Seit dem 11. September 2001 haben Muslime hart dafür gearbeitet, nicht als frauenfeindlich, unterdrückerisch, rückständig und aggressiv wahrgenommen zu werden.

Daher haben viele ihre Abneigung gegen Andrew Tate zum Ausdruck gebracht. Sie haben die Welt wissen lassen, dass seine Rhetorik und seine Person keinen Platz in der Vision des Islam haben, die wir seit mehr als zwei Jahrzehnten zu vermitteln versuchen – den leicht verdaulichen, freundlichen, fügsamen Muslim voller Frieden und Liebe.

Abgesehen davon, dass dies eine Abkehr von unserer primären Identität als Muslime darstellt – der einer Glaubensgemeinschaft, die alle einschließt –, ist es auch nicht wahr. Wir sind friedlich und verteidigungsbereit. Wir sind freundlich und bereit, uns zu wehren, wo es nötig ist. Und wir mögen von Frieden und Liebe erfüllt sein, aber wir sind nicht gefügig.

Das bedeutet nicht, dass Tate Recht hat und die leichter verdauliche Botschaft falsch ist. Seine Präsenz und Rhetorik vermitteln der Öffentlichkeit ein umfassenderes Bild. Weil er so ist – oder war –, kann er Dinge sehen, die viele von uns nicht sehen können. Und weil er ein neuer Muslim ist, ist der Din in erster Linie sein Glaube und keine „Identität“.

Andrew Tate ist ein Problem für uns, weil er die gut gewebte Identität kompliziert, die wir nach dem 11. September aufgebaut haben, um in dieser Gesellschaft zu überleben. Aber das ist ein gutes Problem. Muslime müssen die Tatsache akzeptieren, dass der ganze Islam schön ist, selbst die Aspekte, die wir nicht gerne teilen – Geschlechterrollen oder Regeln, die menschliches Verhalten hemmen oder einschränken. (von Nuriddeen Knight)

Foto: Anything Goes With James Englis, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY 3.0

CONTRA: Kein gutes Vorbild für junge Männer

Jeder Mensch, der zu Allah findet, hat seine eigene Geschichte. Es gibt keine allgemeine Erzählung oder einen verbindlichen Mechanismus, der dies individuell erklären könnte. Und jede Gemeinschaft, in der sich ein Mensch auf seinen Islam als Teil seiner Schöpfung besinnt, erlebt einen Moment der Baraka.

Von einer Schahada profitiert nicht nur der jeweils neue Muslim, sondern alle Anwesenden. Es ist ein Moment des Bekenntnisses zu Allah.

Es geht nicht um den Muslim Tate

Soweit so gut. Was zur Debatte steht, ist nicht der Muslim Tate, sein Islam und Verhältnis zum Schöpfer. Wir sind keine Richter, die ein Urteil zu fällen haben. Was ihm aus der Vergangenheit anhaftet, muss Tate mit den Strafverfolgungsbehörden klären – und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen.

Es geht nicht um den Menschen, sondern um die öffentliche Person, den Influencer, der von Millionen junger Männer als Vorbild in Sachen Männlichkeit behandelt wird.

Und darüber muss diskutiert werden. Tate hat mit seinem Bekenntnis zum Islam keine selbstkritische Auseinandersetzung mit seiner früheren Haltung gegenüber Frauen begonnen. Vielmehr öffnete er seinen Maskulinismus für Millionen junger muslimischer Männer. Die ihn so unter dem Deckmantel des Islam zur Rechtfertigung ihrer Einstellungen nutzen.

Foto: Tinnakorn, Shutterstock

Die öffentliche Person trägt eine große Verantwortung

Und dieser zweite Andrew Tate trägt eine große Verantwortung. Sie kann auch nicht im Rahmen einer muslimischen „Bro-Kultur“ abgeschüttelt werden. Als Folge seines öffentlichen Bekenntnisses zum Islam häuften sich maskulinistische Positionen in muslimischen sozialen Kanälen. Für die Krise der Männlichkeit sei der Feminismus (sprich: Frauen) rechenschaftspflichtig.

Das Problem ist, dass einige muslimische Männer einen Mann, der laut Schutzeinrichtungen für häusliche Gewalt „Männer und Jungen radikalisieren kann, damit sie offline Schaden anrichten“, als Musterbeispiel für Männlichkeit ansehen. Es geht um die Verherrlichung einer Persönlichkeit, die – vor dem Islam – mit der Ausbeutung von Frauen in Verbindung gebracht wurde.

„Leute wie Jordan Peterson und Andrew Tate haben großen Einfluss erlangt, weil sie jungen Männern eine Fiktion erzählen“, schrieb KO Masombuka in IZ Nr. 335. Eine Imagination, wie man trotz gefühlter „Machtlosigkeit“ im globalen Kapitalismus erfolgreich wird. Sein Geschäftsmodell – Influencing ist ein Geschäft – ist eine der Antithesen zum prophetischen Modell.

Der Gesandte Allahs, Heil und Segen auf ihm, nahm eine Generation von Männern UND Frauen, die aus einer Kultur stammten, in der weibliche Föten lebendig begraben wurden.

Dieser umfassende Wandel im Rahmen nur einer Altersgruppe wurde von ‘Umar ibn Al-Khattab bezeugt: „In den Zeiten der Unwissenheit hatten wir keinerlei Achtung vor den Frauen. Doch als der Islam kam und Allah subhanahu wa ta’ala (gepriesen und erhaben sei Er) sie erwähnte, führte dies dazu, dass wir erkannten, dass sie uns gegenüber Rechte haben.“ (von Ali Kocaman)

Muslime und Führung: Belohnung versus Verantwortlichkeit

führung

Führung: Über verschiedene Ansätze im muslimischen Diskurs zum Thema Verantwortung und Leitung.

(Fiqh of Social Media). Abu Dharr fragte einst den Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Wirst du mich nicht zu einem Anführer ernennen?“ Der Prophet antwortete: „O Abu Dharr, du bist schwach, und es ist eine öffentliche Vertrauensstellung. Wahrlich, am Tag der Auferstehung wird es nur Bedauern hervorrufen, außer für den, der es mit Recht annimmt und seine Pflichten erfüllt“ (überliefert von Muslim). Von Omar Usman & Navaid Aziz

Diese Überlieferung stellt dem Wunsch nach Führung die damit verbundene Verpflichtung gegenüber. Der Gesandte Allahs betonte, dass der Wunsch nach Kontrolle direkt mit dem Verlust von Allahs Hilfe und Beistand verbunden ist: „Bittet nicht um Autorität. Wenn sie dir auf deine Bitte hin gegeben wird, wirst du dafür voll verantwortlich gemacht. Wenn sie dir aber ohne deine Bitte gegeben wird, wird Allah dir dabei helfen“ (Bukhari und Muslim).

Wenn wir dieses Konzept ein wenig weiter ausdehnen, können wir die Idee der Führung in zwei konkurrierende Ansätze (oder Absichten) einteilen: belohnungsbasiert und verantwortungsbasiert.

Belohnungsbasierte Führung

Es gibt eine gefährliche Karikatur der belohnungsbasierten Führung: das unqualifizierte, inkompetente und egoistische Individuum, das glaubt, dass es trotz mangelnder Qualifikation und Fähigkeiten eine Position verdient hat. Es ist ein bedrohliches Narrativ, weil wir das Bild einer bestimmten Person in unseren Köpfen haben, die wir nicht sind. Deshalb meinen wir, vor ihr sicher zu sein.

Die Realität ist, dass es viel tiefer geht. Es fällt mir auf, wenn ich Interviews mit Sportlern höre, nachdem sie eine Meisterschaft gewonnen haben. Fast immer erwähnen sie, wie hart sie dafür gearbeitet haben.

Das mag einfach klingen, hat aber zwei verheerende Folgen. Erstens untergräbt es die Fähigkeit zur Empathie, denn es impliziert die Annahme, dass diejenigen, die es nicht geschafft haben, ihr Schicksal verdient haben: Weil sie nicht hart genug gearbeitet hätten. Zweitens wird Erfolg (wie auch immer er definiert wird) als ein Preis dargestellt, der als Belohnung für diese harte Arbeit erreicht werden kann.

Tugenden

Foto: Adriana, Adobe Stock

Das Gefährliche an einer belohnungsbasierten Führungsperspektive ist, dass sie von einem Ort der Aufrichtigkeit ausgehen kann. Wir sehen das ständig in muslimischen Organisationen und Gemeinschaften. Wenn wir sehen, dass sich jemand regelmäßig ehrenamtlich engagiert, neigen wir dazu, ihn mit einer formelleren Position mit mehr Autorität zu „belohnen“.

Personen, die Großspender oder Gründungsmitglieder einer Organisation sind, können das Gefühl haben, dass ihnen ein gewisses Maß an Anerkennung gebührt, auch wenn sie keine formelle Rolle mehr innehaben. Wie viele Gemeinschaften werden von einem Gründungsmitglied oder Großspender in die Enge getrieben, der das Sagen hat, obwohl er keine formale Entscheidungsbefugnis besitzt?

Verantwortungsorientierte Führung

Dieser Ansatz ist allgemein als dienende Führung bekannt. Sie wird von dem Gefühl geleitet, die Pflichten der Rolle zu erfüllen – und nicht von persönlicher Leistung. Sie konzentriert sich darauf, die Bedürfnisse der Gemeinschaft über die eigenen zu stellen. Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte ausdrücklich, dass „der Führer eines Volkes ihm dient“.

Wenn wir dies im Zusammenhang mit seiner Beschreibung von Führung als Amana (anvertrautes Gut) betrachten, wird klar, dass dies die einzige Art ist, wie wir Führung sehen können. Dieser Gedanke wird in dem berühmten Hadith verstärkt: „Jeder von euch ist ein Hirte und für seine Herde verantwortlich. Der Führer eines Volkes ist ein Wächter und ist für seine Untertanen verantwortlich“.

Betrachtet man die Beispiele der Propheten, wird klar, dass Führung immer mehr Mittel als Zweck war. Als die Quraisch dem Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, anboten, ihn zu ihrem Herrscher zu machen, wenn er nicht den Islam verkünde, lehnte er ab. Sulaiman, Friede sei mit ihm, bat um Autorität, und das war ein Mittel, um die Wahrheit zu verbreiten. Jusuf, Friede sei mit ihm, bat um Führung, um ein höheres Ziel zu erreichen.

Menschen, die unter einem Führer stehen, der nach dem Prinzip der Belohnung handelt, können das Gefühl haben, dass der Führer nicht ihr Bestes im Sinn hat. Eine solche Persönlichkeit kann in den Ruf geraten, sich nur um Dinge zu kümmern, die für sie von persönlichem Interesse sind, oder egoistisch zu sein.

Eine Führungskraft, die sich ihrer Verantwortung bewusst ist und entsprechend handelt, wird den gegenteiligen Eindruck erwecken. Sie wird als selbstlos, bescheiden und fürsorglich wahrgenommen.

Foto: Umut Rosa, Shutterstock

Aufrichtigkeit

Die Fähigkeit, Einfluss zu nehmen und zu überzeugen. Eine Persönlichkeit, die nicht leicht zu beeinflussen ist (wankelmütig). Wenn diejenigen, die religiös verwurzelt und gottesfürchtig sind, weiterhin Führungspositionen in unserer Gemeinschaft meiden, wird das Führungsproblem niemals gelöst. Dass man sich in den Dienst derer stellt, die man führt. Und dass man seine Fähigkeiten weiterentwickelt.

Abu Bakr, möge Allah ihm gnädig sein, fühlte sich nicht bereit für die Position, die er einnahm, aber er war eine beeindruckende Persönlichkeit, als er starb.

Unabhängig davon, ob uns eine Führungsposition anvertraut wird oder ob wir sie anstreben: Die Gefahr liegt in der Weise, wie wir unsere Absichten begründen. Jemand kann wirklich selbstlos sein und als aufrichtiger Diener handeln.

Aber wenn die Menschen ihm weiterhin Feedback geben und ihn loben, kann es passieren, dass er denkt: „Ich bin ein großartiger dienender Führer“ und langsam anfängt, sich eine Belohnung für seine gute Arbeit zu wünschen. 

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Prof. Dr. Enes Karić über den Islam in Bosnien

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Der Islam in Bosnien hat eine jahrhundertealte Tradition. Auch das macht das Land zu einem der muslimischen Zentren unseres Kontinents. (iz). Prof. Dr. Enes Karić wurde 1958 in Travnik geboren. […]

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Liebe zwischen Sehnsucht und Erfüllung

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Kulturkampf – für Muslime gibt’s nichts zu gewinnen

afd kulturkampf friedrich merz

Der derzeit angesagte Kulturkampf ist keine Arena, auf der Muslime sinnvoll Punkte erzielen können.

(iz). Am 10. Juni erteilte der eher konservative SPIEGEL-Autor Nikolaus Blome dem gerade wieder zähen Kulturkampf „von rechts“ eine kluge Absage. „Bürgerliche, die es mit Kulturkampf von rechts versuchen wollen, bleiben keine oder kommen darin um“, schrieb er auf Twitter.

Blome spielt damit auf die seit Jahren immer wieder aufflammenden „Kulturkriege“ (oder „Culture Wars“, wie sie in den USA heißen) an.

Foto: wikipedia.org, Von Jasper Goslicki | Lizenz: CC BY-SA 3.0

Kulturkampf: Arena für orientierungslose Konservative?

Spätestens nachdem Angela Merkel ihre lange und enge Kontrolle über die Bundespartei abgab, sehen sich Deutschlands Konservative innerhalb oder außerhalb der Partei mit einem Bedeutungs- und Sinnverlust konfrontiert.

Verschärft werden die Debatten in der Union und verwandten Milieus dabei durch die Niederlage bei den letzten Bundestagswahlen, durch Abwanderung an Parteien wie einer angeblichen Alternative, durch Netzwerke wie die Werteunion, die als Schnittstelle zur AfD fungiert sowie durch längerfristige Trends.

Obwohl Parteichef Merz mehrfach von einer „Brandmauer“ nach rechts sprach, scheint diese insbesondere im Osten Risse bekommen zu haben.

Genau wie in anderen Ländern (allen voran den USA) geht es dabei nur selten um handfeste Fragen wie die Höhe von Steuersätzen, Chancengleichheit im Wirtschaftsleben, von Investitionen vs. Sparen, Initiativen für mehr Wohnraum, den immer dramatischer werdenden Mangel an Arbeitskräften oder den gefährlichen Krieg im Osten Europas.

Werden ernsthafte (aber für das Publikum trockene) Themen wie der Umbau unserer Heizsysteme behandelt, dann nur im Raum des simplen Freund-Feind-Denkens sowie der gärigen Vorurteile gegen „die Grünen“.

Foto: andyller, Adobe Stock

Es geht um nichts

Es gibt das böse Bonmot, wonach die Heftigkeit von Streitigkeiten in der Sphäre von Geist, Kultur und Medien im reziproken Verhältnis zu ihrer tatsächlichen Relevanz stünde. Einfach gesagt: Je irrelevanter ein Thema ist, desto schärfer streiten wir. Und so wird in ständig kürzeren Taktungen eine neue Sau durch das öffentliche Dorf getrieben.

Egal, ob es um Gendern, Wokeness, Fleischkonsum, Tempolimit oder das Impfen geht: Es finden sich derzeit immer zwei Lager, die sich gegenüberstehen (wollen). Sie sind beileibe nicht statisch. Denn statt um feste Standpunkte scheint es zusehends um die Aufrechterhaltung von Gegnerschaft als solcher.

Für uns Muslime gibt es an dieser Lust zum Kulturkampf und ihrer Zelebrierung nichts zu gewinnen. Weder sind wir Konfliktpartei, noch hat es irgendwelchen Sinn, würden wir prinzipiell Partei bei Themen ergreifen, die nicht unsere konkreten Interessen betreffen.

Es gibt Streitpunkte wie Fragen von Identität und Repräsentation, in denen sich die meisten MuslimInnen auf einer Seite wiederfinden dürften. Andererseits wird sich die Mehrheit der praktizierenden wohl eher weniger bei jenen sehen, für die traditionelle Familienmodelle ein Auslaufmodell sind.

Anstatt bei einem Vorgang mitzuspielen, der kaum gewinnbringend und ziemlich aufreibend ist, sollten wir uns den Aufgaben sowie Herausforderungen zuwenden, die sich aus der Denklogik unseres Dins und den realen Gegebenheiten unseres Ortes und dieser Zeit ableiten.

Von einer angepassten Organisation der vergessenen „Säule“ Zakat über zeitgemäße Formen der Wissensvermittlung bis zur Mobilisierung des Potenzials von Frauen, jungen MuslimInnen, Technik-Genies und GemeinschaftsaktivistInnen sollte unsere Tagesordnung voll genug sein, sodass es den vorhandenen Kulturkampf für uns nicht braucht.

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