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Arabischer Sondergipfel fordert internationale Friedenskonferenz

Arabischer Sondergipfel: 31 Punkte zählt die Abschlusserklärung aus Riad. Bindende Beschlüsse oder konkrete Schritte, etwa zu einer Feuerpause im Gaza-Krieg, sind darin nicht enthalten.

Riad (dpa). Mit einem seltenen Sondergipfel haben fast 60 arabische und weitere islamische Staaten ein Ende der „barbarischen“ Angriffe Israels im Gazastreifen gefordert und eine baldige Friedenskonferenz angeregt. Von Amira Rajab, Weedah Hamzah und Johannes Sadek

Arabischer Sondergipfel stellt 31 Punkte auf

In einer 31 Punkte umfassenden Abschlusserklärung forderten die Teilnehmer am Samstag in Riad ein Ende der Waffenexporte an Israel und eine Untersuchung des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Israel wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen.

Foto: Saudi Press Agency

Die angedachte Konferenz müsse so schnell wie möglich abgehalten werden, um einen Friedensprozess „auf der Grundlage des Völkerrechts und internationaler Beschlüsse“ in Gang zu bringen. Die Teilnehmer sprachen von einer „Doppelmoral bei der Anwendung des Völkerrechts“.

Dieser „Zwiespalt untergräbt ernsthaft die Glaubwürdigkeit der Länder, die Israel von internationalem Recht abschirmen“, heißt es in der Erklärung. Hier zweierlei Standards anzuwenden, würde auch zu einem „Bruch zwischen Völkern und Kulturen“ führen.

Bindende Beschlüsse und praktisches Handeln sind nicht enthalten

Bindende Beschlüsse oder praktische nächste Schritte, etwa den Weg zu einer Feuerpause oder einem sicheren Zugang für die Lieferung von Hilfsgütern, enthält die Erklärung allerdings nicht. Die Dringlichkeit zeigte sich aber im seltenen Format des Gipfels: Ursprünglich war am Samstag eine Dringlichkeitssitzung der Arabischen Liga geplant und am Sonntag ein Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC).

Nach Absprachen zwischen der OIC und Saudi-Arabien, das derzeit den Vorsitz in der Arabischen Liga hat, wurden beide Treffen zusammengelegt. Der OIC gehören 57 muslimisch geprägte Staaten an.

Foto: Saudi Press Agency

Nach außen traten die Teilnehmer geschlossen auf. Aber im Vorlauf soll es Unstimmigkeiten gegeben haben: Ägypten, Jordanien und die Golfstaaten samt Katar sollen einen Vorschlag des Iraks, Libanons und weiterer Länder abgelehnt haben, die wirtschaftlichen Beziehungen mit Israel abzubrechen. Das berichtete die ägyptische Nachrichtenseite Mada Masr unter Berufung auf Regierungskreise. 

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Bahrain lehnten demnach auch einen Vorschlag ab, im Text das Recht der arabischen Länder auf „Widerstand“ zu erwähnen. Die Emirate und Bahrain hatten vor einigen Jahren ihre Beziehungen mit Israel normalisiert.

Foto: Peter Biro/EU/ECHO, via flickr | Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

„Zwangsumsiedlungen von Palästinensern“ sollen verhindert werden

Zu den prominenten Teilnehmern in Riad gehörten Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi und der katarische Emir Tamim bin Hamad Al Thani, deren Länder sich beide um Vermittlung zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas bemühen. Al-Sisi stellte erneut klar, dass eine „Zwangsumsiedlung von Palästinensern“ gestoppt werden müsse.

Aus Sorge vor einer Massenflucht lehnen insbesondere Ägypten und auch Jordanien die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Gazastreifen ab – auch wegen der Sorge, diese könnten damit dauerhaft aus ihrer Heimat vertrieben werden.

Unter den geladenen Gästen war auch der iranische Präsident Ebrahim Raisi. Ein Novum, denn es war sein erster Besuch im Königreich seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Iran und Saudi-Arabien. Raisi forderte die islamischen Staaten dazu auf, ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Israel abzubrechen.

Syriens Präsident Baschar al-Assad, dessen Land erst kürzlich wieder in die Liga aufgenommen wurde, bezeichnete Israels Angriffe als „zionistische Grausamkeit und Massaker“. Dabei hatte Assad selbst im Zuge des seit 2011 andauernden Bürgerkriegs in Syrien etwa das palästinensische Flüchtlingslager Jarmuk in Damaskus angreifen und bombardieren lassen.

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Sorgen um Sudan. OIC beruft Sondersitzung ein

Waffenruhe Sudan

Der Sudan ist seit Oktober 2021 ohne funktionierende Regierung, als das Militär die Übergangsregierung von Premierminister Hamdok absetzte.

(iz/KUNA/Agenturen). Die trotz mehreren Verhandlungsversuchen und gebrochenen Waffenruhen anhaltenden Gefechte im Sudan, dem drittgrößten Staat Afrikas, halten Befürchtungen über die Folgen für die Zivilbevölkerung aufrecht. Verschiedene internationale Akteure – von den USA bis zur Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) – suchen nach Auswegen.

Derzeit kämpfen Armeechef Burhan und der Kopf der RSF-Milizen (Nachfolger der genozidalen Dschandschawid des gestürzten Diktators al-Bashir), Mohamad Hamdan „Hemedti“ Dagalo, befinden sich in einem Machtkampf um die Kontrolle des politischen Prozesses sowie der Ressourcen des Landes wie seinen Goldvorkommen. Mittlerweile gilt es als belegt, dass Dagalo dabei mit Russland kooperiert.

Foto: Bumble Dee, Shutterstock

Der Sudan ist seit Oktober 2021 ohne funktionierende Regierung, als das Militär die Übergangsregierung von Premierminister Abdalla Hamdok absetzte und den Ausnahmezustand verhängte. Die Opposition bezeichnete das als „Staatsstreich“. Die Übergangsfrist, die im August 2019 nach der Absetzung von Präsident Omar al-Bashir begann, soll Anfang 2024 mit Wahlen enden.

Sudan beunruhigt das Weiße Haus

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean Pierre, sagte am 2. Mai: „Wir sind nach wie vor sehr besorgt über die Entwicklung der humanitären Lage im Sudan und die sich rapide verschlechternden humanitären Bedingungen.“ In einer Pressekonferenz fügte sie hinzu: „Diese weitverbreitete Gewalt verschlimmert die ohnehin schon katastrophale Situation.“

Armee und RSF müssten humanitären Organisationen und ihren Mitarbeitern sicheren Zugang gewähren, um die Bevölkerung zu unterstützen, damit medizinisches Personal Zugang zu Krankenhäusern hat und lebenswichtige medizinische Güter erhält. USAID kündigte die Entsendung eines Katastrophenhilfeteams Kenia an, um die Katastrophenhilfe der US-Regierung zu leiten.

Das Weiße Hause arbeite weiterhin mit ihren Partnern zusammen, um zu prüfen, inwieweit man in der Lage sei, wichtige humanitäre Hilfe zu leisten.

Foto: OIC, Mai 2023

Muslimische Staaten treffen sich zu Sondersitzung

Anfang dieser Woche kündigte die OIC an, eine außerordentliche Dringlichkeitssitzung am 3. Mai in Jeddah abzuhalten. Kernpunkt des Meetings war die aktuelle Lage in dem von Krieg betroffenen afrikanischen Staat. Im Vorfeld rief die Organisation beide Seiten zu einem dauerhaften Waffenstillstand auf.

Die Organisation sei daran interessiert, einen Beitrag zu den Bemühungen um eine Lösung der Situation zu leisten. Man denke über die Entsendung einer Delegation nach, sagte ihr Generalsekretär, Hussain Brahim Taha am Mittwoch.

Diese Aussage erfolgte auf der Dringlichkeitssitzung des OIC-Exekutivausschusses in Jeddah, zu der Saudi-Arabien, das derzeit den Vorsitz innehat, eingeladen hatte. Taha äußerte sein Bedauern über die jüngsten Zusammenstöße im Sudan, von denen man erwartet habe, dass sie sich aufgrund der laufenden Gespräche zwischen den Beteiligten beruhigen würden, doch die Lage verschlechtere sich weiter.

Man hoffe, einen neuen Termin für die Unterzeichnung des endgültigen Dokuments über die Bildung der Übergangsregierung festzulegen. Aber die mangelnde Zurückhaltung und das fehlende Engagement für die Waffenstillstandsvereinbarungen ließen nichts Gutes erahnen.

Beide Seiten müssten ihre Aktionen einstellen, da es sonst zu weiteren Verlusten an Menschenleben und Schäden an der Infrastruktur kommen werde, betonte Taha.

Foto: IOM 2023

Helfer: Jetzt handeln, um größere Katastrophe zu vermeiden!

Am 3. Mai verbreitete die Internationale Organisation für Migration (IOM) einen Aufruf ihres Direktors, Jean-Philippe Chauzy. Die ohnehin schon schwierige humanitäre Lage im Sudan habe sich durch die schweren und ununterbrochenen Kämpfe, die seit mehr als zwei Wochen andauern, weiter verschärft. 

„Gefährdete Menschen sind nicht in der Lage, die am schlimmsten betroffenen Gebiete zu verlassen, und Millionen von Menschen sitzen immer noch in der Falle, weil die Preise für Lebensmittel und Transportmittel in die Höhe schießen, es an Bargeld fehlt und der Zugang zu medizinischer Versorgung, Vorräten und wichtigen Dienstleistungen nicht gewährleistet ist.

Da der Sudan am Rande einer humanitären Katastrophe steht, wiederhole ich die Forderung der Vereinten Nationen nach einer sofortigen Einstellung der Feindseligkeiten, damit wir die am meisten betroffenen Menschen erreichen können“, so Chauzy.

Schätzungsweise 334.053 Menschen (66.811 Haushalte) seien inzwischen intern vertrieben worden, 72 Prozent davon in den Bundesstaaten West- und Süd-Darfur.  Vor der Krise gab es im Sudan 3,7 Millionen Binnenflüchtlinge. Darüber hinaus flohen mehr als 115.000 Sudanesen in die Nachbarländer.

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OIC-Delegation soll mit Taliban über Frauenrechte sprechen

Ankara (AA/iz). Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) plant die Entsendung einer Delegation nach Afghanistan, um mit der Taliban-Regierung über das Recht von Frauen auf Bildung und Beschäftigung zu sprechen. Die Organisation sprach von Besorgnis über jüngsten Beschränkungen.

Im vergangenen Monat hatte die Taliban-Übergangsregierung Mädchen den Besuch von Universitäten untersagt und Frauen von der Arbeit in lokalen und internationalen humanitären Organisationen sowie von der Teilnahme an politischen Aktivitäten ausgeschlossen.

„Wir sind bestrebt, ein zweites Team von Ulama nach Afghanistan zu entsenden, um den Dialog über die Entscheidung, afghanischen Frauen das Recht auf Bildung und Beschäftigung vorzuenthalten, fortzusetzen“, erklärte OIC-Generalsekretär Hissein Brahim Taha.

Der Dialog solle sich auf Maßnahmen konzentrieren, die afghanischen Mädchen und Frauen ihre Grundrechte auf Bildung, Beschäftigung und soziale Gerechtigkeit vorenthalten. „Diese Rechte sind für die islamische Welt von höchster Priorität.“

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Frankfurt: ZMD vereinbart Kooperationsabkommen mit OIC

Am 14. November 2022 fand in Dietzenbach (bei Frankfurt) ein Festakt anlässlich der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) und der Internationalen Islamischen Fiqh-Akademie (IIFA) der Organisation Islamischer Länder (OIC) statt.

Frankfurt/Berlin (ZMD). ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek hob in seiner Eröffnungsrede hervor, dass die Unterzeichnung keinen Wendepunkt oder gar Richtungswechsel des ZMD markiert, sondern ein weiterer Höhepunkt der vor Jahren begonnenen Arbeit des ZMD darstellt, „ganz nach der DNA des ZMD: Lokal handeln, global denken“.

Dabei fügte Mazyek hinzu: „Von den Möglichkeiten und Chancen als Deutsche für unser Land etwas weiter zu bauen und gleichsam vom spirituellen Reichtum der muslimischen Welt zu profitieren. Unsere Wurzeln in unserem Heimatland weiter zu festigen und dabei die Brücke der Herkunftsländer vieler unserer Vorfahren mit einem festen Band zu stärken.“ Der ZMD festigt mit diesem Schritt den weiteren Austausch deutscher Imame in der muslimischen Welt und erwartet auch Impulse für Arbeit des ZMD als Gründungsmitglied der Imam-Ausbildung des Islamkollegs in Osnabrück.

Zum Festakt hielten Grußreden der Generalsekretär der Islamischen Fiqh Academy Sheikh Sano, Daniel Höltgen, Leiter der Kommunikationsabteilung des Europarates und Sonderbeauftragter zur Bekämpfung von Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus, Nedim Sulejmanović, stellvertretender Leiter der Abteilung Religionen und Außenpolitik im Auswärtigen Amt, Eyüp Kalyon, aktueller Sprecher des Koordinierungsrates der Muslime in Deutschland (KRM) und Pastor Tharwat Kadis, Präsident des Abrahamischen Forums im Nahen Osten und Nordafrika.

Sheikh Sano schloss mit einem Vortrag im Rahmen der vom ZMD vor drei Jahren ins Leben gerufene Reihe „Imam und Gesellschaft“ zum Thema „Das Konzept der Staatsbürgerschaft und die Frage der Identität“. Darauf folgte die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung, die vom ZMD der Generalsekretär Abdassamad El Yazidi vornahm und für die Akademie Generalsekretär Sheikh Sano.

Am Festakt nahmen auch Vertreter des Vorstandes und Mitglieder des ZMD, sowie eine Delegation der Internationalen Islamischen Fiqh-Akademie teil, neben seinen Generalsekretär, Sheikh Qutb Mustafa Sano, war Hajj Manta Dramai, Leiter der Abteilung Internationale Zusammenarbeit und Externe und Frau Sarah Amjad Badawi, Direktorin der Abteilung für Familie, Frauen und Kinder gekommen. Eine Vielzahl von Gelehrten, Imamen sowie religiöser und politischer Persönlichkeiten nahmen ebenfalls teil. Die Zeremonie endete mit einer Abschlussrede von Sheikh Al-Baqali El-Khammar, Mitglied des Europäischen Rates der marokkanischen Gelehrten und Leiter der Vereinigung der Imame in den Niederlanden.

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Das Versagen von Genf: UN-Gremium schweigt zu Uiguren

Menschenrechtsrat Genf UNO

(iz). Am Donnerstag, den 6. Oktober stimmte der UN-Menschenrechtsrat in Genf mit 19 zu 17 Stimmen gegen eine Diskussion des endlich veröffentlichten Berichts der UN-Menschenrechtskommission zur Lage der Uiguren und anderer Muslime in China. Das war überhaupt das zweite Mal in der Geschichte des Gremiums, dass eine solche Resolution abgelehnt wurde.

Beobachter sehen dahinter nicht nur einen schwindenden Einfluss des Westens. Der Entschluss verkörpere zudem die geringere Bedeutung des Themas Menschenrechte in den UN sowie einen wachsenden Einfluss Pekings auf das Weltgremium.

„Eine Katastrophe“

„Das ist eine Katastrophe. Das ist wirklich enttäuschend“, sagte Dolkun Isa, Präsident des Uigurischen Weltkongresses, dessen Mutter in einem Lager starb und dessen zwei Brüder vermisst werden. „Wir werden niemals aufgeben, aber wir sind wirklich enttäuscht von der Reaktion der muslimischen Länder“, fügte er hinzu.

Menschenrechtsaktivisten bezeichneten die Entscheidung als klaren Sieg Chinas und Niederlage für die Menschenrechte. „Mit 19 zu 17 Stimmen hat sich eine Koalition der Staaten durchgesetzt, die Menschenrechte ablehnt und unter dem Deckmantel der ‚staatlichen Souveränität‘ ungehindert Verbrechen an der eigenen Bevölkerung begeht“, kritisierte Hanno Schedler, GfbV-Referent für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung, heute die Entscheidung. Immer mehr Staaten tolerierten „die Völkermord-Politik“ Pekings.

GfbV: Berlin müsse mehr Einsatz zeigen

Die GfbV forderte von der Bundesregierung, die den Antrag mittrug, sich nun verstärkt auf zwischenstaatlicher Ebene einzusetzen. „Bei seiner Reise nach China, die Bundeskanzler Scholz für die nächsten Monate plant, muss er Xi Jinping öffentlich auffordern, die Verfolgung der Uiguren zu beenden. Andere, gerade kleinere Staaten schauen genau hin, wie sich Europas größte Volkswirtschaft verhält“, so Schedler.

Muslimische Staaten stellen sich auf die Seite Pekings

Als skandalös empfanden gerade uigurische Vertreter insbesondere das Abstimmungsverhalten von Mitgliedsstaaten der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Genf. Nein-Stimmen kamen von Indonesien, Kasachstan, Mauretanien, Pakistan, Katar, Senegal, Sudan, den Vereinten Arabischen Emiraten sowie Usbekistan. Als einziges muslimisches Land stimmte Somalia für die abgelehnte Resolution.

Seit Jahrzehnten gehört es zum Standard-Repertoire muslimischer Kritik an der westlichen Außenpolitik, dass diese „geheuchelt“ oder „doppelzüngig“ sei. Keine Frage, insbesondere das militärpolitische Vorgehen unter der Führung Washingtons im „globalen Antiterrorkrieg“ sowie die seit Jahrzehnten anhaltende Lage der Palästinenser hat dafür Anlass gegeben.

Wenn der Vorwurf von „Heuchelei“ nicht nur leere Rhetorik sein soll, muss er universal gelten. Dazu gehört, dass muslimische Staaten, ihre internationalen Gremien sowie nichtstaatliche Gruppen ebenso ihre Stimme nicht erheben, wenn das ihren Eigeninteressen nutzt. Beispiele dafür lassen sich in den letzten Jahrzehnten leicht finden. Dazu gehören anhaltend gute Beziehungen zu Ex-Jugoslawien bzw. Serbien während und nach dem Bosnienkrieg, Untätigkeit angesichts der Massaker in Darfur, langjähriger anti-schwarzer Rassismus im MENA-Raum, das russisch-iranische Vorgehen in Syrien oder der Stellvertreterkrieg im Jemen, bei dem beide Seiten für enormes Leid unter der Zivilbevölkerung verantwortlich sind.

Die Abstimmung belegt, dass das alte Paradigma eines in der muslimischen Welt übermächtig agierenden Westens längst nicht mehr stimmt. Heute sind die meisten OIC-Mitgliedsstaaten auf die eine oder andere Weise von China abhängig. Peking ist zu einem wichtigen Käufer ihrer Rohstoffe geworden. In anderen Ländern tritt es als aktiver Investor oder Lieferant aus. Und gerade in afrikanischen Ländern hängen viele Regierung am finanziellen und materiellen Tropf von starken Staaten wie China oder Russland. 

Genf ist nicht das einzige aktuelle Beispiel, dass muslimische Staaten (und muslimische Kritiker im Westen) zur Repression gegen muslimische Gemeinschaften und Minderheiten schweigen, wenn diese nicht in das übliche Ost-West-Feindmuster fallen. Schon Ende März dieses Jahres lud die OIC den chinesischen Außenminister zu ihrer Außenministerkonferenz nach Islamabad ein. Dort wurde routinemäßig die Lage von Muslimen in Israel und Palästina, Myanmar und Muslimfeindlichkeit im Westen angekreidet. Für den Schutz muslimischer Minderheiten (eine der OIC-Aufgaben laut Charta) wie denen in Xinjiang wurde nichts getan.

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