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Auf dem Rad nach Bosnien

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Unser Autor fuhr mit den Rad nach Bosnien. Es war auch eine Reise zum europäischen Islam. (iz). Ich liebe meinen Weg zum Islam. Manchmal war es im wahrsten Sinne des […]

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Ibn Dschubair – ein Europäer im Orient

Der Andalusier Ibn Dschubair war ein leidenschaftlicher Reisender. (iz). Ibn Dschubair, mit vollem Namen Abu’l-Hussain Muhammad ibn Ahmad ibn Dschubair Al-Kinani, wurde im Jahre 1144/1145 in Valencia (dem damaligen Balansijja) […]

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Von Hirten, Mokka und Dieben: Eine kleine Geschichte des Kaffees

Tisch Kaffee

Schwarz, mit Zucker oder einem Schuss Milch: Kaffee ist heute allgegenwärtig. Das war nicht immer so. Für ihren Weg vom Süden Äthiopiens bis in deutsche Küchen brauchte die Bohne Jahrhunderte. Von Julian Weber

Berlin (dpa). Kaffeeröstereien gibt es heute an jeder Ecke. Im 18. Jahrhundert führte der intensive Geruch frisch gebrannter Bohnen aber zu hohen Strafen: In Preußen nutzten ihn sogenannte Kaffeeschnüffler, um Schmuggler und illegale Röster aufzuspüren. Für Kontrollen durften sie sogar in Häuser eindringen und Menschen abschnüffeln. Der Grund für die Maßnahmen: Neben anderen Problemen mussten die Bohnen teuer importiert werden, was damals als schlecht für die Wirtschaft galt. Friedrich der Große hatte daher zuerst die freie Einfuhr und später auch das Rösten verboten. Lange hielten die Regeln nicht, heute ist Kaffee eines der beliebtesten Getränke in Deutschland. Eine kleine Geschichte zum Tag des Kaffees an diesem Samstag.

Legenden

Legenden über die Entdeckung der Kaffeepflanze gibt es einige. Zum Beispiel die eines Hirten aus der Region Kaffa im ostafrikanischen Äthiopien. Der Überlieferung nach fanden seine Ziegen immer dann bis in die Nacht keine Ruhe, wenn sie zuvor von einer bestimmten Pflanze mit kirschartigen Früchten gefressen hatten. Schließlich probierte er die Früchte selbst und bemerkte auch bei sich die anregende Wirkung der Beeren. Seine Entdeckung meldete er an ein nahes Kloster. Die Mönche bereiteten einen Sud aus den Früchten zu und konnten so länger wach bleiben, beten und sich unterhalten.

Anfänge des Kaffeeanbaus

Die Anfänge des Kaffeeanbaus auf der Arabischen Halbinsel liegen vermutlich im 12. oder 13. Jahrhundert. Zuvor hatten jemenitische Händler die Pflanze in ihre Heimat gebracht. Wenige Jahrzehnte später gab es bereits großflächige Plantagen. Wichtigster Umschlagplatz für Kaffee wurde in dieser Zeit die Hafenstadt Mokka. Aus dem Ortsnamen leitete sich auch der Name des Getränkes ab. In der heute üblichen Zubereitungsform – also mit gerösteten, gemahlenen und aufgebrühten Bohnen – wird Kaffee spätestens im 15. Jahrhundert getrunken.

Was heißt Kaffee?

Mit der Pilgerfahrt nach Mekka findet Kaffee in der islamischen Welt immer mehr Liebhaber. Auch der Begriff stammt aus der Region. Formen wie Café und Kaffee beruhen auf dem türkischen „kahve“, das wiederum auf das altarabische Wort „qahwa“ zurückgeht. Ursprünglich war damit Wein gemeint. Wegen der anregenden und leicht berauschenden Wirkung von Kaffee wurde dieser auch so bezeichnet – und war gläubigen Muslimen im Gegensatz zum Wein aus Trauben meist nicht verboten.

Monopol und weltweiter Anbau

Jahrelang hatten arabische Länder ein Monopol auf den Kaffeehandel. Die Einzelheiten der Produktion wurden daher wie ein Staatsgeheimnis gehütet. Um zu verhindern, dass Konkurrenten Kaffee anbauen konnten, wurden die rohen Bohnen etwa mit siedendem Wasser übergossen – und dadurch keimunfähig. Doch geschäftstüchtigen Niederländern gelang es im 17. Jahrhundert, einige Pflanzen zu stehlen und in ihre Kolonien zu bringen. Ab 1658 wurden sie auf Sri Lanka angebaut, später folgten etwa die Inseln Sumatra und Java. Andere Kolonialmächte zogen nach: Portugal in Brasilien, England auf Jamaika, Spanien unter anderem in Guatemala, Mexiko, Kolumbien und auf Puerto Rico. Das Monopol der arabischen Länder war gebrochen. Die Folge: Kaffee wurde zu einem der wichtigsten Handelsgüter weltweit.

Sprung nach Europa

Bereits vor Ende des arabischen Monopols hatten sich Reisende im 16. Jahrhundert immer mehr für den Kaffeegenuss interessiert. Das Getränk verbreitete sich danach zunächst an den europäischen Königshöfen. Das erste Kaffeehaus in Westeuropa eröffnete 1647 in Venedig. 1652 hatte dann auch London sein erstes Kaffeehaus, 1671 folgt Marseille, 1673 Bremen, 1677 Hamburg und 1683 Wien. Die Institutionen wurden in der Folgezeit zu Treffpunkten für Künstler und Gelehrte – und prägten so etwa Literatur und Musik. Dennoch blieb Kaffee in Europa vorerst ein Luxusgut. Erst mit Beginn der Industrialisierung in Deutschland wird er auch zum Nahrungsersatz für breitere Schichten der Bevölkerung: Arme löffelten etwa Kaffee-Brotsuppe gegen Hunger und Erschöpfung.

Und heute?

Ist Kaffee eines der Lieblingsgetränke der Deutschen. 2021 trank jede Bürgerin und jeder Bürger im Durchschnitt 169 Liter. Zubereitet wird er am häufigsten mit Kaffeevollautomat und Filtermaschine – zu Hause machen sie 57 Prozent aller Tassen aus. Kaffee wird heute in mehr als 70 Ländern angebaut. Das legendarische Ursprungsland Äthiopien ist heute der fünftgrößte Kaffeeproduzent der Welt. Weltmarktführer ist Brasilien: 2020 wurden dort gut 69 Millionen Säcke zu je 60 Kilogramm geerntet – rund 40 Prozent der gesamten Kaffeemenge.

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Die Islamische Zeitung lud zu einem Tagesseminar nach Weimar, das Goethes Verhältnis zum Islam gewidmet war. Von Ali Kocaman

„Goethes persönlicher Dialog mit dem Orient mündete in einem ­erhabenen Meisterwerk der Dichtung, das als „West-östlicher ­Diwan” bekannt wurde. Ein Buch, welches unglücklicherweise in Deutschland kaum bekannt ist. Es ist […]

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Feuilleton: In einer ungerechten Gesellschaft kann es keine wahre Zivilisation geben. Von Ahmad Gross­

(iz). Nichts geschieht ohne Notwendigkeit. Im Deutschen spricht das Wort „Notwendigkeit“: Es besteht aus den beiden Worten „Not“ und „wenden“. Erst die Not wendet, verändert die Situation ­eines Menschen. Heidegger sprach von der „Not der Notlosigkeit“. Solange die Menschen nicht wissen, dass sie in der Not sind, solange kann sich an ihrem Zustand auch nichts ändern.

Schaikh Ad-Darqawi sagte in einem ­seiner berühmten Briefe über die Not: „‘Hätten die Menschen die Geheimnisse und Segnungen gekannt, die in der Not sind, so hätten sie nichts ande­res als die Not gebraucht.’ Es heißt, dass sie anstelle des Größten Namens steht.“ So gesehen ist die heutige Finanzkrise, die in Wirklichkeit eine fundamentale Systemkrise ist, ein reiner Segen. Indem sie die Schleier der gescheiterten Projek­te lüftet, zwingt sie uns zur Veränderung, also zum Leben selbst. Uns Muslimen sind Kreisbewegungen sehr vertraut. Mindestens einmal im Leben versammeln wir uns aus der ganzen Welt in Mekka für eine Kreisbewegung um das Haus Allahs. Zudem wird diese Kreisbewegung bekanntlich auch von den geometrischen Figuren der Linie (dem Gang zwischen Safa und Marwa) und des Punktes (dem Stehen auf einem Punkt auf der Ebene von Arafat) begleitet. Solange wir uns also auch „lineare Ziele“ setzen und damit irgend­wann auch „auf den Punkt kommen“, haben wir kein Problem damit, uns im Kreis zu drehen. Ganz im Gegenteil. Entscheidend ist nur, dass wir uns um die richtigen Dinge drehen.

Dieses Kreisen um das gleiche ­Thema benennt Goethe einmal mit einem Begriff aus der Chemie als „cohibieren“: Durch immer höhere Konzentration zum Wesentlichen, zur Essenz einer ­Sache vordringen. Es erinnert an die Homöopathie: Manchen Menschen erscheint sie als Schwindel und Placebo. Anderen hilft sie, durch Allahs Befehl. Der große Sufi Sidi Ali al-Dschamal sagte sinngemäß: Das Unsichtbare beherrscht das Sichtbare. Die Ideen des unsichtbaren Ruh (arab. Geist) rufen nach der Manifestation in der sichtbaren Welt, nach Erde, nach Menschen und ihren Taten.

Woher kommt der Begriff „Kultur“? Der Begriff „Kultur” meinte ursprüng­lich die Kultivierung von Seele und Geist. Seine neuzeitliche Bedeutung in den Schriften deutschsprachiger Denker des 18. Jahrhunderts (Kant, Pestalozzi, Herder). Als geistiges Kind von Descartes, Erasmus und Francis ­Bacon bestellte ihr so genannter ­Rationalismus den Boden für den Atheismus des 19. und den Nihilismus des 20. Jahrhunderts. Wie konnte das geschehen? Indem sie das Kind (den kindlichen Glauben an unseren Schöpfer) mit dem Bade (die irrationale Doktrin der Kirche) ausschütteten. So wurde Gott, der Herr der Welten, der Schöpfer und Erhalter des Universums, so wurde aus Allah nach und nach eine bloße Idee des Verstandes; eine Idee, die bewiesen werden musste, damit man sie glauben ­konnte.

Alles geriet aus den Fugen. Allah sagt im Qur’an: „Und Ich habe die Dschinnen und die Menschen nur erschaffen, damit sie Mich anbeten.“ (Adh-Dharijat, 56) Doch nun spielte das Geschöpf Schöpfer. „Die Welt ist die Hände der Menschen gefallen“, wie Rilke schrieb. Angesichts von Inquisition und Hexen­verfolgung versteht man die humanistische Begeisterung für die Freiheit und Helle der Antike. Doch wer brachte sie ins Europa der Renaissance? Die muslimischen Übersetzerschulen von Al-Andalus – so viel zur Zugehörigkeit des Islam zu Europa. Doch ohne die entscheidende Rückbindung zum Göttlichen wurde aus den Statuen des Phidias bald der frierende, nackte Mensch der Neuzeit, Agambens homo sacer der Lager. Wie anders empfand es noch Goethe. Als 1831 viele Menschen an der Cholera starben, tröstete er ­Louise Adele Schopenhauer: „Hier kann niemand dem andern rathen; beschließe was zu thun ist jeder bey sich. Im Islam leben wir alle, unter welcher Form wir uns auch Muth machen.“

Da wir Europäer so durch die Jahrhunderte unsere gelebte Religion verlo­ren, machten wir unsere Kultur zur Religion. Laut Rilke will alle Kunst und Dichtung rühmen, preisen. Im 18. Jahrhundert vergaßen die Europäer jedoch, wen sie preisen sollten. Im 19. und 20. Jh. verging ihnen das Preisen überhaupt und das große Klagen begann. Wenn der Mensch glaubt das Höchste zu sein, wenn sich die Schöpfung die Eigenschaften des Schöpfers anmaßt, dann mündet die Wirklichkeit des Menschen ins Menschenunwürdige: Der „Übermensch“ impliziert den „Untermenschen“. Ohne Gott ist laut Dostojewski alles erlaubt. Ohne Ihn gibt es keine allgemein verbindlichen Regeln, keine Schranken mehr. Aber auch kein Ge­länder mehr am Abgrund. Und nieman­den, Der einen auffängt.

Heute scheinen die bedeutendsten Köpfe Europas – Denker, Dichter und Wissenschaftler – auf ihre je eigene Art und Weise ein allgemein greifbares Gefühl zu bestätigen: Dass das Schiff sinkt. Wer kann heute sagen, er leiste mehr, als „die Verluste zu zählen“, wie es Botho Strauß nannte? Wer vermag heute mehr, als die Meditation über den „Knacks“ (Roger Willemsen) unserer Sterblichkeit?

Als ich den spanischen Historiker und Ibn-Khaldun-Experten Sidi Karim Viudes nach seinem Begriff von „Kultur“ befragte, winkte auch er eher trocken ab. Je mehr von „Kultur“ die Rede ist, desto weniger habe man vermutlich (…) Als er meine Ratlosigkeit bemerkte, schob er nach, dass dieser Begriff eigentlich erst im 18. und 19. Jahrhundert in Mode kam. Die Antike gebrauchte ihn – außer für die Kultivierung im agrarischen Sinne – nur zur Bezeichnung der Erziehung der Kinder in der Schule. Später griff ich zum „besten deutschen Buch“ (laut Nietzsche), Eckermanns „Gespräche mit Goethe“. ­Darin sagt Goethe zu Eckermann: „Wir bewundern die Tragödien der alten Griechen; allein recht besehen, sollten wir mehr die Zeit und die Nation bewundern, in der sie möglich waren, als die einzelnen Verfasser.“ Jede kulturelle Einzelleistung der Griechen „(haftet) nicht bloß einzelnen Personen (an), sondern (…) sie (gehört) der Nation und der ganzen Zeit an und (war) in ihr in Kurs.“ (24. April 1827) Wer sich von seinem Schöpfer abwendet und glaubt, ohne einen alltäglichen Bezug zu Ihm existieren zu kön­nen, der muss – der Mensch ist zur Anbetung geschaffen – sich seine Ersatz-Götter, seinen Pseudo-Din (Arabisch für Religion/Lebensweise) schaffen. Wer keinen Din hat, der macht sich seine Kultur zum „Din“. Im Bild des Hausbaus gesprochen: Wer die variable Ausschmückung eines Hauses mit seiner mathematischen, universalen Statik verwechselt, der hüte sich vor dem Zusam­menbruch seines Hauses! Allah schütze uns davor, indem Er uns einen klaren Din (Religion, Lebensweise des Islam) und Unterscheidungskraft (Furqan) gewährt, sodass wir niemals Din und Kultur verwechseln! Wir wissen dass der Din (die Statik menschlicher Existenz) keine Kultur, sondern ein Filter für jede Kultur ist, der sie reinigt und veredelt.

Wir wissen – heute mehr denn je zuvor – dass das, was einst im Europa zwischen dem Mittelalter und dem 19 Jahrhundert den Namen „Kultur“ verdient hat, heute vom „Staub des Wuchers“ (wie es der Prophet vorausgesagt hat) bedeckt ist. In einer ungerechten Gesell­schaft, einer Gesellschaft, die Wohlstand monopolisiert, kann es keine Kultur geben, die die Bezeichnung Kultur oder Zivilisation verdient. Lassen wir den Begriff der „Kultur“ auf sich beruhen und wenden wir uns der Bildung zu. Das Deutsche und die slawischen Sprachen unterscheiden zwischen „Bildung“ und „Erziehung“, während im Englischen und in den lateinisch-romanischen Sprachen das Wort „education/educación“ genügt: Lat. ēducāre „auf-, großziehen, ernähren“.

„Erziehung“ im Deutschen und Slawischen ist etwas, das den Menschen von außen kommend erzieht/aufzieht, also eher den pädagogischen Vorgang der Schul-Erziehung beschreibt. „Bildung“ steht dagegen für die weiter gefasste Erziehung, die man auch aktiv selbst unternimmt, die das Selbst auf seinem Weg zur Verfeinerung, Reinigung, Veredelung unternimmt. Bilden bedeutet „Gestalt annehmen“, das „Sich-Bilden“, die Formung von etwas. Der Begriff „Bildung“ ist mit dem griechi­schen Begriff der Paideia verwandt.

Das Bild, nach dem wir Muslime uns formen/bilden, ist das Bild, das uns von Allahs Propheten Muhammad, Friede und Segen seien auf ihm, als Besten der Schöpfung überliefert wird. Um den Propheten Muhammad, Friede und Segen seien auf ihm, überhaupt in einen unvoreingenommenen, freieren Blick nehmen zu können, musste Europa nach „Al-Andalus“ Jahrhunderte warten. Goethe und Thomas Carlyle sind hier zu nennen. Goethe und Schiller haben wie weni­ge ihrer Zeitgenossen geahnt, was Bildung im besten Sinne sein kann. Goethe schrieb die beiden Schlüsselromane, welche die literarische Gattung des Bildungsromans, begründeten: Wilhelm Meisters Lehrjahre und Wilhelm Meisters Wanderjahre.

Ein wiederkehrendes und zentrales Motiv des Romans ist die Entsagung, der Abwendung von der diesseitigen Welt. Die berühmteste Abschnitt ist wohl jene Episode, in der Wilhelm und sein Sohn Felix die so genannte „Pädagogische Provinz“ aufsuchen. Dies ist ein landschaftliches Areal der Lehre und des Lernens, in dem ungewöhnliche Sitten herrschen und eine eigene pädagogi­sche Philosophie und Methode angewandt werden: Musik, insbesondere Gesang ist wesentliches Element der dort praktizierten Pädagogik; Fremdsprachen, Poesie, ein ausgeprägter Sinn für Respekt, Bescheidenheit und Ehrfurcht bilden den Kern dieser Weltsicht. Es wird vermutlich immer Leute geben, denen die Künste und alle ­Dinge, die wir traditionell unter Kultur verstanden haben – Literatur, Malerei, Musik, Theater – ein Herzensanliegen sind. Was ist die Rolle von Kultur, von Dichtern, Künstlern? Für Roger Willemsen ist Kultur „im Kern (…) eine Über­brückung von Einsamkeit“. Für Heidegger ist es das dichterische Denken, für Rilke das denkende Dichten. Vielleicht braucht es, bevor wir wieder zu einem gerechten Austausch kommen, auch Künstler, die sich des ­unhaltbaren Status quo des Wuchers auf ihre je eigene Art und Weise annehmen.

Welcher Schiller ruft uns heute zum Kampf gegen die Tyrannei der „Märk­te“ und für unsere Freiheit auf? Welcher Regisseur dreht heute einen Film wie Truffauts „Fahrenheit 451“, in dem die Gefahren eines sorglosen Gebrauchs der Technik geschildert werden? Ein Zeitgenosse Goethes, Johann Peter Hebel, (1760-1826) schrieb: „Wir sind Pflanzen, die, – wir mögens uns gerne gestehen oder nicht, – mit den Wurzeln aus der Erde steigen müssen, um im Aether blühen und Früchte tragen zu können.“

Der Text ist die gekürzte Variante eines längeren Vortrags zum Thema Erziehung.

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Interview mit dem Fotojournalisten Marcel Mettelsiefen

(iz). „Zwischen 17 und 142 Tote“ habe es bei dem deutschen Bombardement in den Morgenstunden des 4. September südlich von Kunduz gegeben. So der bis heute immer wieder zitierte Nato-Untersuchungsbericht. […]

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Kaiser Friedrich II. als "Wunder" seiner Zeit. Von Sulaiman Wilms

„In jenem Jahr starb Kaiser Friedrich … Man sagt, dass der Kaiser insgeheim ein Muslim war.“ Ibn Al-Furat[1] “(…) alle Völker, denen Kaiser Friedrich II. zugehörte, denen er sich zurechnen […]

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Eine Hommage an das bunte Marrakesch. Von Marshia Choudhury

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Leben mit Goethe

(iz). Man muss sein Thema lieben, um etwas wirklich zu vermitteln“, diesen Grund­satz des berühmten Dichters Goethe verkörpert Prof. Dr. Katharina Mommsen wie kaum eine Andere. Die Gelehrte, 1925 in […]

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Einblicke in eine Phase der gegenseitigen Befruchtung und Bereicherung. Von David W. Tschanz

(iz). In seiner Einführung zu den „Canterbury Tales“ führte der englische Dichter Geoffrey Chaucer vier arabische Ärzte auf: Ibn ‘Isa (Jeu Haly), Ar-Razi (Razi), Ibn Sina (Avicenna) und Ibn Ruschd […]

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