„IZ-Begegnung“ mit UN-Sonderberichterstatter Heiner Bielefeldt

(iz). Von deutschen Medien sollte man in Sachen Islam-Berichterstattung zumindest eine faire Haltung erwarten dürfen. Dies war einer der Schlüsse einer Fachtagung der Deutschen Islamkonferenz (DIK)Anfang Dezember 2012 zum Thema Muslimfeindlichkeit in Berlin. In den letzten Jahren haben sich im Verhältnis von Medien, Gesellschaft und Muslimen Fehlurteile und Missverständnisse verfestigt.

Neben einzelnen Diskus­sionen – wie die jüngste zum Thema Beschneidung – hat sich darüber hinaus eine tendenziell gruppenfeindliche Stimmung in die deutsche Debatte eingeschlichen. Zu ihren Vertretern gehören vermeintliche Tabubrecher wie der Ex-Banker Thilo Sarrazin, der seit Jahren auf der Welle des „das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ reitet.

Hierzu sprachen wir mit Prof. Dr. Heiner Bielefeldt, der auf der DIK-Veranstaltung zur Muslimfeindlichkeit in Deutschland sprach. Heiner Bielefeldt ist ein deutscher Theologe, Philosoph und Historiker. Er ist Inhaber des Lehr­stuhls für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit Juni 2010 ist Heiner Bielefeldt Sonderberichterstatter für Religi­ons- und Weltanschauungsfreiheit des UN-Menschenrechtsrats. Bielefeldt engagiert sich im Interreligiösen ­Dialog und ist Mitglied des Kuratoriums der Muslimischen Akademie in Deutschland sowie des Kuratoriums der Christ­lich-Islamischen Gesellschaft. Daneben ist er Mitglied der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens (DGEPD) sowie im Beirat der Zeitschrift für Menschenrechte (zfmr).

Islamische Zeitung: Lieber Prof. Dr. Bielefeldt, Sie sprachen im Rahmen einer Tagung der Deutschen Islamkonferenz über das ­Thema Muslimfeindlichkeit. Hat die Islam-Berichterstattung in unseren Massenmedien in den letzten Jahren Auswirkungen auf die Einstellung gegenüber Muslimen? Lässt sich ein Verhältnis zwischen beiden Phänomenen ausmachen?

Heiner Bielefeldt: Natürlich besteht ein Zusammenhang zwischen stereotypen Darstellungen des Islams in den Medien und der Einstellung der Bevölkerung gegenüber Muslimen, die sich laut der jüngsten Allensbach-Umfrage (veröffentlicht im November 2012) zwar leicht verbessert hat, aber immer noch recht negativ ausfällt. Ein allgemeines Medien-Bashing wäre aber ganz falsch. Wenn man die Berichterstattung in journalistisch gestalteten Medien mit Positionierungen im Internet vergleicht, wo Menschen ganz ungefiltert ihre Ressentiments vom Stapel lassen, wird einmal mehr deutlich, wie wichtig professionelle journalistische Arbeit ist. Ohne sie kann gesellschaftliche Aufklärung nicht gelingen, und gerade auch für die Überwindung von Vorurteilen braucht man Verbündete in den Medien, die es ja in gar nicht so geringer Zahl gibt.

Islamische Zeitung: In einem Bericht über Ihr Referat in der DIK-Tagung schlussfolgerte ein Magazin, dass die Medien zumindest ein „faires Bild“ von den Muslimen in Deutschland zeichnen sollten. Ließe sich dergleichen überhaupt durch äußeren Druck bewerkstelligen? Bis in die höchsten europäischen Gerichte waren solche Versuche zumeist gescheitert. Oder setzen Sie auf die Einsicht der beteiligten Medien?

Heiner Bielefeldt: Zunächst braucht man ein Leitbild, zu dem meiner Meinung nach vor allem das Prinzip der Fairness gehört. Es kann nicht darum gehen, auf klischeehafte, negative Berichterstattung mit Image-Kampagnen zu reagieren, die letztlich doch nur Misstrauen schüren. Das Ziel muss vielmehr darin bestehen, Klischees durch die Bereit­schaft zur Differenzierung zu ersetzen. Es geht um Genauigkeit, komplexe Bilder und eine Berichterstattung, in der die betroffenen Menschen – hier also Muslime – in ihrer ganzen Vielschichtig­keit angemessen vorkommen. Dazu gehört auch, dass Muslime selbst stärker in den Medien aktiv werden.

All das ist anstrengend, dauert Zeit und fordert Frustrationstoleranz. Einen anderen Weg gibt es aber nicht. Niemand kann doch im Ernst wollen, dass die Gerichte ständig die Angemessenheit der Berichterstattung überprüfen; das wäre das Ende der freien Gesellschaft. Gericht­liche Klagen können nur in extremen und zugleich sehr eindeutigen Fällen in Frage kommen.

Islamische Zeitung: Sie verwiesen auf den Mechanismus, wonach führende Köpfe der Islamkritik sich „als letzte Heroen der Meinungsfreiheit“ aufgespielt hätten. Spielt dieser Mechanismus des vermeintlichen Tabubruches eine Rolle innerhalb der deutschen Islam-Debatte?

Heiner Bielefeldt: Das ist ganz offen­sichtlich der Fall. Der Gestus „man wird doch wohl noch sagen dürfen“ ist allzu bekannt. Er richtet sich übrigens nicht nur gegen Muslime, sondern auch gegen andere Minderheiten. Im Namen der politischen Unkorrektheit arbeitet man sich an angeblichen Tabus ab, die bei Licht gesehen meistens gar nicht existieren. Sprachliche Gemeinheiten (wie die „Produktion kleiner Kopftuchmädchen“) lassen sich auf diese Weise als öffentliche Mutproben inszenieren. Mit echter Aufklärung hat das nichts zu tun. Der Ges­tus ist letztlich albern, und die beste Reak­tion besteht darin, mit Ironie und Satire zu antworten. Es gibt ja mittlerweile auch in Deutschland ein paar begnadete Kabarettisten aus dem islamischen Milieu. Die sollen da mal verstärkt rangehen.

Islamische Zeitung: Sie sprachen von einer ­verbreiteten Muslimfeindlichkeit, die teilweise zum Rassismus tendiere. ­Welchen Grad hat das Ressenti­ment gegen Muslime in unserem Land erreicht?

Heiner Bielefeldt: Mit dem Begriff Rassismus sollten wir vorsichtig umgehen. Aber es gibt zweifellos hierzulande auch rassistische Tendenzen, unter ­denen unterschiedliche Gruppen leiden: Juden, Muslime, Roma, Menschen afrikanischer Abstammung und andere. Das Schlimme am Rassismus ist, dass er die Menschen ent-individualisiert: Sie verschwin­den gleichsam in einem negativ konnotierten anonymen Kollektiv und kommen mit ihren persönlichen Gesichtern, Stimmen und Überzeugungen nicht mehr zum Zuge. Deshalb ist Rassismus Gift für die Demokratie, und es muss uns allen ein Anliegen sein, dage­gen vorzugehen.

Islamische Zeitung: Nach einer Entscheidung des Bundestages hat sich der Streit um das Thema Beschneidung vorerst beruhigt. Welchen Stellenwert hatte diese Debatte Ihrer Meinung nach und wie einflussreich sind die anti-religiösen Stimmen?

Heiner Bielefeldt: Dass das Thema kontrovers diskutiert worden ist, konnte nicht wirklich überraschen. Geschockt war ich aber über den ätzend-verächtlichen Tonfall, der in der öffentlichen Debatte immer wieder durchbrach. Da war von „barbarischen Akten“ und „Angriffen auf wehrlose Kinder“ die Rede. ­Viele jüdische und muslimische Eltern haben verständlicherweise mit Entsetzen darauf reagiert, dass man ihnen absprach, für das Wohl ihrer Kinder zu sorgen. Die Diskussion hat Wunden geschlagen und gezeigt, dass sich in Teilen der Gesellschaft ein geradezu aggressives Unverständnis für religiöse Bedürfnisse und Fragen breit gemacht hat. Das wird uns noch lange beschäftigen müssen.

Islamische Zeitung: Als Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit des UN-Menschenrechtsrates haben Sie einen inter­nationalen Einblick. Wie nimmt man im Ausland die hiesigen Ansichten gegenüber Muslimen auf und können Sie einen Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Italien oder den Niederlanden ziehen? Amnesty International hielt sich mit Kritik an Deutschland in einem aktuellen Bericht zum Thema zurück.

Heiner Bielefeldt: In meiner UN-Funktion bin ich bislang eher selten auf Deutschland angesprochen worden. Insge­samt hat Deutschland ­international einen guten Ruf – auch hinsichtlich der Religionsfreiheit. Das Beschneidungsurteil aus Köln und die sich anschließen­de Debatte haben aber auch im Ausland Erstaunen ausgelöst.

Islamische Zeitung: Sie haben auf dem DIK-Treffen die Muslime dazu aufgerufen, sich mit Aufklärung und öffentlichem Widerspruch gegen „Hass­reden“ zu wehren. Hätten Sie konkrete Vorschläge?

Heiner Bielefeldt: Es gibt positive ­Beispiele. Bemerkenswerterweise hat ja die jüngste Provokation der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ gar nicht gegriffen. Muslimische Verbände hatten im Vorfeld dafür geworben, das Ganze zu ignorieren und den Provokateuren, die einmal wieder mit Mohammed-Karikaturen Aufmerksamkeit gewinnen wollten, gar keine Bühne zu ­verschaffen. Manchmal muss man aber auch öffentlich reagieren. Thilo Sarrazins Deka­denzphantasien konnte man natürlich nicht ignorieren. Die Debatte um sein Buch hat deutlich werden lassen, dass es nicht möglich ist, verschiedene Proble­me der Integrationspolitik in einen Topf zu rühren und dann schlicht das Etikett „Islam“ darauf zu kleben. An dieser Debatte haben sich bekanntlich auch Muslime beteiligt.

Islamische Zeitung: Lieber Herr Prof. Dr. Bielefeldt, wir danken Ihnen für das Interview.

„IZ-Begegnung“ mit dem Kriminologen Charles A. von Denkowski über die fehlende Erfassung anti-muslimischer Straftaten

(iz). Spätestens seit dem 11. September verzeichnen die deutschen Muslime regelmäßig die verschiedensten Formen anti-mus­­limischer Straftaten. Von Pöbeleien, über Schmierereien, Wandalismus, bis zu tätlichen An­griffen und Brandstiftungen, all das ist leider Realität in unserem Land. Um das Problem zu lösen, braucht es aber neue Kategorien bei der Erfassung dieser Kriminalität, meint der Kriminologe und Polizeiwissenschaftler Charles A. von Denkowski im Gespräch mit der IZ.

Er betreibt die Hannoveraner Firma Crime Prevention Solutions, welche Kriminalprävention und kriminologische Forschung sowie kriminalitätsbezogene Beratung als Dienstleistungen anbietet. Nach dem 11. September leistete er als kriminalpolizeilicher Ermittler im Bereich der politisch motivierten Kriminalität Dienst. Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit lehrt praktizierende Katholik und Experte an zwei ­Universitäten.

Islamische Zeitung: Seit mindestens zehn Jahren verzeichnen muslimische Organisationen und Dachverbände stetig auftretende Übergriffe gegen Muslime beziehungs­weise gegen Einrichtungen wie Moscheen. Warum werden diese Handlungen nicht als eigenständige Kategorie bei Straftaten erfasst?

Charles A. von Denkowski: Es fehlt der politische Wille. Das wäre ohne Weiteres möglich, da antisemitisch motivierte Delikte seit rund zehn Jahren auch erfasst werden. Im so genannten Definitionssystem politische motivierte Krimina­lität, Kriminalpolizeilicher Meldedienst (KPMD), könnte man das, da es eine Angelegenheit von Bund und Ländern ist, von Unterkommission Staatsschutz (K-Staatsschutz) der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Kriminalpolizei (AG Kripo) des Bundesinnenministeriums organisieren lassen, sodass die Länder entsprechende Fälle statistisch erfassen und der Bund eine zentrale Datensammlung aufbereitet. Man muss sich dabei in Bund und Ländern auf eine gemeinsame Kate­gorie für die Phänomene „Muslimfeindlichkeit“ oder „Islamfeindlichkeit“ verständigen, damit die kriminalstatistische Erfassung bundesweit einheitlich erfolgt.

Wir hätten dann aber nur Daten im so genannten „Hellfeld“ der ­Kriminalität. Allerdings kennen wir die Belastung im „Dunkelfeld“, der Anzahl der nicht bei der Polizei angezeigten beziehungsweise von nicht im KPMD-registrierten ­Delikte auch mit so einer Statistik nicht. Wir bräuchten zusätzlich kriminologische Dunkelfeld-Forschung über die Opferwerdung von Muslimen durch islamfeindliche oder muslimfeindliche motivierte Kriminalität.

Islamische Zeitung: Wie viele gibt es? Könnten Sie diese beziffern?

Charles A. von Denkowski: Nein, aufgrund der mangelnden Datenquellen und der völligen Unerforschtheit dieses Phänomenbereichs kann ich das nicht.

Islamische Zeitung: Was wäre von muslimischer Seite für die Erfassung solcher Straftaten nötig? Bräuchten diese ein Netzwerk, das sie erfasst?

Charles A. von Denkowski: Letzteres klingt interessant. Aber es würde dennoch eine zentrale Erfassung benötigen. Wie gesagt: Es gibt in der Kriminalitäts­statistik keine Kategorie dafür, in der ­solche Delikte spezifisch erfasst werden; sondern nur als entsprechend „fremden­feindlich“ motiviert. Es gibt eben keine Kategorie „islamfeindlich“ oder „muslim­feindlich“, ich möchte dieses erneut betonen. Zur Illustration ein Beispiel:

Stellen Sie sich vor, dass eine deutsche Rechtsanwältin, die Muslimin ist – konvertiert oder deutsche Staatsbürgerin mit Migrationshintergrund –, angegriffen oder mit einem Schimpfwort im Kontext des Wortes „Muslimin“ beschimpft wird und dann Anzeige erstattet. Weil sie keine Ausländerin ist, ergibt die Einstufung dieser Strafanzeige als „fremdenfeindlich“ keinen statistischen Sinn. Der Aussagegehalt des KPMD-PMK wird mit solche Fällen völlig verfälscht. Es finden sich darin keine muslimfeind­lich motivierten Delikte. Und doch werden sie angezeigt und diese Anzeigen erfahren auch eine Einstufung. Nur eben völlig unspezifisch. Das ist weder sachge­recht und es trifft nicht die Motivation mancher Täter.

Noch einmal: Es gibt nach dem 11. September 2001 ein gesellschaftliches Phänomen der öffentlichen Islamkritik, aber auch muslimfeindliche Straftaten, über die einige Moscheen ­Fallmeldungen gesammelt haben. Doch das reicht nicht aus.

Islamische Zeitung: Wo sehen Sie den Übergang zum Verhalten? Wann ist die Grenze erreicht, ab der man von antimuslimischen Straftaten sprechen kann?

Charles A. von Denkowski: Diese Grenze definiert unser Strafgesetzbuch. Verhalten, welches kriminalisiert ist, stellt eine entsprechende Straftat dar, eben eine Handlung von strafwürdigem Unwertge­halt. Von der Meinungs- oder Kunstfrei­heit rein rechtlich gewährleistete und daher zulässige Islamkritik grenzt sich – wie alle Kritik an Religionen – von Straftaten­beständen ab.

Islamische Zeitung: Nun gibt es ja im angelsächsischen Raum Konzepte wie „hate speech“ oder „hate crime“…

Charles A. von Denkowski: Würden wir Muslimfeindlichkeit unter „Hasskriminalität“ erfassen, dann müssten wir auch Angriffe auf Buddhisten erfassen. Das ist wiederum nicht spezifisch genug. Mir ist von in Deutschland erfolgenden Angriffen auf öffentlich als solche erkennbaren Buddhisten nichts bekannt. Sicherlich kann ein Mönch in safrangel­ber Robe öffentlich beleidigt werden, doch Angriffe auf Tempel sind mir nicht bekannt, dafür aber Angriffe auf Moscheen und das Senden von ­Hassbriefen und Drohschreiben an diese. Sie stehen meiner Ansicht nach im Kontext der nach dem 11. September 2001 politisch von einigen Kreisen – übrigens aller Sparten, so genannter linker und rechtskonservativer Interessengruppen – immer wieder in Schüben initiierten Islamdebatte, welche pseudowissenschaftlich geführt wird und in Wahrheit gruppenbezogen menschenfeindlich motiviert ist. Zulässige und für unsere gesellschaftliche Entwicklung notwendige Religionskritik sieht dagegen anders aus, als den Begriff „Kopftuchmädchen“ zu verwenden, wie ein bekannter ehemaliger Berli­ner Finanzsenator es in einem seiner pseudowissenschaftlichen Werke tat, was schlichtweg menschenfeindlich und die Würde dieser Frauen verletzend ist.

Islamische Zeitung: Ließe sich denn eine Entwicklungskette, beispielsweise bei einem Internetblog, nachzeichnen, wo „hate speech“ in tatsächliche Straftaten mündet. Viele Muslime in Deutschland sind besorgt, dass dieser Übergang hier viel zu selten kritisch beleuchtet wird…

Charles A. von Denkowski: Die verfassungsrechtlich garantierte Grauzone im Rahmen von Artikel 5 unseres Grundgesetzes, ist – bildlich gesprochen – ein Teil unserer Meinungsfreiheit. Diese werden wir – manchmal leider – ertragen müssen. Das zeichnet unseren Staat aus, beispielsweise im Gegensatz zur DDR. Oder zu den heutigen Verhältnissen in China, Nordkorea oder dem Iran…

Islamische Zeitung: Es besteht aber in Deutschland nicht nur bei Muslimen die Vermutung, dass es ein relativ ungehindertes Ausufern einer bestimmten Rhetorik gibt…

Charles A. von Denkowski: Ich stimme Ihnen zu, dass ausufernde Islamkritik der gesellschaftlichen Kohäsion keinesfalls förderlich ist. Hier kann eine Art geistiger Brandstiftung geschehen. Sie ist aber nicht zu bestrafen, weil wir sonst keinen freiheitlichen Staat mehr haben. Es ist unheimlich wichtig, das auszuhalten, und mit Hilfe von Stellungnahmen deutscher Muslime dagegen vorzugehen. Es sollte sich zudem ein Bund muslimischer Polizeibeamter gründen, der nach Außen hin vertritt, dass auch Muslime in der Polizei tätig sind und sich zu solchen Dingen dann fachlich – politisch neutral – äußern.

Diese Beispiele zeigen: Die deutsche muslimische Community ist gefordert, sich sachlich im Rahmen des Rechts als Betroffene zu zeigen und möglichst sachlich – das ist zu betonen – Stellung zu beziehen. Wir haben ein großes Spektrum an Meinungsfreiheit und ein ­solches Verhalten ist auszuhalten, solange es keine strafrechtlichen Grenzen berührt sind. Dass dieses konsequent religiösen Menschen sehr schwer fallen mag, verstehe ich. Aber das Aushalten dieser nicht strafrechtlich relevanten Inhalte der Islamdebatte – etwa die widerlichen Karikaturen vom heiligen Propheten Mohammed – es weist auf den Status der Integration auch strenggläubiger Muslime hin. Sie sollten daher friedlich dagegen demonstrieren und Medienarbeit betreiben. Diese könnte die Urheber ­dieser Karikaturen in sachlicher Weise als für unser Zusammenleben als nicht förderlich darstellen, da der Glaube einer Minderheit durch diese Karikaturen angegriffen wird. Folgt man Gottes Idee für den Umgang mit solchen Herausforderungen an uns Gläubige, so sollte ­diesen Feinden des Glaubens gegenüber friedlich und mit Sanftmut reagiert werden. Das allein ist im Sinne unseres einen abrahamitischen Gottes.

Islamische Zeitung: Lässt sich das Milieu der Straftäter eindeutig einordnen? Ich habe erfahren, dass ein deutsch-arabischer Student wegen seines Palästinensertuches ein paar Häuserblocks von so genannten anti-deutschen Linken gejagt wurde.

Charles A. von Denkowski: Das ist ein sehr interessanter Fall und ein weiterer Grund, warum wir die erwähnte Dunkelfeld-Forschung brauchen. Es handelt sich bei Muslimfeindlichkeit um ein sehr differenziertes Kriminalitätsphänomen. Ich werde meinen Studierenden dazu auch damit verwandte Themen für Bachelor-Arbeiten anbieten und wenigs­tens auf dieser Ebene mittelbar Forschung betreiben. Doch die deutsche Kriminologie sollte sich über den Weg von Promotionsvorhaben und Forschungsprojekten der Muslimfeindlichkeit und ihren verschiedenen Tätertypologien annehmen. Auch aus dem so genannten linken politischen Bereich heraus, wenn man die Begriffe links und rechts benutzen möchte, ereignen sich durchaus Straftaten gegen Muslime. Genauso wie es sein kann, dass ein sich politisch links verortender, sehr palästinaorientierter Mensch jemanden mit einem Davidstern in der U-Bahn angeht, weil dieser angeblich für die so genannte zionistische Politik Isra­els stünde.

Fazit: Wir haben hier eine sehr differenziert zu betrachtende politische Situation und eine Auseinandersetzung divergierender politischer Meinungen, die teilweise mit Straftaten ausgetragen wird. Daher brauchen wir, ich wiederhole es erneut, eine differenzierte Erfassung muslimfeindlicher Delikte und zudem eine kriminologische Erforschung dieses Phänomens. Hier könnte man analysieren, mit welcher Tatmotivation Täter vorge­hen und aus welcher politischen Richtung das kommt. Es könnte sich auch um gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ohne bestimmten politischen Einschlag handeln. Es sind also diverse Tätermotivationen denkbar.

Islamische Zeitung: Stichwort Bonn, bedauerlicherweise gibt es auch auf muslimischer Seite radikale Gruppierungen und Einzelpersonen. Schaukeln sich hier die Extreme beider Seiten gegenseitig auf?

Charles A. von Denkowski: Seit 9/11 meine ich, genau diesen Aufschaukelungseffekt beobachten zu können. So etwas gab es zuvor nicht. Die Attraktivi­tät des Salafismus für Jugendliche – teils für solche mit Migrationshintergrund, teils für deutschstämmige – ist neu. Das ist eine gefährliche Projektionsfläche, da der Weg in den Dschihadismus drohen kann. An dieser Stelle sind die muslimischen Verbände gefragt, mit kre­ativer ­Jugendarbeit solche von einer Radikalisierung gefährdeten Jugendlichen anzu­spre­chen. Dazu muss ein den mit zumeist älteren Herren besetzten Vorständen von Moscheegemeinden ein Um­denken erfolgen.

Dazu ein Beispiel: Ich habe gerade mit meinen Studenten des von mir an der Universität Vechta gelehrten Seminars Islam und Integration eine Moschee der Ditib besucht und dort sehr intensive, gastfreundliche Aufnahme sowie eine intensive Führung sowie theologische Einführung in den sunnitischen Islam erfah­ren. Wir konnten unsere gegensätzlichen religiösen Positionen, aber auch Gemein­samkeiten, sehr differenziert darstellen. Das umfasste auch, nur so ist Wissenschaft möglich, höflich gestellte kritische Fragen. Es waren Christen und ­Atheisten unter den Studierenden dabei – ich selbst bin praktizierender Katholik – und eben unsere muslimischen Gastgeber. Wir haben alle unsere Identität bewahrt, und trotzdem konnten wir uns über Gemein­samkeiten und Unterschiede verständigen. Das ist möglich. Auch sachliches Hinterfragen strenger Religionsauffassungen aller Konfessionen ist zum ­einen grundgesetzlich gestattet, zum anderen für unseren gesellschaftlichen Diskurs wichtig – denn nicht nur Gläubige ­leben hier miteinander. Insoweit war dieser Besuch ein voller Erfolg. Aber: Ich stellte fest, dass es an der Jugendarbeit mangelte. Das ist verbesserungswürdig.

Die islamischen Verbände müssen auf die jugendbezogenen Werbestrategien der Salafisten, etwa um Pierre Vogel, reagieren. Man könnte von seiner Rekrutie­rungstaktik auch ein wenig lernen. Denn muslimische Jugendliche anzusprechen können nicht nur außerhalb der Gemein­den laufende Projekte, wie etwa JUMA in Berlin, leisten. Jugendarbeit ist zuvör­derst eine Aufgabe der Moscheegemeinden. Hier stellt sich die Frage an die muslimischen Verbände in Deutschland! Mein Rat ist – und meine Firma steht hier auch gerne pro bono als Consulting­büro zur Unterstützung der Umsetzung bereit: Die muslimische Jugendarbeit muss zum einen in die deutsche nicht-muslimische Gesellschaft hinein ausgerichtet sein. Zum anderen muss sie ein nachhaltig bindendes Angebot schaffen, um zu verhindern, dass jugendliche Muslime sich an einem aufgrund seiner Radi­kalität und seiner Subkulturcodes extre­mistischen Islamverständnis, etwa an dem der Salafisten, orientieren. Die Jugendlichen, die im Islam Halt suchen, müssen dazu zuerst von den Moscheen vor Ort angesprochen werden, um sie dort sinnvoll zu integrieren. Dazu bedarf es ausgebildeter Jugendleiter – in jeder Moschee! Jede katholische oder evangelische Gemeinde, so denn junge Menschen in ihrer Gemeinde leben, betreibt bewusst Jugendarbeit. Auch das Internet ist wichtig – jede Moschee muss eine Webseite (auch in deutscher Sprache!) haben, die auch Jugendliche gezielt anspricht.

Islamische Zeitung: Was können betroffene Muslime in Ermangelung der erwähnten Erfassung antimuslimischer Straftaten jetzt tun?

Charles A. von Denkowski: Zuerst einmal Strafanzeige erstatten… Ich denke schon, dass die islamischen ­Verbände – weil nicht abzusehen ist, ob die Erfassung des KPMD PMK geändert wird – eine zentrale Erfassung zunächst intern initiieren sollten. Man sollte aber aufpas­sen, sich in der Außenwahrnehmung nicht in eine Opferrolle zu manövrieren. Wird das zu sehr postuliert, kann man sich auch öffentlich zum Opfer ­stilisieren, dem der Staat nicht helfen will. Davor warne ich!

Vor allem im letzten Jahr waren immer wieder muslimfeindliche Vorfälle Gegenstand von Medienberichten. In Berlin war dies im letzten Jahr sehr extrem, bedenkt man die Angriffe auf die am Columbiadamm befindliche Moschee. Ich denke, dass Muslime auf jeden Fall Anzeige erstatten müssen. Wir brauchen zudem die Dunkelfeld-Forschung; auch ohne reformierte KPMD-PMK-Statistik, wenn es nicht anders geht. Hier ließe sich überlegen, ob nicht sehr wohlhabende Muslime Kriminologen unterstützen, um ein solches Forschungsprojekt durch Spenden zu ermög­lichen. So könnte man sich dem Phäno­men auch mit den Mitteln der qualitati­ven Sozialforschung annähern, um den Kontext der Opferwerdung und diese Vorfälle im Allgemeinen zu verstehen. Es gilt zu fragen: Wie sieht die Täter-Opfer-Konstellation bei Geschlecht und Alter aus? Handelte es sich um Alltagssituationen? Erhielten Moscheen Hassbriefe? Wenn ja, welche Inhalte weisen diese auf? Wurden Scheiben eingeschlagen? Wurden muslimische Passanten, beispielsweise beim Aussteigen aus ­einem Bus, durch Anrempeln oder feindliche Bemerkungen angegangen?

Meine Firma steht für die Beratung des Forschungsdesigns eines solchen Projektes gerne pro bono zur Verfügung.

Islamische Zeitung: Lieber Herr von Denkowski, wir bedanken uns für das Gespräch.

Kommentar: Wer dem Anderen am ­nützlichsten ist

(iz). Die muslimischen Gemeinden in Deutschland sind angesichts der immer wiederkehrenden Ressentiments teilweise desillusioniert, was Anerken­nung ihrer Leistung und die Haltung des Angenommenseins als Teil des Landes seitens der Mehrheitsgesellschaft […]

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Bücher: Mit „Imageproblem“ klärt Anja Hilscher nicht nur auf. Wichtiger ist noch: Das Buch ist unterhaltsam. Von Sulaiman Wilms

„Ist es ungefähr das, was Sie so denken? (…) legen Sie dieses Buch besser zurück (…) Nicht, dass ich Leser verprellen möchte, aber Sie gehören nicht zu meiner Zielgruppe. Falls Sie aber was anderes denken – oder auch gar nichts – dann lesen Sie ruhig weiter!“ (Anja Hilscher)

(iz). Bücher, die sich der Widerlegung negativer Vorurteilen widmen, sind leider notwendig. Mit Ausnahme von Paukenschlägen wie Bahners „Die Panikmacher“ oder Feridun Zai­moglus furiose Sprache haben die ­meisten Titel den Nachteil, dass sie den Angriff schon vorwegnehmen. So bekommt man immer das Gefühl, sie wären in der Defen­sive geschrieben worden. Andere, wohlwollende Aufklärungsbücher wie das Buch von A. Hackensberger sind zwar mit Herz geschrieben worden, aber stellenweise faktisch falsch, sodass man sie guten Gewissens kaum als Leitfaden empfehlen möchte.

Anja Hilschers beim Gütersloher Verlagshaus jüngst erschienener Titel „Ima­geproblem. Das Bild vom bösen Islam und meine bunte muslimische Welt“ ist nicht mit diesen Fehlern behaftet. Die Autorin [siehe IZ-Interview in der ­letzten Ausgabe] lässt keinen Moment Defensive oder eine Rechtfertigungslogik zu. Anstatt auf tatsächliche oder imaginäre Kritik (ein großes Problem für viele Schreibende) reagieren zu müssen, spinnt Hilscher ihren eigenen geistigen Faden. Mit seiner Hilfe zieht sie uns durch ihre gesamte Argumentation. Warum nimmt sie uns auf ihren Parforceritt mit? Die Autorin gibt uns die Antwort: „Angesichts der Skrupellosigkeit, mit der das Bild des Islam verzerrt wird, stellen sich halbwegs gebildeten Muslimen regelmäßig die Nackenhaare auf. Mir auch. Seit über 20 Jahren. Es gibt Vorurteile und Missverständnisse ohne Ende.“

Hilscher führt mit 20 thematischen Kapiteln in ein faszinierendes Phänomen ein, dass ihrer Meinung weder von Außen, noch von vielen „muslimischen Erbsenzählern“ richtig verstanden oder dargestellt wurde. Da sie das mit einer gehö­rigen Portion Humor und Ironie – die sie auch nicht vor sich selbst haltmachen lässt – tut, kann man ihr das Kompliment machen, dass sie nicht nur aufklärt, sondern ihre Leser zusätzlich auch noch unterhält – was beinahe noch wichtiger ist. Es gibt genug sauertöpfische Texte zum Thema „Islam“.

Ihr – stellenweise bissiger – Humor ist aber nicht Selbstzweck oder Attitüde, sondern notwendig, weil zu oft die Regeln des „Diskurses“ nicht mehr eingehalten werden: „Jep, ich bin Muslima. Die kalte, komplizierte Welt überfordert mich total! Ich bin ein seelisch labiler Mensch und brauche starre Regeln, weil ich zu psychotischen Schüben neige. (…) Na ja, offen gestanden mache ich es nicht so extrem. Ich traue mich nicht. Deshalb musste ich dieses Buch schreiben.“

Weil Anja Hilscher im „Imageproblem“ wichtige Impulse aus der Pers­pek­tive einer selbstbewussten, deutschen Muslimin liefert, kann man ihr manches Missverständnis und die gelegentliche Burschikosität nachsehen. Ihre Attacke auf das islamische Recht (S. 45), oder das Fiqh, dass sie als Rechtsprechung „von mittelalterlichen Theologen mit starker Tendenz zum Pharisäertum“ beschreibt, ist unbegründet und leider auch unfair. Diese oberflächliche Betrachtung tut den allermeisten Rechtsgelehrten Unrecht, die der Prophet als „die Erben der Propheten“ bezeichnete, und die oft eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der islamischen Lebensweise spielte. Auch der – an einigen Stellen zu freizügige – Umgang mit den Primärquellen mag für den Außenstehenden erfrischend sein. Es wäre aber manchmal besser gewesen, die Autorin hätte sich stärker mit grundlegenden und anerkannten Deutungen ­beschäftigt.

Man muss es Hilscher hoch ­anrechnen, dass sie sich nicht – um Sympathien von falscher Seite einzuheimsen – gedankenlos auf eine politisch korrekte Sicht der Dinge einlässt. Daher ist es etwas unver­ständlich, warum sie auf den letzten Seiten in ein One-World-Image abdriftet, und die – unter US-Muslimen isolierte Amina Wadud – als Vorbild beschreibt. Wäre, so möchte man die Autorin ­fragen, am Ende alles gleich wahr und jeder hätte ein bisschen Recht, gäbe es dann noch die Notwendigkeit, sich für den Islam zu begeistern?

Anja Hilscher kann aber den ­Zweifler versöhnen, wenn sie an Ibn Khaldun (der namentlich nicht in ihrem Buch vorkommt) anknüpfend, uns an das Auf und Ab der menschlichen Kulturen insgesamt erinnert: „Im Gegensatz zu dem Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad, der vor einiger Zeit in seinem gleichnamigen Buch den ‘Untergang der islamischen Welt’ vorhersagte, glaube ich dass weder der Islam als Religion, noch die islamische Welt zum Untergang verurteilt sind. Schließlich ist Allah der ‘Hervorbringer des Lebendigen aus dem ­Toten’!“

Details:
Anja Hilscher
Imageproblem
Das Bild vom bösen Islam und ­meine bunte muslimische Welt
Gütersloher Verlagshaus, 2012
ISBN: 978-3579065762
Preis: 14,99 Euro

Debatte: Wie ist es um die muslimischen Jugendlichen in Deutschland bestellt? Kritiker widersprechen vorgestellten Ergebnissen. Von Sulaiman Wilms

“Wohlgemerkt lassen sich die Ergebnisse der Studie nicht auf alle Muslime in Deutschland hochrechnen – das betonen auch die Forscher nachdrücklich. Sie schreiben sogar: Man dürfe es nicht.” (DER SPIEGEL, 1. März 2012)

Berlin (iz). Nachdem andere, wichtigere Themen die öffentliche Aufmerksamkeit in Beschlag nahmen, hat das Thema “Islam” erneut Einzug gehalten. Dieses Mal richtet sich der Fokus auf muslimische Jugendliche. Während die Öffentlichkeit erst heute Mittag Zugang zu der Studie erhielt, konnten die “BILD” bereits früher darauf zurückgreifen. Sie leitete unter dem Titel “Innenminister warnt radikale Muslime” flugs einen neuen Aufmerksamkeitszyklus ein. Die anderen Medien zogen nach.

Es steht zu befürchten, dass auch diese Studie (wie die, die vor 1 1/2 Jahren von Familienministerin Schröder vorgestellt wurde) – ungeachtet der Intention ihrer AutorInnen – instrumentalisiert wird. Das dürfte auch daran liegen, dass die 764 Seiten lange Studie in den meisten Qualitätsredaktionen wohl kaum ganz gelesen werden wird.

Prof. Dr. Wolfgang Frindte von der Universität Jena schrieb eine Kurzzusammenfassung, die sich von der Panik-Überschrift der “BILD” abhebt. Prof. Frindte war, neben anderen Wissenschaftlern, an der Studie beteiligt, die zwischen Februar 2009 und Juni 2011 im Auftrag des Innenministerium (BMI) durchgeführt wurde und die nicht als repräsentativ deklariert wurde. Für ihre Ergebnisse führten die Forscher mehr als 700 Telefoninterviews, analysierten Internetforen, die von jungen Muslimen genutzt würden und werteten die Berichterstattung deutscher, türkischer und arabischer Sender aus.

Frindtes Zusammenfassung ergibt ein ambivalentes Bild und kann kaum als “Schock-Studie” bezeichnet werden. “In den Interviews mit muslimischen Familien (…) zeigte sich einerseits, dass sich die Interviewteilnehmer aller drei Generationen – unabhängig vom Grad ihrer Religiosität und der Integration in die deutsche Gesellschaft – deutlich vom islamistischen Terrorismus distanzieren. Andererseits nehmen die Interviewten den 'Westen' wegen seines Umgangs mit der islamischen Welt (…) überwiegend negativ wahr.”

//2//Die Befragten erlebten eine “Pauschalverurteilung der Muslime als Terroristen und eine zu vorschnelle Verknüpfung des Islams mit dem Terrorismus”. Dies werde besonders durch die Art der Berichterstattung in den Medien forciert. “Deutlich wurde in den Interviews der Wunsch, neben einer Integration in die deutsche Gesellschaft eine muslimische Identität leben und gestalten zu dürfen”, beschrieb Prof. Frindte seine Ergebnisse.

Es gibt, so die Schlussfolgerung des Jenaer Forschers, keine homogene muslimische Masse. “Dass es die eine Art von Muslimen in Deutschland nicht gibt, wurde auch in dieser zweiteilligen telefonischen Befragung deutlich. Die Mehrzahl der befragten deutschen und nichtdeutschen Muslime ist bestrebt, sich zu integrieren, d.h. sie wünschen sich, ihre traditionelle Herkunftskultur zu bewahren und gleichzeitig die deutsche Mehrheitskultur zu übernehmen.”

Ein Aspekt der BMI-Studie kann selbst Kritiker nicht überraschen: Bei Muslimen mit deutscher Staatsbürgerschaft ist die Befürwortung von Integration mit 78 Prozent deutlich höher als in der Vergleichsgruppe (hier nur 52 Prozent), die keine deutschen Staatsbürger sind. Viele deutsche Muslime müssen immer wieder die Erfahrung machen, dass in ethnisch homogenen muslimischen Gemeinschaften der Austausch und die Zustimmung zur Umwelt geringer ist als in Gemeinschaften, die ihren Fokus auf Deutschland haben.

“Sowohl in der Gruppe der deutschen Muslime als auch in der der nichtdeutschen Muslime lässt sich eine Subgruppe identifizieren, die als 'streng Religiöse mit starken Abneigungen gegenüber dem Westen, tendenzieller Gewaltakzeptanz und ohne Integrationstendenz' bezeichnet werden kann.” Dabei gebe es in dieser “Subgruppe” Unterschiede zwischen den deutschen Muslimen (15 Prozent) und den nichtdeutschen Muslimen (24 Prozent).

//3//“Dass sich eine große Zahl von Muslimen aufgrund des negativen Bildes 'der Deutschen' vom Islam und der als einseitig negativ empfundenen Medienberichterstattung über den Islam ausgegrenzt sieht und als Gruppe diskriminiert fühlt, konnte auch in diesem Projektteil bestätigt werden.” Diese Menschen, die sich in die deutsche Gesellschaft integrieren wollten, stünden vor der Herausforderung, trotz dieser wahrgenommenen ablehnenden Haltung der Deutschen ein positives soziales Selbstverständnis zum Beispiel als “Deutschtürken” oder „deutsche Muslime“ zu entwickeln und aufrechtzuerhalten. Soweit einige Elemente aus Prof. Dr. Wolfgang Frindtes Zusammenfassung.

Die Replik, die bisher das größte Gewicht für sich beanspruchen darf, kommt aus dem nordrhein-westfälischen Sozial- und Integrationsministerium. Dort wurde die BMI-Studie als “zweifelhafte Studie” bezeichnet. Minister Guntram Schneider reagierte kritisch auf die Ergebnisse: “Wir haben in NRW – und hier lebt immerhin ein Drittel der in Deutschland lebenden Muslime – ganz andere Ergebnisse erhalten. Aus unserer Studie 'Muslimisches Leben in NRW' aus dem Jahr 2011 geht hervor: Die große Mehrheit der Muslime ist bereit, sich zu integrieren.”

//4//Es sei fatal, dass Bundesinnenminister, “nun mit einer Studie ins Land ginge”, die zu gegensätzlichen Ergebnissen käme. Demnach würde unterstellt, dass “ein erheblicher Teil der jungen Muslime” Feinde der Demokratie seien. “Das Gegenteil ist der Fall”, verlautbarte Schneider in Dortmund. Zahlen aus NRW, für die 2.477 Muslime befragt worden seien, hätten das Folgende ergeben: “Gerade die jungen Muslime fühlen sich als Teil der deutschen Gesellschaft. Knapp 80 Prozent unterhalten häufige Kontakte zu Deutschen. Und je höher ihr Bildungsabschluss, desto mehr Kontakte zu Deutschen finden statt.”

Innenminister Friedrich mache alles andere als “eine angemessene Teilhabe an der Gesellschaft” zu ermöglichen. Er trage vielmehr dazu bei, junge Muslime zu stigmatisieren.

Im Übrigen widersprächen die Erkenntnisse dieser Studie den Daten der Vorläuferstudie „Muslimisches Leben in Deutschland“, die das BMI im Auftrag der Deutschen Islamkonferenz zuvor publiziert hatte. Auf deren Grundlage wurde die NRW-Studie erstellt. „Daher wird das nordrhein-westfälische Integrationsministerium die aktuelle Bundesstudie und ihre Methodik genau prüfen“, sagte Minister Schneider heute.

Umstrittene Jugend-Studie: IZ-Gespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Frindte zu den Ergebnissen seiner Erhebung

“Vergleicht man dies mit unseren Befunden, dann haben wir an den Rändern der deutschen Mehrheitsgesellschaft und der muslimischen Minderheit sicherlich ein problematisches Feld, dass sich wechselseitig aufschaukeln kann.”

Jena/Berlin (iz). Knapp eineinhalb Tage nach Veröffentlichung der Studie “Lebenswelten junger Muslime in Deutschland” ist die medial-öffentliche Debatte voll entbrannt. Wie bereits zuvor bildeten sich sehr schnell die Gräben zwischen Kritikern und Befürwortern der Studie. Dies ist umso erstaunlicher, als dass nur eine absolute Minderheit überhaupt das mehr als 750 Seiten lange Papier gelesen haben dürfte.

Wie einige Medien bereits am 1.3.2012 deutlich machten, ging es den Forschern nicht um eine Verallgemeinerung, vor der sie explizit warnten. Sie erklärten auch, dass die von ihnen befragten Mitglieder der muslimischen Community in Deutschland keine homogene Masse darstellten.

Um direkte Informationen über die Studie, mögliche Handlungsanweisungen und die Umstände ihrer Veröffentlichung zu erfahren, sprachen wir mit Prof. Dr. Wolfgang Frindte. Frindte arbeitet am Institut für Kommunikationsforschung der Friedrich-Schiller-Universität zu Jena.

Islamische Zeitung: Heute [am 2.3.2012] beschrieb eine Tageszeitung das normale Prozedere in einem Kommentar. Normalerweise wird eine Studie veröffentlicht, über die die Medien berichten und die dann von der Politik kommentiert wird. Hier haben wir den Fall, dass zuerst die Politik kommentiert, dann eine Zeitung exklusiv darüber berichten darf und schließlich die Studie veröffentlicht wird. Kommt ihnen das ein bisschen seltsam vor?

Prof. Dr. Wolfgang Frindte: Ja, sehr seltsam. Und zwar aus zwei Gründen:

Gestern Abend [am 1.3.2012] hatte der Innenminister im “Heute Journal” dezidiert zwei wichtige Thesen aus unserer Studie hervorgehoben. Dass die Mehrheit der deutschen Muslime sich vom islamistischen Terrorismus distanziert und dass die Mehrheit der Muslime im hohen Grade bereit, fähig und willens ist, sich in diesem Land zu integrieren, sich zu engagieren und sich in diesem Land wohl zu fühlen.

Für diese zwei Thesen bin ich ihm sehr dankbar. Aber ich denke, dass es mit einer besseren Logistik möglich gewesen wäre, dass wir – die an der Studie beteiligten Wissenschaftler und ihr Auftraggeber – die positiven Ergebnisse dieser Studie hätten besser an die Öffentlichkeit bringen können.

Zweitens hatten wir seit Mittwoch [29.2.2012] relativ schlaflose Nächte, weil vor allem meine jungen Gesprächspartner im hohen Maße erregt, enttäuscht und auch ziemlich verzweifelt waren. Sowohl bei den anonymen Interviews, als auch bei den Interviews, bei den Fokusgruppen und bei den Mehrgenerationengesprächen (wo sich drei Generationen aus einer Familie mit uns unterhalten haben) sind wir mit den Muslimen gewissermaßen einen Kooperationsvertrag eingegangen. Dieser beruht auf Vertrauen und auf Verantwortung. Und zwar beidseitig.

Die Muslime verantworten, was sie sagen, und sie sagen, was sie für richtig halten. Und wir haben die Verantwortung, damit verantwortungsbewusst umzugehen. Ein wechselseitiges Vertrauen ist dann die Grundbasis, dass man wirklich ins Gespräch kommt. Nun waren die jungen Leute, die mit den Muslimen die Gespräch geführt haben, so enttäuscht.

Wir hatten in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag eine Diskussion, wonach wir uns für die einseitige Berichterstattung und Vorab-Berichterstattung bei den Muslimen entschuldigen müssten. Sie fragten, was wir jetzt tun können. Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Heute ist Freitag, die jungen Leute haben Pause gemacht und wir sehen uns am Sonntag wieder. Wie wir damit umgehen, wissen wir noch nicht. Es herrscht immer noch ein großes Maß an Verzweiflung darüber, welche Art von Schaden angerichtet wurde.

Diese beiden Punkte führen mich eigentlich dazu, dass ich sagen muss, dass es nicht gut gelaufen ist.

Islamische Zeitung: Haben sie das Gefühl, dass die politisch-mediale Zone ihre Arbeit benutzt? Fühlen sie sich an diesem konkreten Fall instrumentalisiert?

Prof. Dr. Wolfgang Frindte: Dazu kann ich eigentlich wenig sagen. Journalisten – das ist ihr gutes Recht und das ist ihre Kompetenz – suchen sich dasjenige aus einem sehr komplexen Informationsangebot heraus, was sie für wichtig halten. Diese Auswahlkriterien liegen auf der Seite der Journalisten. Bei ihnen, beim Boulevard, bei den Qualitätszeitschriften und bei anderen Medien. Das finde ich völlig normal und richtig. Man wählt sich punktuell das, was man für die eigene Philosophie und die des Mediums für richtig hält.

Ich bin froh, dass die Medien sich ab gestern Nachmittag [1.3.2012] große Mühe gegeben haben, sogar in die 750-760 Seiten lange Studie hineinzuschauen, um doch festzustellen, dass dort mehr drinsteckt. Da muss ich sagen, dass ich den verantwortungsvollen Journalisten, zu denen ich sie auch zähle, sehr dankbar bin.

Islamische Zeitung: Sind muslimische Jugendliche problematischer als vergleichbare, nichtmuslimische Altersgenossen?

Prof. Dr. Wolfgang Frindte: Das kann ich zunächst einmal auf der Basis unserer Ergebnisse nicht sagen. Nehmen wir einmal diese Zahl, die auch durch die Presse ging: 15 Prozent der deutschen Muslime, 24 Prozent der nichtdeutschen Muslime gehören sozusagen zu dieser problematischen Gruppe.

Seit zehn Jahren gibt es die Zahlen zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit vom Kollegen Heitmeyer aus Bielefeld. Da weiß man seit einigen Jahren, dass sich das, was die Bielefelder als “Islamfeindlichkeit” erforschen, in der Gesamtbevölkerung um die 20 bis 25 Prozent aufhält. Diese “Islamfeindlichkeit” zeigt sich, wenn diese 20 bis 25 Prozent der Deutschen keine Muslime in ihrer Nachbarschaft haben wollen oder die Zuwanderung von Muslimen untersagt werden sollte.

Vergleicht man dies mit unseren Befunden, dann haben wir an den Rändern der deutschen Mehrheitsgesellschaft und der muslimischen Minderheit sicherlich ein problematisches Feld, dass sich wechselseitig aufschaukeln kann.

Aber unsere Ergebnisse müssten eigentlich genutzt werden, um das, was ich immer wieder betone – Integration als Wechselseitigkeit zu begreifen und Probleme zu lösen -, zu leisten. Es handelt sich dabei ja nicht nur um eine Forderung an Migrantinnen und Migranten oder, in unserem Fall, an Musliminnen und Muslime. Es ist eine gleichzeitige Forderung, die sich auch an die deutsche Mehrheitsgesellschaft richtig – was Risiken schafft oder Chancen eröffnet. In der Ausbildung, bei Arbeitsplätzen, bei der Partizipation, im Erlernen der deutschen Sprache als wichtigem Instrument, um mit Kultur umzugehen.

Islamische Zeitung: Was wäre nötig, um die Debatte auf eine sachliche Ebene zu heben?

Prof. Dr. Wolfgang Frindte: Ich war gestern schon etwas enttäuscht darüber, dass Politiker und Politikerinnen aus ganz unterschiedlichen Parteien die Studie ablehnten. Ich dachte mir: Die konnten sie doch noch gar nicht gelesen haben. Sie haben sich nur die vorab veröffentlichte Meldung bezogen. Das hat mich traurig gemacht.

Wir haben die Studie natürlich auch für die wissenschaftliche Gemeinde geschrieben, sie aber vorrangig im Auftrage der Politik verfasst. Ich würde mir wünschen, dass sich die Politiker und Politikerinnen inhaltlich mit den Ergebnissen unserer Studie auseinandersetzen. Sie wurde extra so aufgebaut, dass unserem Auftraggeber die Ergebnisse nicht nur in Form der Presseerklärung vorliegen, sondern es gibt – in dem Bericht und als Extra-Exemplar – eine Zusammenfassung, die etwas 32 Seiten umfasst. Ich denke mir, dass diese Politiker, die sich auf diesem Feld engagieren, doch in der Lage sein müssten, 32 Seiten zu lesen. Wenn sie diese nicht verstehen, sind wir immer gerne zu einem Dialog mit den Politikern bereit.

Am Ende dieses Berichts haben wir eine Reihe von Vorschlägen formuliert. Ich gebe gerne zu: Das sind Vorschläge für die Politik, die von naiven Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen formuliert wurden. Man kann unsere Lösungsvorschläge in Frage stellen oder neue formulieren, aber ich würde mir wünschen, dass sich erst einmal mit den Ergebnissen und der Vorgehensweise der Studie befasst wird.

Islamische Zeitung: Es gab [am 1.3.2012] eine schnelle Reaktion aus dem nordrhein-westfälischen Integrationsministerium. Was sagen sie zu der NRW-Kritik? Haben sie das Gefühl, dass hier Wissenschaft politisiert wird?

Prof. Dr. Wolfgang Frindte: Ich muss gestehen, dass ich gestern so viel zu tun hatte, sodass ich diese Stellungnahme noch nicht gelesen habe.

Islamische Zeitung: Haben sie einen Rat für die Muslime, wie sie mit den Ergebnissen der Studie umgehen sollen?

Prof. Dr. Wolfgang Frindte: Der größte Teil derjenigen, die es betrifft, und die es zur Kenntnis genommen haben, sagen sich offenbar: Mag sein, dass es das gibt, aber auf mich trifft das nicht zu. Ich gestalte mein Leben nach meinen Vorstellungen oder nach denen meiner Gemeinschaft. Das ist auch gut so.

Islamische Zeitung: Lieber Prof. Dr. Frindte, vielen Dank für das Gespräch!

CSU-Politiker spielen mit einer Studie und mit der Stimmung. Ein Kommentar von Malik Özkan

Berlin (iz). Großartig. Da bekommt die „BILD“ exklusiv eine Studie des Bundesinnenministeriums zugespielt und darf vorab die Deutschen einstimmen. 700 Seiten Studie (die genauso wie die Vorlage zur Griechenlandhilfe wohl kaum einer lesen wird) werden da flugs unter dem Stichpunkt „Integrationsverweigerung“ von jungen Muslimen zusammengefasst. Sogar die Macher der Studie fühlen sich hier benutzt, hatten sie doch gerade davor gewarnt, die nicht repräsentative Umfragen zu verallgemeinern.

Das Spiel ist altbekannt: Nachdem die Stimmung gegen Muslime geschaffen wurde, beeilt sich dann die Politik einige Tage später, im Kleingedruckten zu differenzieren. So ganz offen will man sich nicht gegen den Islam stellen, hat man doch von München bis Hamburg in Sachen Export von Rüstungsgütern, Überwachungstechnik und Luxusautos keine echten Berührungsängste mit der islamischen Welt.

In der Provinz zu Hause kalauern aber die Panikmacher – von der fröhlichen Wissenschaft inspiriert – vor sich hin: „Diese Integrationsverweigerung muss nicht, aber kann den Nährboden für religiösen Fanatismus und Terrorismus darstellen“, philosophierte der CSU-MdB Uhl ins Blaue.

Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) warnte (ganz zufällig) in der Bild-Zeitung vor einem „Import autoritärer, antidemokratischer und religiös-fanatischer Ansichten“. Heißt das nicht im Klartext: „Die islamische, nicht Brotzeit und Maß einnehmende Jugend bleibt fremd, nicht-deutsch und muss daher beargwöhnt werden?“

Wie ignorant muss man übrigens sein, um die Tendenzen der Verrohung, ganz ohne Religion, nicht in der Allgemeinheit eines Teils unseres Jugend – unabhängig vom Geburtsort und von „links bis rechts“ – zu beobachten?

Apropos Stimmung. Auch Deutsche, die nichts mit dem Islam am Hut haben, dürften – so oder so – langsam innehalten. Der Intelligenztest Made in Germany geht mit der folgenden Frage einher: Es ist also nicht der Kapitalismus, der Demokratie und Verfassung gefährdet, sondern der „Islamismus“ einiger Hundertschaften junger Muslime? Wer glaubt das eigentlich noch?

Kommentar: In Florenz mordeten „Einzeltäter“, aber es sind keine Einzelfälle. Von Sulaiman Wilms

(iz). Was haben Florenz (das Symbol der europäischen Renaissance) und Lüttich (ein bedrückender und deprimierender Ort) gemeinsam? Nicht viel. Außer, dass sie gestern zum Schauplatz zweier nihilistischer „Amokläufe“ wurden. Kurz […]

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Zivilisierter Umgang mit dem Islam lässt sich auch von den Preußen lernen. Von Abu Bakr Rieger

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Ismet Misirlioglu von der BIG-Partei über seine Erfahrungen beim zurückliegenden Wahlkampf in Berlin

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