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Theologe Nassery über Umweltethik: „Mohammed selbst zeigte eine tiefe Verbundenheit zur Natur“

Umweltethik Islam

Bei der Umweltethik gibt es im Islam kein Recht für den Menschen, sich über die Schöpfung zu erheben und sie auszubeuten. Paderborn (KNA). Unter dem Titel „Verlorenes Paradies? Umweltethik im […]

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Erinnerung an den Tod führt zu einem besseren Leben

Thanatologie Tod Sterblichkeit Friedhof

Manche könnten denken, eine Lebensführung mit dem Fokus auf den Tod entmündige uns und führe zu Untätigkeit oder Apathie. (almadina.org). Öffnen wir YouTube. Seine Algorithmen werden uns mit den aktuellsten […]

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Annahme von Pflegekindern ist ein prophetisches Vorbild

pflegekinder

Am 24. Oktober 2022 starb mein Stiefsohn, Ty Cascia, im Alter von 18 Jahren. Mit seinem Tod ging meine achtjährige Reise als sein Stiefvater zu Ende. Er wuchs als Katholik […]

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Debatte: Aufstieg der muslimischen Incels

Männlichkeit

Das Internet ist ein Ort der Extreme. Die Risiken eines globalen, polarisierten Kommunikationssystems auf Grundlage von Gegensätzlichkeiten wurde lange vorhergesagt. Das ist zunehmend mit verstörenden antiweiblichen Phänomenen in Form der […]

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Über die verlorene Kunst des Zuhörens

Während ich meine Augen schließe und mit dem Herzen den Umgebungsgeräuschen lausche, hört meine Seele ebenfalls zu. Sie nimmt die umgebenden Töne nah und weit auf, die Gespräche zwischen den […]

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Nach Paris, Kyoto und Glasgow: Wie sieht der muslimische Diskurs beim Thema Klima und Umwelt aus?

Globale ökologische Trends belegen, dass wir vor Kipppunkten und unumkehrbaren Veränderungen der Umwelt und ihrer Fähigkeit, das menschliche Leben in all seinen Dimensionen zu unterstützen und zu erhalten, stehen. Dieser […]

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Tahadschud – das freiwillige Gebet in der Nacht

Lailat Al-Baraa Gebet in der Nacht Tahadschud

(iz). Es gibt viele Hinweise im Qur’an und der Sunna. Sie zeigen uns die Exzellenz und den Verdienst des Tahadschud-Gebets – dem freiwilligen Nachtgebet. Allah, der Allerhöchste, sagt: „Etabliere das Gebet beim Neigen der Sonne bis zum Dunkel der Nacht, und die Lesung der Morgendämmerung. Gewiss, die (Qur’an-)Lesung der Morgendämmerung wird bezeugt. Und verbringe einen Teil der Nacht damit, zusätzlich für dich zu beten. Vielleicht wird dich dein Herr in einen lobenswerten Rang erheben.“ (Al-Isra, Sure 17, 78-9)

Abu Huraira berichtete, dass der Gesandte Allahs, Segen und Frieden auf ihm, sagte: „Das beste Gebet nach dem Pflichtgebet ist dasjenige in der Nacht.“ Dieser Prophetengefährte berichtete auch folgenden Austausch. Ein Mann wollte vom Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden ­geben, wissen: „Welches Gebet ist – nach den Pflichtgebeten – das vortrefflichste?“ Der ­Prophet antwortete: „Das Gebet in der Tiefe der Nacht.“

Abdallah ibn Salam berichtete folgendes ­Hadith vom Propheten, Allahs Heil und ­Segen auf ihm: „Oh, ihr Leute! Verbreitet die Friedensgrüße, speist andere, erhaltet die Familienbande und betet in der Nacht, wenn andere schlafen und ihr werdet sicher in den Himmel eintreten.“

Abu Umama Al-Bahili berichtete, dass der Gesandte Allahs sagte: „Haltet am Nachtgebet fest. Denn es war der Weg der Rechtschaffenen vor euch. Ein Weg, sich eurem Herrn anzunähern. Eine Auslöschung von Fehlern und ein Schild gegen falsche Taten.“ In einigen Überlieferungen findet sich ein Zusatz: „Und es wehrt Krankheit vom Körper ab.“

Der Prophetengefährte Ibn Mas’ud sagte: „Der Vorrang des nächtlichen Gebets über dem täglichen ist wie die Tugend der heimlichen Wohltätigkeit über die öffentliche.“ Die Gelehrten beziehen diese Aussage auf die freiwilligen Gebete.

Das Tahadschud ist verborgener und näher an der Aufrichtigkeit

Imam Saffarini, der hanbalitische Faqih und Sufi, erklärte in seinem „Scharh Mandhumat Al-Adab“, dass das nächtliche Gebet dem täglichen überlegen sei. Und zwar aus folgendem Grund: „Es ist verborgener und näher an der Aufrichtigkeit. Die rechtschaffenen frühen Muslime (die sogenannten Salaf) bemühten sich sehr stark darum, ihre Geheimnisse (das heißt, die Handlungen zwischen ihnen und Allah) zu bewahren.“

Der frühe Sufi Hasan Al-Basri sagte: „Es war so, dass eine Person Gäste hatte, die über Nacht blieben. Sie betete, ohne dass ihre ­Besucher es mitbekamen …“

Das nächtliche Gebet ist härter für das niedere Selbst. Denn dies ist eine Zeit der Ruhe von den Anstrengungen des Tages. Also ist das Ablassen vom Schlaf, obwohl das niedere Selbst danach verlangt, ein enormer Kampf (Mudschahad). Einige haben gesagt: „Die beste Arbeit, die das niedere Selbst zwangsweise tun muss.“

Die Rezitation des Qur’an im Nachtgebet ist näher am Nachsinnen. Denn die Dinge, die unser Herz beschäftigen, sind nachts mehrheitlich abwesend. Also ist unser Kern aufmerksam. Darüber sagt Allah im Qur’an: „Das Aufstehen in der Nacht hat stärkeren Einfluss (auf die Seele) und bringt eher aufklärende Worte. Du hast ja am Tage lange Zeit für Beschäftigung. Und gedenke des Namens deines Herrn und widme dich Ihm ganz allein.“ (Al-Muzzammil, Sure 73, 6-8)

Ein Schutz vor falschen Taten

Aus diesem Grund ist es uns empfohlen, den Qur’an im Tahadschud zu rezitieren. Und daher ist es auch ein Schutz vor falschen Taten. Zu dieser Zeit sind die Türen des Himmels geöffnet. Bittgebete werden beantwortet und die Bedürfnisse des Bittenden erfüllt.

Allah lobt diejenigen, die nachts für Seine ­Erinnerung aufwachen, ihn anflehen und Vergebung von Ihm erbeten. Er sagt im Qur’an: „Ihre Seiten weichen vor den Schlafstätten zurück; sie rufen ihren Herrn in Furcht und Begehren an und geben von dem, womit Wir sie versorgt haben, aus. Keine Seele weiß, welche Freuden im Verborgenen für sie bereitgehalten werden als Lohn für das, was sie zu tun pflegten.“ (As-Sadschda, Sure 32, 16-17)

Imam Abu Sa’Id Al-Khadimi sagte: „Es gibt einen Konsens der Gelehrten darüber, dass das nächtliche Gebet zu den besten aller ­tugendhaften Handlungen zählt.“

Die Gelehrten leiten aus dem Qur’an und den Hadithen des Propheten einige Parameter für das Tahadschud ab:

1. Die minimale Länge beträgt zwei Rakat (eine Rakat ist ein Gebetszyklus aus Stehen, Verbeugung und Niederwerfung).

2. Die optimale empfohlene Länge sind acht Rakat, weil dies die übliche Praxis des ­Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sowie seiner Gefährten war.

3. Ein längere Rezitation in dem jeweiligen Gebet ist einer größeren Zahl an Gebeten vorzuziehen.

4. Teilt man die Nacht in drei Teile, dann ist das letzte Drittel der beste Zeitpunkt für das Tahadschud.

5. Der volle Nutzen des Gebets entfaltet sich erst, wenn man zuvor geschlafen hat. Eine der sprachlichen Bedeutungen von Tahadschud ist, sich vom Schlaf zu befreien.

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Rechtsquellen von Imam Malik (20)

Malik und die anderen Imame der vier Schulen erkannten die Aussagen der Gefährten an. Manchmal erklärten sie, ihre Meinungen beruhten auf deren Fatwas. Ich möchte aber Folgendes zur Disposition stellen: […]

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Die Khawaridsch von heute

(iz). Der vorliegende Text behandelt „die Khawaridsch von heute“. Es handelt sich um eine Einordnung des Phänomens ISIS/Daesh durch die islamische Lehre sowie ihr Erscheinen in der muslimischen Geschichte.
Zuerst möchte ich auf den Begriff Khawaridsch eingehen. Es geht mir darum, was sich über sie in den Aussagen des Propheten Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, finden lässt. Die Mehrheit dieser Ahadith, von denen ich nur einen kleinen Ausschnitt anführe, stammt überwiegend aus den Büchern von Imam Al-Bukhari und Imam Muslim.
In einem Hadith, das Dschabir ibn ‘Abdillah überlieferte, wird von einem Mann berichtet, der zum Gesandten Allahs kam. Das geschah nach einer Schlacht bei Hunain. In der Kleidung von Bilal befanden sich Silberstücke, von denen der Prophet einige unter den Leuten verteilte. Einer der Anwesenden sagte: „Oh Muhammad, sei gerecht!“ Und der Gesandte Allahs entgegnete: „Wehe dir! Wer könnte gerecht sein, wenn ich es nicht bin? Ich wäre sehr unglückselig und ein Verlierer, wenn ich ungerecht wäre.“ Darauf sprach ‘Umar ibn Al-Khattab aus: „Erlaube mir, diesen Heuchler zu töten!“ Hier müssen wir verstehen, dass er ein großer Mann war, der Unterscheidungsvermögen besaß. Er konnte das Richtige vom Falschen unterscheiden. Es war sehr deutlich, als er diese Person einen Heuchler nannte.
Um zum Bericht zurückzukehren – der Prophet entgegnete: „Ich suche Zuflucht bei Allah davor, dass die Leute sagen könnten, ich töte meine Gefährten. Wahrlich, dieser Mann und seine Gefährten rezitieren den Qur’an, aber er geht nicht über ihre Kehle hinaus. Und sie werden durch ihn [den Qur’an] spurenlos hindurch schießen, wie der Pfeil durch die Beute geht.“ Die Bedeutung hiervon ist, dass nichts von der Rezitation des Qur’an in ihnen verbleibt. Das Gleichnis des Pfeils bedeutet, dass wegen der Wucht des Geschosses nichts vom Inneren des Tieres daran haften wird. Zwei Aspekte sind hier von Bedeutung: Dass ‘Umar den Mann als Heuchler erkannte und das wuchtige Durchschlagen des Pfeiles, an dem nichts verbleibt.
Bei Imam Muslim findet sich eine Variante dieses Berichts mit anderen Personen. An ihrem Ende findet sich die Aussage des Propheten: „Aus der Nachkommenschaft dieser Personen werden Leute kommen, die die Anhänger des Islam töten werden und die die Götzenanbeter verschonen werden. Sie werden so schnell durch die Lehren des Islam rasen, wie der Pfeil durch die Beute schlägt. Sollte ich sie jemals treffen, würde ich sie töten wie die Leute von ‘Ad [das antike Volk, das von Allah ausgelöscht wurde].“
Ein ähnlicher Bericht findet sich bei Imam Al-Bukhari. Hier heißt es, dass „in dieser Umma eine Gruppe von Leuten erscheinen wird“. Also, nicht von, sondern in. Das ist ein wichtiger Unterschied. Außerdem erwähnt der Gesandte Allahs hier beim Gleichnis des Pfeils, dass Zweifel bleibt, ob am Ende des Pfeils etwas hängen bleibt oder nicht. In einem weiteren Bericht spricht der Gesandte Allahs von einer Gruppe, die „jung an Jahren und unreif in ihren Gedanken“ sein wird. In einem Bericht von Jassir ibn ‘Ammar, der die Worte vom Gesandten Allahs wiedergab, wird neben anderen Aussagen überliefert, dass der Prophet sagte: „Diese Leute werden aus dem Irak kommen.“ Dann zeigte er mit seiner Hand in die Himmelsrichtung. In anderen Ahadith finden sich weitere Beschreibungen. So seien sie die schlimmsten Geschöpfe unter dem Himmel, „die Hunde der Hölle“. Sie gehörten mit zu den am meist Gehassten in der Schöpfung Allahs.
Erinnern wir uns daran, dass es sich hier um den Propheten handelt, der Prophezeiungen machte. Es war eine Vorhersage von etwas, das geschehen wird. Wir erhalten in diesen Berichten Hinweise über ihre Ursprünge, ihre psychologischen Einstellungen, ihre Fehler im Glauben, die Grausamkeiten, die sie begehen werden, und Anweisungen, wie mit ihnen umzugehen ist.
Wie trat dieses Phänomen historisch in Erscheinung? Es kam zu ihrer Entstehung im Kontext der Schlacht bei Siffin zwischen Sajjiduna ‘Ali und Sajjiduna Mu’awijja. Im Rahmen dieser strittigen Angelegenheit zwischen beiden kam es zu einer Verhandlungslösung. Diejenige Gruppe, die ‘Ali zuerst wegen ihres Einflusses zu einer Verhandlungslösung zwang, beschuldigte ihn daraufhin, die Armee habe durch die Akzeptanz des Kompromisses einen Akt des Unglaubens begangen. Sie müsse – inklusive ‘Ali – dies nun bereuen. ‘Ali widersprach ihnen. Auch wenn die Lösung nicht das war, was er wollte, sei sie vor Allah möglich.
Diese Gruppe lehnte die Erklärung ab und bezeichnete ihn als Ungläubigen. Immer wieder rief sie aus: „Das Urteil ist bei Allah.“ Sie erklärten Sajjiduna Mu’awijja und Sajjiduna ‘Ali und ihre Anhänger zu Ungläubigen. Sie entfernten sich von allen anderen Muslimen und erklärten sie zu Ungläubigen. Aus diesem Auszug leitete sich der Name Khawaridsch ab. ‘Ali entsandte ’Abdullah ibn ’Abbas zu ihrem Zentrum und er konnte zwei Drittel von ihrem Irrtum abbringen.
Das ist ein wichtiger Aspekt. Gruppenpsychologisch war für sie jeder andere als sie ein Nichtmuslim. Wurde ihnen die Wahrheit ihres Irrtums erklärt, rückten einige ab. Andere verharrten in dem Fehler und nahmen sich das Recht heraus, die Situation – in ihren Augen – zu klären. Die Mehrheit dieser Leute waren Beduinen, die keine Ahnung vom Wissen des Islam hatten. Psychologisch waren das keine ausgeglichenen Persönlichkeiten. Sie führten Krieg gegen Sajjiduna ‘Ali – was in ihren Augen ein „Dschihad“ war. Sajjiduna ‘Ali versuchte sein Bestes, sie zu überzeugen, musste am Ende aber zur bewaffneten Gewalt greifen. Bei der Schlacht von Nahawand erlitten sie eine vernichtende Niederlage. Neun Angehörige sollen überlebt haben. Sie bauten die Bewegung wieder auf, die den ’Umaijaden und ’Abbasiden große Schwierigkeiten bereitete. Ein moderater Ableger, die ’Ibadija, konnte bis heute in kleinen Resten überleben.
Die Vorhersagen des Propheten deuten auf einen zyklischen Charakter dieses Phänomens hin. Im Verlauf der Geschichte ist diese Bewegung immer wieder in Erscheinung getreten. Bei Ibn Kathir findet sich ein Abschnitt über die Khawaridsch. Ein interessanter Aspekt dabei ist, dass einige potenzielle Anhänger dieser Gruppe von ihren Verwandten und Eltern ermahnt wurden. Ein Teil wandte sich wieder dem geraden Weg zu und wurde gerettet.
Ist das nicht eine Sache, die uns bekannt vorkommen müsste? Was derzeit geschieht, ist keine neue Sache. Weil sie aber schwerwiegend ist, hat der Prophet uns Wissen darüber hinterlassen. Wir sind einer Gruppe ausgesetzt, die den Rest der Muslime zu Ungläubigen erklärt. Und sie verbreitet Unheil und Verderben, weil sie ihre Handlungen als erlaubt und islamisch erstrebenswert erachtet.
Die rechtgeleiteten Gelehrten dieser Zeit haben sie als die Khawaridsch dieser Zeit erkannt und bezeichnet. Einige der Khawaridsch glauben, der Prophet, wäre er unter uns, würde sich ihnen anschließen. Wir wissen, dass er das nicht tun würde. Würden sie ihm auch „oh Muhammad, fürchte Allah“ zurufen? Sie haben nicht die Demut, sich dem zu unterwerfen, was der Gesandte bringt. Das ist eines der Kernelemente ihrer Abweichung. Die Konsequenz ist ihre komplette Trennung und Entfremdung von der Umma, wie es ISIS/Daesh tut. Für sie ist es gut und lobenswert, jeden zu töten, der nicht ihre Ansichten teilt.
Was ist das Urteil bezüglich der Khawaridsch? Die Gelehrten sind in drei Lager geteilt. Aber alle sind sich einig, dass sie fehlgeleitet und Allah gegenüber ungehorsam sind. Sie sind infam und böse. Es ist Verpflichtung für die muslimischen Autoritäten, sie zu bekämpfen. Darüber herrschen keine Meinungsunterschiede.
Der Unterschied besteht darin, ob sie als Muslime zu gelten haben oder nicht. Die Mehrheit der Gelehrten betrachtet sie trotz übler Gewalttaten als Muslime. Es gab aber sehr bedeutende Gelehrte, für die sie Nichtmuslime waren. Dazu gehören Imam Al-Bukhari, Qadi Abu Bakr ibn Al-‘Arabi, As-Subki und Imam Al-Qurtubi. Ihrer Ansicht nach haben sie den Islam verlassen. Andere Gelehrte bezogen eine Position zwischen diesen beiden. Unabhängig davon, welche der drei Positionen die richtige ist: Die Übernahme dieser Ideologie kann dazu führen, dass ein – insbesondere junger – Muslim den Islam verlässt.
Der Text ist die gekürzte Version eines Vortrages, der im Rahmen der IZ-Akademie am 6. Januar in Mülheim gehalten wurde.