,

13 Jahre Krieg. Frauen und Mädchen in Syrien nicht vergessen!

syrien

Seit weit mehr als einem Jahrzehnt herrscht Krieg in Syrien. Am stärksten trifft er Frauen und Mädchen. (IPS). „Ich glaube nicht, dass die Welt versteht, was es bedeutet, heute als […]

IZ+

Weiterlesen mit dem IZ+ (Monatsabo)

Mit unserem digitalen Abonnement IZ+ (Monatsabo) können Sie weitere Hintergrundbeiträge, Analysen und Interviews abrufen. Gegen einen Monatsbeitrag von 3,50 € können Sie das erweiterte Angebot der Islamischen Zeitung sowie das ständig wachsende Archiv nutzen.

Abonnenten der IZ-Print sparen beim IZ+ Abo 50%.

Wenn Sie bereits IZ+ Abonnent sind können Sie sich hier einloggen.

* Einfach, schnell und sicher bezahlen per Paypal, Kredit-Karte, Lastschrift oder Banküberweisung. Das IZ+ Abo verlängert sich automatisch um einen Monat, wenn es nicht vorher gekündigt wurde. Sie können ihr bestehendes Abo jederzeit auf der Mein Konto-Seite kündigen.

, ,

Ein Jahr nach dem Jahrhundertbeben 2023

Erdbeben jahrhundertbeben

Millionen Menschen leiden immer noch unter den Folgen des Jahrhundertbeben. Humanitäre Hilfe nicht gedeckt.

Bonn (CARE). Am kommenden Dienstag, den 6. Februar, jährt sich das Jahrhundertbeben in der Türkei und Nordwestsyrien zum ersten Mal. In den am stärksten betroffenen Regionen stehen immer noch zehntausende Familien vor dem Nichts. Temperaturen um den Gefrierpunkt und das geringe Ausmaß von Hilfsmaßnahmen aufgrund von ausbleibenden Finanzierungen üben enormen Druck auf die Menschen vor Ort aus.

Syrien

Eine syrische Familie wärmt sich in diesem Winter an einem kleinen Feuer in einem der vielen Lager für Binnenvertriebene in Nordwestsyrien (Copyright Islamic Relief).

Nur ein Drittel aller Mittel für Syrien bereitgestellt

Der humanitäre Bedarfsplan 2023 für Syrien, der 5,41 Milliarden US-Dollar vorsah, war nur zu rund einem Drittel gedeckt. Weitere finanzielle Unterstützung ist also dringend notwendig.

„In der Türkei sind die Folgen der verheerenden Erdbeben nach wie vor deutlich spürbar. Türkische und syrische Gemeinden leben unter sehr schwierigen Bedingungen. Viele kampieren in kargen Containern oder in nicht winterfesten Unterkünften in der Nähe ihrer zerstörten Häuser.

Unzählige Menschen haben kaum Zugang zu lebensnotwendigen Gütern wie Trinkwasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung, was ihre Situation besonders prekär macht”, sagt Rishana Haniffa, Direktorin von CARE Türkei.

„Die internationale Gebergemeinschaft muss die andauernden Auswirkungen des Erdbebens und langfristigen Risiken für die Türkei und Syrien umgehend ernst nehmen. Ohne ausreichende Finanzierung wird die humanitäre Not weiter eskalieren.“

Spannung Türkei Erdbeben

Foto: Murat Photographer, Shutterstock

Weiterhin Herausforderungen in der Türkei

In Hatay, der am stärksten betroffenen Region in der Türkei, stellen anhaltende Herausforderungen wie Wasserknappheit und unzureichende sanitäre Einrichtungen erhebliche Gesundheitsrisiken dar.

Dies gilt insbesondere für kleine Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Ferner sind viele Zufahrtsstraßen auch ein Jahr später immer noch nicht passierbar.

Im Nordwesten Syriens sind die Gemeinden aufgrund der Unterfinanzierung der humanitären Hilfe mit einer schlechten Versorgung und einer erneuten Eskalation der Gewalt konfrontiert. Dies hat das Leid der mehr als vier Millionen Menschen vor Ort noch weiter verschlimmert.

„Nach den Erdbeben vor einem Jahr kam es in den betroffenen Regionen zu anhaltender Nahrungsmittelknappheit und einem starken Anstieg der Preise, dies führte dazu, dass vier von fünf Syrer:innen in der Nordwestregion Hunger leiden mussten“, sagt Haniffa.

Foto: Zerophoto, Adobe Stock

Feindseligkeiten erschweren Hilfe

„Im vergangenen Jahr wurde auch die stärkste Eskalation der Feindseligkeiten der letzten vier Jahre in Nordwestsyrien verzeichnet. Aufgrund des Mangels an finanziellen Mitteln sehen sich humanitäre Organisationen, darunter auch CARE, in diesem Winter dazu gezwungen, ihre Unterstützung zu priorisieren und besonders Bedürftigen zuerst zu helfen.“

Im vergangenen Jahr erreichte CARE in Nordwestensyrien 42.000 Haushalte mit Lebensmittelgutscheinen und Bargeldhilfe sowie 9.000 Haushalte mit Fertiggerichten. Aufgrund der Förderkürzungen werden diese Zahlen im Jahr 2024 deutlich geringer ausfallen.

Voraussichtlich werden nur noch 21.000 Menschen Lebensmittelgutscheine sowie 83 Prozent weniger Haushalte Fertiggerichte erhalten. In der Türkei steht die humanitäre Hilfe vor ähnlichen Finanzierungsproblemen.

, ,

England: Muslimische Transportarbeiter sammeln für Syrien

England

England: Mitglieder einer Vereinigung muslimischer Transportarbeiter helfen Syrern beim Hausbau

London (Muslim Aid). Eine Partnerorganisation der britischen Hilfsorganisation Muslim Aid, der Transportarbeiterverband Muslims in Rail, habt genug Geld gesammelt, um zwei Häuser in Syrien für die Opfer des Erdbebens zu bauen, das Anfang des Jahres stattfand.

England: Hilfe zum syrischen Hausbau

Durch ihre Teilnahme an einer jährlichen Regatta am 8. Juli sammelten sie mehr als 5.000 Pfund für das Syria Home Project von Muslim Aid. Es wurde ursprünglich als Antwort auf die Bedürfnisse von Syrern ins Leben gerufen, die durch den langjährigen Krieg im Nordwesten Syriens vertrieben wurden.

Mustafa Faruqi, Vorsitzender des Kuratoriums von Muslim Aid, begleitete das Team der Transportarbeit auf dem Boot.

Foto: Muslim Aid / Muslims in Rail

Unterkünfte sollen nachhaltig sein

Das Projekt selbst war ein Erfolg, denn die Hilfsorganisation legte großen Wert darauf, dass die Häuser nicht nur sicher sind und den Bedürfnissen der Begünstigten entsprechen, sondern auch umweltfreundlich sind. Sie werden mit Solarenergie betrieben und haben ein solides Fundament haben, sodass sie den Auswirkungen des Erdbebens unbeschadet standhalten konnten.

„Ich bin stolz auf das ‘Muslim in Rail’-Team, das eine bemerkenswerte Leistung vollbracht und über £5.000 für das ‘Muslim Aid Syrian Home Project’ gesammelt hat. Die Veranstaltung ist nicht nur wegen des beträchtlichen finanziellen Beitrags bemerkenswert, sondern auch wegen der tiefgreifenden Auswirkungen, die sie auf unser kollektives Gefühl der Erfüllung hatte“, sagte der Bootsführer Saad Janjua.

Foto: Muslim Aid / Muslims in Rail

„Veranstaltungen wie diese bieten uns eine einzigartige Gelegenheit, unsere Dankbarkeit auszudrücken und ein soziales Engagement zu zeigen, das ein Gefühl der Einheit und Verbundenheit unter allen Teilnehmern fördert. Es ist bemerkenswert, wie eine einzige Veranstaltung all diese Vorteile in sich vereinen und zu einer wirklich bedeutsamen Erfahrung für alle Beteiligten werden kann“, fügte er hinzu.

,

Zuwanderung: Anstieg vor allem wegen Russlands Krieg

Zuwanderung Ukraine

Die Zuwanderung steigt – höchster Zuwachs an Schutzsuchenden seit 2007. Verantwortung trägt Russlands Angriffskrieg. (KNA). Vor allem wegen des russischen Krieges in der Ukraine stieg zuletzt die Zahl der Menschen, […]

IZ+

Weiterlesen mit dem IZ+ (Monatsabo)

Mit unserem digitalen Abonnement IZ+ (Monatsabo) können Sie weitere Hintergrundbeiträge, Analysen und Interviews abrufen. Gegen einen Monatsbeitrag von 3,50 € können Sie das erweiterte Angebot der Islamischen Zeitung sowie das ständig wachsende Archiv nutzen.

Abonnenten der IZ-Print sparen beim IZ+ Abo 50%.

Wenn Sie bereits IZ+ Abonnent sind können Sie sich hier einloggen.

* Einfach, schnell und sicher bezahlen per Paypal, Kredit-Karte, Lastschrift oder Banküberweisung. Das IZ+ Abo verlängert sich automatisch um einen Monat, wenn es nicht vorher gekündigt wurde. Sie können ihr bestehendes Abo jederzeit auf der Mein Konto-Seite kündigen.

, ,

90 Tage nach dem Erdbeben: „Traumatisiert sind alle“

Erdbeben jahrhundertbeben

Drei Monate nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien warten viele Menschen weiter auf Hilfe – trotz Unterstützung in Milliardenhöhe.

Bonn (KNA/iz). Ein Vater in organfarbener Warnschutzjacke hält die Hand seiner toten Tochter. Sie liegt auf einer weißen Matratze, der größte Teil ihres Körpers begraben unter Trümmern. Zu sehen sind nur ihre weißen Fingerspitzen, die noch immer die Hand des Vaters umklammern. Es ist ein Bild, das nach dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien um die Welt ging. Von Beate Laurenti

Ramadan Erdbeben

Foto: FreelanceJournalist, Shutterstock

Drei Monate nach dem Erdbeben

Drei Monate liegt die Katastrophe nun zurück, bei der am 6. Februar mehr als 50.000 Menschen ums Leben kamen. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden Medienberichten zufolge allein in der Türkei obdachlos. Viele von ihnen leben derzeit in Flüchtlingscamps, in denen es an Grundlegendem fehlt: an Lebensmitteln, Medikamenten, sauberem Wasser.

Nach der Katastrophe hat die Internationale Gemeinschaft schnell reagiert: Für den Wiederaufbau mobilisierte sie umgerechnet sieben Milliarden Euro. Die EU sagte eine Milliarde Euro für die Türkei sowie weitere 108 Millionen Euro für humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau in Syrien zu. In kürzester Zeit verstärkten auch zahlreiche Hilfswerke ihren Einsatz vor Ort, riefen zu Spenden auf und sammelten Hilfsgüter.

Erdbeben Türkei Opfer

Foto: Mohammed Bash | Shutterstock

Sorgenvoller Blick nach Syrien

90 Tage später blicken viele Helfer mit Sorge vor allem nach Syrien. Seit mehr als zwölf Jahren leidet das Land unter den Folgen des Krieges, wirtschaftlicher Instabilität und einer Ernährungskrise. Bestehende Probleme wurden durch die Katastrophe verstärkt:

„Bereits vor den Erdbeben fehlten an der Grenze zu Syrien Trinkwasser, Nahrung sowie sichere Unterkünfte. Bei vielen Menschen in der Region ist zudem die psychische Belastung enorm. Viele Familien haben alles verloren und kämpfen mit dem Verlust von Angehörigen und Freunden. In der Türkei und Syrien ist neben der Hilfe beim Wiederaufbau auch langfristige Unterstützung sehr wichtig“, sagt der Generalsekretär von Care Deutschland, Karl-Otto Zentel.

Die Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international machen auf die Lage jener Syrer aufmerksam, die nach dem Beben in die Türkei geflohen sind. Die türkischen Behörden hätten angekündigt, vorübergehende Aufenthaltsgenehmigungen auslaufen zu lassen. „Ein Ende der Regelung könnte Zehntausende Menschen zwingen, in die vom Erdbeben zerstörten Gebiete zurückzukehren.“

Foto: Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen, via flickr | Lizenz: CC BY-SA 2.0

Vereinfachte Einreise nach Deutschland

Die Auswirkungen der Katastrophe zeigen sich auch hierzulande: Mehr als 6.000 Menschen aus dem Erdbebengebiet hat Deutschland aufgenommen. Bis Mittel April sind laut Bundesregierung für türkische Staatsangehörige mehr als 700 Schengen-Visa, rund 4.500 Visa mit räumlich beschränkter Gültigkeit und 429 Visa zum Familiennachzug erteilt worden. Syrische Staatsangehörige aus dem Erdbebengebiet erhielten 46 Schengen-Visa und rund 440 Visa zum Familiennachzug.

Trotz der vereinfachten Einreise nach Deutschland gibt es bürokratische Hürden: Voraussetzung ist etwa ein gültiger Reisepass, viele Betroffene des Erdbebens haben jedoch Hab und Gut verloren, darunter auch wichtige Dokumente. Nicht nur deshalb werden die Forderungen nach langfristiger Unterstützung immer lauter.

9.500 Türkinnen und Türken hätten bei ihren Angehörigen in Deutschland “nicht nur Obdach, sondern auch Halt und Trost” finden können, erklärte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne); und: „Dass ihnen nun noch etwas mehr Zeit im Kreis ihrer Familie gegeben wird, während die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten in der Türkei voranschreiten, ist ein ganz praktisches Zeichen der Solidarität.“

Pomozi Bosnien Erdbeben Solidarität

Foto: Amina Alađuz-Lomigora

Spendenbereitschaft ist zurückgegangen

„Am Anfang war die Spendenbereitschaft extrem“, erzählt ein Deutsch-Türke im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er möchte lieber anonym bleiben. „Jeder hat einen angesprochen, alle wollten helfen.“ Davon sei inzwischen nichts mehr zu merken.

Seine Mutter und zwei Schwestern wohnen in der vom Erdbeben betroffenen Provinz Malatya. Unmittelbar nach der Katastrophe seien sie in der Nähe von Istanbul untergekommen. Mittlerweile befänden sie sich wieder in Malatya. Sein Eindruck: „Die Stadt ist leer, viele sind noch nicht zurückgekommen, traumatisiert sind alle.“

Auch er habe überlegt, seine Familie zu sich nach Nordrhein-Westfalen zu holen. „Meine Mutter hätte das aber nicht gewollt. Sie hätte nach kurzer Zeit gesagt: ‘Ich will wieder zurück, ich will sehen, was da ist, ich muss etwas tun’.“

,

Berliner Museumsfreunde helfen Erdbebenopfern in Aleppo

Aleppo

In Aleppo befindet sich nach 12 Jahren eines verheerenden Krieges die Stadt nach dem massiven Erdbeben in einer unfassbaren Katastrophe.

Berlin. Die Freund des Berliner Museums für Islamische Kunst (Pergamonmuseum) haben eine Hilfsaktion für Erdbebenopfer in der Altstadt der syrischen Stadt Aleppo gestartet. Im Folgenden dokumentieren wir die Pressemitteilung des Vereins.

„Nach den persönlichen Nachrichten und Fotos, die uns direkt von Menschen aus Aleppo erreichen und die das Ausmaß der Zerstörung durch das Jahrhundertbeben zeigen, muss man nun Familien  helfen, deren historische Wohnhäuser strukturelle Instabilität zeigen und einzustürzen drohen.“

Erdbebenopfer Erdbeben Türkei Syrien

Foto: hakan2534, Shutterstock

Es sei notwendig, diese Häuser zu stabilisieren und Mauern abzustützen, damit die Bewohnerinnen und Bewohner in ihren Häusern bleiben können. Eventuell seien temporäre Unterkünfte bereitzustellen. „Damit können wir den Menschen in Aleppo direkt helfen!“

Die aktuelle Situation im krisengeschüttelten Aleppo

Nach 12 Jahren eines verheerenden Krieges, gefolgt von einem wirtschaftlichen Zusammenbruch und den gegen Syrien verhängten Sanktionen, der Aleppo mit am stärksten getroffen hat, befinde sich die Stadt nach dem massiven Erdbeben in einer unfassbaren Katastrophe. Die Menschen in Aleppo, „einem der ältesten ununterbrochen bewohnten Orte der Welt“, bräuchten die Gewissheit, dass ihre Häuser stabilisiert, restauriert oder später wiederaufgebaut werden können.

Ingenieure sowie Bewohner der Stadt bitten um internationale Unterstützung, da die jetzigen Zerstörungen den ohnehin vorhandenen Mangel an Ressourcen, der auf den bisherigen Schäden durch das letzte Jahrzehnt des Konflikts beruht, verschärft haben.

Action Plan

Ein technischer Ausschuss für Sicherheit wurde gebildet, der die Schäden und Risiken an den Wohnhäusern der Altstadt einschätzt, um die Sicherheit der Bewohner wie der Vorübergehenden sicherzustellen und das gefährdete bauliche Erbe zu schützen. Der erste Schritt bestand darin, die am stärksten gefährdeten Häuser zu identifizieren und dringende Abstützungen vorzuschlagen, um deren Strukturen zu stabilisieren.

Foto: Jordi Bernabeu Farrús | Lizenz: CC-BY-SA 2.0

Der Ausschuss berichtet von rund 600 Wohnhäusern in den Stadtvierteln Jallum, Aqaba und Judayda, die als teilweise oder vollständig geschädigt eingestuft wurden. Zu diesen dringend zu konsolidierenden Gebäuden gehört auch das Haus Wakil in Judayda, aus dem das berühmte Aleppo-Zimmer im Museum für Islamische Kunst in Berlin stammt. In jedem Fall benötigen die Menschen vor Ort dringend Hilfe bei der Stabilisierung ihrer Häuser.

Wie können sie helfen?

Aus dem Team des Syrian Heritage Archive Projects (SHAP), das durch die „Freunde des Museums für Islamische Kunst e.V.“ seit 10 Jahren unterstützt wird, reist ein syrischer Mitarbeiter im März nach Aleppo, um sich über die Situation der Altstadthäuser ein genaues Bild zu machen und dort sofort notwendige Hilfe zu koordinieren. Die für diese Arbeit nötigen direkten Kontakte vor Ort in Aleppo haben sich im Laufe des Projektes entwickelt.

„Ihre Spende fließt direkt in die maßgeschneiderte Hilfe für vom Einsturz bedrohte historische Wohnhäuser. Bauingenieure werden unter Einbeziehung des zuständigen beratenden Statikers beauftragt, die Familien der an stärksten betroffenen Häuser bei Konsolidierungsarbeiten aktiv zu unterstützen“, erklärte der Verein.

,

12 Jahre Gewalt in Syrien: „Es gibt keine Sicherheit in Syrien“

Syrien

In Syrien hat etwa die Hälfte aller Haushalte nicht genug zu essen, und die Zahl der Hungernden steigt rapide an. Köln (IRD). Die internationale Gemeinschaft muss ihre Bemühungen um langfristigen […]

IZ+

Weiterlesen mit dem IZ+ (Monatsabo)

Mit unserem digitalen Abonnement IZ+ (Monatsabo) können Sie weitere Hintergrundbeiträge, Analysen und Interviews abrufen. Gegen einen Monatsbeitrag von 3,50 € können Sie das erweiterte Angebot der Islamischen Zeitung sowie das ständig wachsende Archiv nutzen.

Abonnenten der IZ-Print sparen beim IZ+ Abo 50%.

Wenn Sie bereits IZ+ Abonnent sind können Sie sich hier einloggen.

* Einfach, schnell und sicher bezahlen per Paypal, Kredit-Karte, Lastschrift oder Banküberweisung. Das IZ+ Abo verlängert sich automatisch um einen Monat, wenn es nicht vorher gekündigt wurde. Sie können ihr bestehendes Abo jederzeit auf der Mein Konto-Seite kündigen.

, ,

Rotes Kreuz warnt vor Wassermangel und Seuchen in Syrien

wassermangel syrien bürgerkrieg trümmer kinder elend

Erdbebenschäden hätten das bereits durch den Bürgerkrieg in Mitleidenschaft gezogene Trinkwassernetz weiter beeinträchtigt. Jetzt herrscht Wassermangel.

Genf (KNA). Einen Monat nach dem Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion warnt das Internationale Rote Kreuz vor einem Zusammenbruch der Wasserversorgung in der syrischen Millionenstadt Aleppo. Die Gefahr katastrophaler Folgen durch Seuchen sei „beängstigend hoch”, sagte Fabrizio Carboni, Nahost-Regionaldirektor des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes in Genf, am Montag.

Erdbebengebiet Syrien Islamic Relief

Pressefoto: Islamic Relief Deutschland

Erdbeben und Krieg führen zu Wassermangel

Erdbebenschäden hätten das bereits durch den Bürgerkrieg in Mitleidenschaft gezogene Trinkwassernetz weiter beeinträchtigt, teilte die Organisation mit. Das gesamte System sei so alt, dass es schon keine Ersatzteile mehr gebe. Auch viele Wasserspeicher auf Hausdächern seien zerstört und Teile des Abwasserentsorgung ausgefallen.

Carboni sagte, dauerhafte Lösungen in der grundlegenden Infrastruktur seien lebenswichtig für die öffentliche Gesundheit. Das gelte besonders für Gemeinden, die für humanitäre Helfer schwer erreichbar seien.

Nach Angaben des Roten Kreuzes hatten 2010, also vor Beginn des Syrien-Konflikts, 98 Prozent der Stadtbevölkerung und 92 Prozent der Einwohner auf dem Land eine sichere Versorgung mit Trinkwasser. Heute funktionieren demnach landesweit nur 50 Prozent der Trink- und Abwassersysteme.

Foto: Zerophoto, Adobe Stock

Lage in Syrien: Ein Helfer berichtet

Im Gespräch mit der Islamischen Zeitung beschrieb ein Helfer von Islamic Relief Deutschland die Lage in Syrien: „Dort ist es in der Tat dramatisch. Die Situation war schon vorher schlecht. Jetzt ist sie dramatischer geworden. Eine Infrastruktur gab schon zuvor nicht mehr.

Deswegen ist es umso wichtiger, dass viele internationale Hilfsorganisationen dort aktiv werden. Nun sind zwei Grenzübergänge geöffnet worden. Hilfsgüter werden von der Türkei aus gebracht. Wir waren von Anfang an vor Ort, haben Zelte aufgebaut und medizinische Güter gebracht – wie benötigte Schmerzmittel. Tagtäglich gibt es dort eine Verteilung von Lebensmitteln.“

, ,

Helfer: Erdbebenopfer brauchen Seelsorge

Erdbebenopfer Erdbeben Türkei Syrien

So trügen psychologische Belastungen zur Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustandes der Erdbebenopfer bei.

Bonn (KNA). Die von den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien Betroffenen müssen nach Angaben von Helfern möglichst rasch psychosoziale Unterstützung bekommen. „Die Entwicklung psychischer Erkrankungen bei von einer Katastrophe dieser Größenordnung betroffenen Menschen kann reduziert werden, wenn sie von den ersten Wochen an psychosoziale Unterstützung erhalten“, erklärte Silvia Rodriguez, die in der Türkei als psychosoziale Expertin von „Aktion gegen den Hunger“ in der Erdbebenregion vor Ort ist.

Erdbebengebiet

Erdbebenopfer brauche psychosoziale Hilfe

„Menschen in solchen Notlagen erleiden viele menschliche und materielle Verluste. Von einem Tag auf den nächsten liegt das komplette Leben in Scherben. Sie wissen oft nicht, ob sie essen können, wo sie schlafen werden’.“ All das habe einen enormen Einfluss auf das psychosoziale Wohlbefinden. „Wir wissen, dass der Anteil der Menschen, die langfristig spezialisierte Hilfe benötigen, relativ gering ist, wenn sie frühzeitig Unterstützung erhalten, um diese Emotionen angemessen bewältigen zu können“, betonte die Fachfrau.

In den ersten Wochen sei es eine natürliche Reaktion, wenn Betroffene intensive Reaktionen wie Symptome von Depressionen, Angstzuständen und Schlafstörungen zeigten. „Vielen Überlebenden einer solchen Katastrophe kann es schwerfallen, grundlegende Aufgaben wie die Aufrechterhaltung der eigenen Hygiene, die Zubereitung von Mahlzeiten oder die Betreuung von Minderjährigen zu erfüllen“, erklärte die Hilfsorganisation.

Psyche und Gesundheit

So trügen psychologische Belastungen zur Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustandes bei. Der Zugang zu psychologischer Ersthilfe, Selbsthilfegruppen oder Aktivitäten, bei denen Betroffene sich in die Gemeinschaft einbringen und könnten, sei wichtig, um das Erlebte zu verarbeiten und die psychische Widerstandskraft zu stärken, betonte „Aktion gegen den Hunger“.

Vor rund drei Wochen hatten die Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet mehr als 50.000 Menschen das Leben gekostet. Hinzu kommen Verletzte und obdachlos Gewordene.

Die Hilfsorganisation Handicap International betonte, dass die Gefahr durch Blindgänger nach den Erdbeben sehr hoch sei. „Nicht explodierte Sprengkörper liegen insbesondere im Nordwesten Syriens, dort, wo die gewalttätigen Konflikte seit Jahren anhalten.“ Zu befürchten sei, dass nun viele Blindgänger durch Beben, Erdrutsche und eingestürzte Bauwerke bewegt worden seien und bereits geräumte Gebiete erneut kontaminierten. Die Organisation sei mit Spezialisten im Einsatz.

IZ.tv mit einem Interview eines Helfers über das Erdbeben:

, ,

Islamic Relief: Angst nach Nachbeben

Islamic Relief Erdbeben Türkei

Noch mehr Menschen werden obdachlos und frieren in eisigen Temperaturen. Islamic Relief warnt vor den Folgen.

Köln (Islamic Relief). Islamic Relief-Teams vor Ort in der Südtürkei und im Nordwesten Syriens berichteten von weit verbreiteter Panik und Gebäudeschäden, nachdem am gestrigen Abend (Montag, 20. Februar) zwei weitere starke Erdbeben der Stärke 6,4 und 5,8 die Region erschüttert haben – nur zwei Wochen nach den tödlichen Erdbeben, bei denen bisher mindestens 47.000 Menschen ums Leben kamen. Als Hilfsorganisation konnte Islamic Relief bisher 54.533 Haushalte und 659.966 Personen mit medizinischer Hilfe, Decken, Nahrungsmitteln, Hygiene-Kits und Zelten versorgen.

Islamic Relief berichtet vom Erdbebengebiet

Ahmed Mahmoud, Leiter der Mission von Islamic Relief in der Türkei und Syrien, berichtete gestern Abend von der Angst der Menschen und eisigen Temperaturen in der Nacht: „Unsere Teams vor Ort spürten das jüngste Erdbeben, als sie heute Abend arbeiteten. Heute Abend herrscht weit verbreitete Panik und die Straßen sind voller Menschen, da Kinder und Familien ihre Häuser verlassen, weil sie sich nicht sicher fühlen. Berichten zufolge wurden Menschen verletzt, als sie von bebenden Gebäuden sprangen, um sich in Sicherheit zu bringen. Viele Menschen werden nun die Nacht in der eisigen Kälte bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt im Freien verbringen müssen.“

Kapazitäten in Syrien überfüllt

Zur Lage in Syrien spricht Mahmoud von überfüllten Lagern und Aufnahmezentren: „In Syrien sind die Aufnahmezentren für obdachlose Familien bereits durch die letzten Erdbeben massiv überfüllt. Es gibt zwei, drei oder sogar vier Familien, die sich einzelne Zelte teilen und nichts haben, was sie warmhält. Ich habe ein Zelt gesehen, in dem 32 Menschen untergebracht waren, darunter 17 Kinder, da es nicht genug Zelte für alle gibt. Wir brauchen so schnell wie möglich mehr Soforthilfe vor Ort.“

„Es gibt Berichte über weitere eingestürzte und beschädigte Gebäude in der Nacht. Wir erhalten Berichte über die jüngsten Schäden und unterstützen Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen in Syrien mit medizinischen Hilfsgütern. Die Menschen hier haben unvorstellbares Grauen und Leid erlebt, und seit gestern Abend sind sie erneut mit schierem Terror konfrontiert.“

Islamic Relief hat seit den ersten Erdbeben am 6. Februar bisher mehr als 659.966 Menschen in der Türkei und in Syrien mit Notunterkünften, medizinischen Hilfsgütern, Nahrungsmitteln und Wasser unterstützt.

Schutt räumen, damit Hilfen ankommen

In den letzten Tagen haben Teams der Hilfsorganisation in Nordsyrien Schutt von den Straßen geräumt, damit mehr Hilfe ankommen kann, Krankenhäuser mit lebenswichtigen Medikamenten und Betten versorgt, mobile Kliniken zur gezielten Versorgung von Frauen und Mädchen unterstützt und grundlegende psychosoziale Hilfe für Kinder geleistet, die extrem traumatische Ereignisse durchlebt haben.

In der Türkei verteilt Islamic Relief Lebensmittelpakete und Hygieneartikel und stellt Gutscheine zur Verfügung, mit denen die Menschen in örtlichen Geschäften und Supermärkten das kaufen können, was sie am dringendsten benötigen.

Seit Beginn des Nothilfeaufrufs in Höhe von 24 Millionen US-Dollar am 6. Februar hat Islamic Relief bisher mehr als 10,8 Millionen US-Dollar durch großzügige Spenden von Gemeinden und Unterstützenden weltweit gesammelt.