Sind Muslime Bürger zweiter Klasse? „Kontrolle“ ohne Anlass wird in Deutschland normal

(iz). Hm, eigentlich gehört die FAZ zu meiner Lieblingslektüre. Das Frankfurter Traditionsblatt, ganz mein Geschmack, verzichtet normalerweise nicht auf Recherche, aber dafür auf polemische Angriffe. Manchmal werden aber rechtsstaatliche Standards schleichend entwertet. Sogar in Qualitätsmedien.

Die ehrwürdige „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schreibt heute – ohne mit der Wimper zu zucken – in ihrer Berichterstattung über die muslimische Kita „Tulpengarten“ in Mannheim: „Deshalb soll ein ‘überkonfessioneller Beirat’, in dem Wissenschaftler, Vertreter der Kirchen und Kommunalpolitiker sitzen, die Arbeit im ‘Tulpengarten’ kontrollieren.“

Das ist eine kleine, unbedeutende Meldung, für die FAZ. Für Muslime liest sich das anders: Kontrolle von muslimischen Einrichtungen und damit indirekt auch die Kontrolle von muslimischen Bürgern und Eltern wird hiermit in Deutschland zur Norm. Praktisch heißt das weiter: Einige Heckenschützen in der Nachbarschaft genügen schon um allgemeines – wenn auch anlassloses – Misstrauen auszulösen. Die Genehmigung muslimischer Einrichtungen gibt es dann praktisch eben nur noch mit Kontrolle.

Ich finde das schockierend. Kontrollfrage: Muss ein christlicher Kindergarten ein Kontrollgremium mit Muslimen dulden – einfach so? Noch Fragen?