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Über 10 000 Visa in diesem Jahr nach Neuregelung des Familiennachzugs

Bundesregierung Asyl Krise Flüchtlinge
Foto: pixabay.com, Gerd Altmann

Berlin (dpa) – Mehr als 10 000 Angehörige von Flüchtlingen mit eingeschränktem Schutzstatus haben in diesem Jahr ein Visum für Deutschland bekommen. Im Rahmen des Familiennachzugs seien von Januar bis November 10 461 Visa erteilt worden, teilte das Auswärtige Amt am Montag in Berlin mit. Zuerst hatte die Tageszeitung „taz“ über die neuen Zahlen berichtet.
Nach langem Streit hatte sich die große Koalition darauf verständigt, dass auch Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus – meist Bürgerkriegsflüchtlinge – seit August 2018 wieder Angehörige zu sich nach Deutschland holen dürfen. Der Kompromiss sieht eine Obergrenze von 1000 Einreiseerlaubnissen pro Monat vor.
Die Bundestagabgeordnete Ulla Jelpke von der Linken bemängelte allerdings in der „taz“, dass diese Obergrenze zu selten erreicht werde. Sie verwies etwa darauf, dass im Oktober nur 834 Visa erteilt wurden und im November 889.
Wegen des komplizierten Verfahrens kommt es allerdings immer wieder zu zeitlichen Verzögerungen. So gab es nach den Zahlen des Auswärtigen Amts in diesem Jahr auch schon fünf Monate, in denen mehr als 1000 Visa erteilt wurden. Die Grenze von monatlich 1000 Einreisegenehmigungen, die nicht überschritten werden darf, bezieht sich auf die positiven Auswahlentscheidungen beim Bundesverwaltungsamt, die Grundlage für die Visaerteilungen in den deutschen Auslandsvertretungen ist.