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UN-Experte: Straflosigkeit beenden

Foto: Staff Sgt. Edward Braly, USAF, via Wikimedia Commons | Lizenz: Public Domain

Genf (KNA). Die Vereinten Nationen (UN) haben Menschenrechtsverletzungen der malischen Armee an Zivilisten scharf kritisiert. „Die Morde an diesen Zivilisten sind keine Einzelfälle“, betonte der UN-Experte für die Menschenrechtssituation in Mali, Alioune Tine, am 12. Juni in Genf. Stattdessen seien sie Teil eines „wachsenden und beunruhigenden Trends, bei dem die malischen Streitkräfte ungestraft schwere Menschenrechtsverletzungen begehen“.

Laut Tine ist gerade die Straflosigkeit bei Kriegsverbrechen ein großes Problem. Dies verstärke das Misstrauen innerhalb der Bevölkerung. Auf dieser Basis könne weder die staatliche Autorität im Land, noch das friedliche Zusammenleben zwischen den verschiedenen Gruppen wiederhergestellt werden.

Die jüngsten Vorfälle hatten sich demnach vergangene Woche ereignet. Am Mittwoch habe ein Militärkonvoi mit zehn Fahrzeugen das Dorf Yangassadiou in der Region Mopti im Zentrum des Landes gestürmt und mindestens 15 Menschen hingerichtet sowie weitere verhaftet. Zwei Tage später habe die Armee in Binedama in derselben Region mindestens 37 Personen getötet. Am Freitag seien bei einem Angriff auf Massabougou in der Region Segou neun Menschen gestorben.

Alle Opfer gehörten den Angaben nach der ethnischen Gruppe der Peulh – Fulani im anglophonen Afrika – an. Ihnen ist in der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen worden, sich von Terrorgruppen rekrutieren zu lassen. Mit Amadou Koufa ist einer der bekanntesten islamistischen Terroristen Malis ein Peulh.

Nach Angaben der UN-Stabilisierungsmission in Mali (MINUSMA) waren die malischen Streifkräfte – teilweise bei gemeinsamen Einsätzen mit dem regionalen Bündnis G5 Sahel – in den ersten drei Monaten des Jahres verantwortlich für 119 außergerichtliche Hinrichtungen. 32 Personen seien verschleppt und 116 willkürlich verhaftet worden. Die Gewalt und Straflosigkeit von Soldaten in Mali sowie in den Nachbarländern Burkina Faso und Niger hatte Mitte der Woche auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert.