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„Weißes Pulver“: Das Maß des Erträglichen überschritten

Foto: Die Linke, flickr | Lizenz: CC BY-SA 2.0

Berlin (iz). Die Sicherheitslage in Deutschland ist angespannt. Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, kann ein Lied davon singen. Schon länger klagt der prominente Muslim über die allgemeine Zunahme von Gewaltdelikten gegenüber Moscheen und Muslimen in Deutschland, aber auch über persönliche Bedrohungen.
Trauriger Höhepunkt dieser Kampagne ist nun ein konkreter Mordaufruf, offensichtlich aus dem rechten Milieu, der nun zur Schließung des Kölner ZMD-Büros führte. Gerade Mayzek spürt, dass nach sprachlichen Eskalationen gegen seine Person auch konkrete Anschläge zu befürchten sind.
„Wir fühlen uns nicht ausreichend geschützt“, sagte Mazyek dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es wäre tatsächlich bemerkenswert und ein fatales Zeichen, wenn ein Dachverband deutscher Muslime – mangels ausreichenden Schutzes – praktisch in den Untergrund getrieben würde. Bisher haben auch die Berliner Behörden nur angeboten, ab und zu einen Streifenwagen zum Wohnsitz des ZMD-Vorsitzenden vorbei zu schicken. Das ist offensichtlich zu wenig.
Es mag zur Realität gehören, dass es auch für Muslime leider keine absolute Sicherheit in diesem Land geben kann. Aber, und darum geht es hier: Der Staat muss klare Signale senden und zumindest wichtige Symbole des Islam in Deutschland, seien es Moscheen oder Personen, auch sichtbar schützen. Solidarität ist nun angesagt. Die letzte Aktion gegen Aiman Mazyek hat das Maß des Erträglichen überschritten.