Wie gehen Fluggesellschaften mit Ramadan um?

Foto: Emirates Airlines

(iz). Theoretisch sind Muslime auf Reisen vom Fasten befreit, praktisch fasten viele Muslime aber dennoch, weil sie in den modernen Formen des Reisens keine Anstrengung empfinden. Dass einige ihrer Passagier fasten, wissen auch die meisten Fluggesellschaften.
Wie weiß man eigentlich auf einem Langstreckenflug bei einer Geschwindigkeit von mehreren hundert Kilometern pro Stunde, wann der Zeitpunkt des genauen Fastenbrechens oder Sonnenaufgangs ist? Die in Dubai beheimatete Airline Emirates gibt an, das aufgrund der Messdaten von Breiten- und Längengraden, die in den Flugzeugen recht präzise seien, feststellen zu können.
Emirates gilt seit jeher als Vorreiter im Ramadan-Angebot. Auch dieses Jahr bietet die rennomierte Airline ihre berühmten Ramadan-Pakete für Passagiere aller Buchungsklassen an. Die Köche des hausseigenen Caterings sollen dafür ein detailliert ausgewogenes Menü erstellt haben. Sollte der Zeitpunkt des Sonnenuntergangs während des Fluges stattfinden, wird die Mahlzeit zu diesem Zeitpunkt serviert. Hat man beispielsweise kurz vor Sonnenaufgang den Abflug, kann man davor am Gate Paket bekommen um sich nochmal zu stärken.
In den letzten Jahren zogen auch andere Airlines nach. Vor allem die Golf-Carrier stellen um. So gibt es beispielsweise in den Lounges von Qatar Airways in Doha ab Beginn des Ramadans keinen Alkohol serviert. Auch Etihan mit Drehkreuz in der emiratischen Hauptstadt Abu Dhabi streicht Alkohol für die Zeit des Fastens aus dem Angebot.
Eine Umstellung der Flugzeiten auf Rücksicht des Sonnenstands gibt es bei keiner Airline. Der Aufwand sei zu groß und es würde zu Unannehmlichkeiten für die Fluggäste kommen. Dennoch gibt Emirates beispielsweise für jede Flugroute eine Ansicht der Gebetszeiten während des Fluges an, nach der sich die Passagiere richten könnten. Datteln gibt es in der Zeit auf beinahe allen Flugzeugen nennenswerter Anbieter, wie zum Beispiel auch Turkish Airlines.
Auch europäische Airlines nehmen Rücksicht. Auf Flügen in mehrheitlich muslimisch bevölkerte Ziele, fragen die Flugbegleiter von Swiss und Lufthansa beispielsweise kurz nach dem Start, die Reisenden, ob sie fasten würden und ob sie das Essen zu dem gegebenen Zeitpunkt serviert bekommen möchten.