„Zentrum für Islamische Studien“ an Uni Frankfurt eröffnet

Frankfurt (KNA). Das von den Universitäten Frankfurt und Gießen begründete Zentrum für Islamische Studien ist am Mittwoch mit einem Festakt in Frankfurt offiziell eröffnet worden. Ähnliche Zentren gibt es seit kurzem an den Universitäten Tübingen, Münster/Osnabrück und Erlangen/Nürnberg. Sie dienen vor allem der Ausbildung von Religionslehrern für das Fach Islamische Religion. Wegen einer bei der Universität eingegangenen Bombendrohung wurde die Festveranstaltung in eine andere als die zunächst vorgesehene Räumlichkeit verlegt.

Das Frankfurter Zentrum vereint Professuren für Koranexegese, für Islamische Ideengeschichte und für Kultur und Gesellschaft des Islam mit Professuren für Islamische Religionspädagogik und für Islamische Theologie und ihre Didaktik, Es will die Aktivitäten dieser Professuren integrieren in Forschung und Lehre und die Zusammenarbeit mit Disziplinen wie den christlichen Theologien, der Judaistik oder etwa der Religionsphilosophie koordinieren. Im Mittelpunkt der gelehrten „Islamischen Studien“ stehe die Begründung einer „Theologie des Islam“ im Sinne der historisch-kritischen Wissenschaft, so die Uni Frankfurt. Direktor des Zentrums ist Ömer Özsoy vom Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam.

Im Vorfeld der Festveranstaltung sprach der hessische Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) vor Journalisten von einem „historischen Tag“. Der Vizepräsident der Uni Frankfurt, Matthias Lutz-Bachmann, betonte, das Fach Islamische Theologie sei „hoch nachgefragt“. Er wies darauf hin, dass die Kapazitäten für maximal 400 Studierende reichten.

Wegen der Bombendrohung wurden Teile der Universitätsgebäude geräumt. Einen inhaltlichen Zusammenhang zwischen der Eröffnung des „Zentrums für Islamische Studien“ und der Bombendrohung gibt es nach Darstellung von Universitätssprecher Olav Kaltenbach nicht. Ein Polizeisprecher sagte, die Bombendrohung habe sich ganz allgemein gegen den Campus Westend gerichtet.