Zerstört oder schwer beschädigt

Foto: Ibrahim Malla/ICRC | Lizenz: BY-NC-SA 2.0

Genf (IKRK). Peter Maurer, Präsident des Internationalen Komitees Roten Kreuzes (IKRK), hat die Parteien im syrischen Konflikt in seiner Erklärung vom 27. Februar aufgerufen, die Lieferung von Hilfen an die bedürftige Bevölkerung zu erlauben. Sie müssten auf eine politische Lösung zuarbeiten, um das Leiden von Millionen zu beenden. Es brauche eine gemeinsame Anstrengung von allen „mit Einfluss“, diesen vernichtenden Krieg einzustellen, der in sein sechstes Jahr trete.
„Nach fünf Jahren des Kampfes wurde Syrien zum emblematischen Krieg des frühen 21. Jahrhunderts“, sagte Maurer. „Die Lage ist sehr unübersichtlich und verletzlich. Es gibt unzählige bewaffnete Akteure und Waffen. In viele Gebieten wurde die zivile Infrastruktur zerstört oder schwer beschädigt – darunter Einrichtungen für Wasser, Elektrizität und Gesundheitsversorgung.“ Das habe, so der IKRK-Chef, zu massenhaften Leiden der Menschen geführt. Millionen mussten dank der grausamen Kriegführung fliehen.
Peter Maurer veröffentlichte seine Erklärung nach einer fünftägigen Syrienreise, wo er führende Vertreter und Repräsentanten des syrischen Roten Halbmonds (SARC) traf.
Am wichtigsten sei die Erhöhung der humanitären Hilfe. Das IKRK habe zusammen mit dem SARC die Hilfen konstant ausgeweitet, aber die Bedürfnisse wüchsen immer weiter an. „Wir wollen mehr tun, für mehr Leute. Humanitäre Lieferungen können nicht von politischen Verhandlungen abhängig gemacht werden.“ Sie müssten unabhängig von Absprachen oder Feuerpausen möglich sein.
„Es ist an der Zeit für die kämpfenden Parteien, diesen schrecklichen Konflikt zu beenden. Und für die Weltmächte, die die Situation beeinflussen können, entscheidend zu handeln. Verletzungen des Völkerrechts sind eine Dauereigenschaften des Krieges in Syrien. Diese Verletzungen sind unvorstellbar und unnötig grausam“, sagte Peter Maurer.