Zusammenstoß zwischen US-Truppen und syrischen Regierungsanhängern

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Damaskus (dpa). Im Norden Syriens ist es zu einem seltenen Zusammenstoß zwischen US-Truppen und syrischen Regierungsanhängern gekommen. Dabei hätten US-Soldaten nahe der Stadt Kamischli einen Menschen getötet, meldeten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und die staatliche Agentur Sana am Mittwoch. Sana zufolge handelte es sich bei dem Opfer um einen Zivilisten. Dafür gab es zunächst keine unabhängige Bestätigung.

Die Menschenrechtsbeobachter berichteten weiter, Anhänger der syrischen Regierung hätten sich einer US-Patrouille in den Weg gestellt und regierungstreue Milizenkämpfer zugleich in die Luft geschossen. Die US-Truppen hätten das Feuer erwidert und einen Menschen getötet. Nach Angaben des pro-kurdischen Rojava Information Center wollte die US-Patrouille in ein Gebiet unter Kontrolle der Regierung fahren. Den Menschenrechtlern zufolge waren US-Jets zur Abschreckung im Einsatz.

Ein Sprecher der von den USA angeführten internationalen Koalition erklärte auf Twitter, deren Soldaten seien auf einen Kontrollpunkt gestoßen, den syrische Regimekräfte besetzt hätten. Nach einer Serie von Warnungen und Versuchen, die Lage zu deeskalieren, hätten Unbekannte auf die Patrouille geschossen. Die Koalitionstruppen hätten in Selbstverteidigung zurückgefeuert. Zu möglichen Opfern machte der Sprecher keine Angaben. Der Fall werde untersucht.

Im syrischen Bürgerkrieg hat es bisher nur wenige Zusammenstöße zwischen US-Truppen und syrischen Regierungsanhänger gegeben. Die US-Armee unterstützt dort die von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Diese kontrollieren im Norden und Osten Syriens ein großes Gebiet, wo die Kurden eine Selbstverwaltung errichtet haben. Mit dem Militäreinsatz wollen die USA vor allem die noch immer aktive Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekämpfen.